Parlamentarischer Empfang des Handwerks im rheinland-pfälzischen Landtag

Am Mittwoch, 14.05.2025, hatte der Unternehmerverband Handwerk Rheinland-Pfalz e.,V. in enger Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Rheinland-Pfalz und dem Landesverband der Kreishandwerkerschaften Rheinland-Pfalz zum Parlamentarischen Empfang des Handwerks eingeladen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Handwerk hat Zukunft!“.

Gemeinsam mit dem Präsidenten des rheinland-pfälzischen Landtags, Hendrik Hering, der Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, den Vorsitzenden der verschiedenen Landtagsfraktionen sowie mit weiteren Kabinettsmitgliedern, Landtagsabgeordneten und zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus dem Handwerk und der Wirtschaft diskutierten die Spitzenvertreter des rheinland-pfälzischen Handwerks u. a. über drei aktuelle Themen:
1. Bürokratie
2. Fachkräftemangel
3. Veränderungsprozesse.

So erläuterte Kurt Krautscheid als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Handwerkskammern, dass es im Bereich des Bürokratieabbaus darauf ankommt, Verwaltungsstrukturen zu digitalisieren, Berichts- und Dokumentationspflichten zu verringern, gesetzliche Regelungen zu verschlanken und staatliche Förderleistungen einfacher zugänglich zu machen. Zwar hat die Landesregierung mit dem jüngst verabschiedeten „Bürokratie-Abbau-Paket“ erste richtige Schritte zum Bürokratieabbau auf den Weg gebracht. In der Praxis, also bei den Betrieben, kommen die besagten Maßnahmen allerdings noch nicht spürbar genug an. Hier muss dringend gegengesteuert werden.

„Es braucht Bewegungsfreiheit und Vertrauen in das Handeln der Unternehmer im Handwerk. Bürokratie ersetzt derzeit zu viel des notwendigen Vertrauens des Staates in seine Wirtschaft. Es ist dringend und unumgänglich, das Vertrauen in die Betriebe wieder zuzulassen und Berichts- und Dokumentationspflichten zu verringern,“ so Kurt Krautscheid.

Gerd Benzmüller machte als Präsident des Landesverbands der Kreishandwerkerschaften RLP in seinem Statement zum Thema „Fachkräftemangel“ deutlich, dass im Handwerk in einigen Gewerken z. B. in den sogenannten Klimahandwerken durchaus steigende Ausbildungszahlen verzeichnen können. „Das ist sicherlich erfreulich und zeigt auch, dass es für junge Menschen durchaus sinnstiftend und attraktiv ist, beispielsweise an der Umsetzung der Energiewende und der Stärkung des Klimaschutzes aktiv und konkret mitzuarbeiten. Diese Tatsache darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir in vielen Wirtschaftszweigen und auch in vielen Handwerksgewerken mit einem enormen Fach- und Arbeitskräftemangel zu kämpfen haben“, so Gerd Benzmüller.

Um den Fachkräftemangel im Handwerk zukünftig in den Griff zu bekommen, bedarf es einer konsequenten Stärkung unserer Schulen- und Bildungseinrichtungen, einer ausgeweiteten Berufsorientierung in Richtung Ausbildungsberufe und einer zielgerichteten Gewinnung von ausländischen Fachkräften.

Johannes Lauer, Vorsitzender des Unternehmerverbands Handwerk RLP, erläuterte zum Thema „Veränderungsprozesse“, dass sich das Handwerk seit jeher an neue Entwicklungen angepasst und diese erfolgreich mitgestaltet hat. Aber die tiefgreifenden Veränderungen, die aktuell beispielsweise durch den eingeschlagenen Weg Richtung Energiewende und Klimaneutralität oder durch die digitale Transformation entstehen, vollziehen sich umfassender, schneller und technologiegetriebener als nahezu jeder Strukturwandel zuvor. Aktuell wird erlebt, wie sich traditionelle Markt- und Betriebsstrukturen verändern. Neue Player drängen massiv auf den Markt. Für klassische Handwerksbetriebe bedeutet dies, dass bisher sicher geglaubte Vertriebsstrukturen zur Disposition stehen.

„Wenn man bedenkt, dass das Handwerk noch in vielen weiteren Bereichen mit Veränderungsprozessen konfrontiert ist, wird schnell klar: Das letzte, was wir gebrauchen können, sind zusätzliche Belastungen von Seiten der Politik. Ganz im Gegenteil: Wir brauchen eine zielgerichtete Wirtschaftspolitik, Vertrauen in das Unternehmertum, Planungssicherheit und nicht zuletzt konkrete Perspektiven für Entlastungen wie z. B. im Bereich der Sozialabgaben,“ so Johannes Lauer.

Im Rahmen der Veranstaltungsmoderation machte Andreas Unger, Geschäftsführer des Unternehmerverbands Handwerk RLP, deutlich, dass das „Handwerk RLP“ in Zeiten multipler Krisen umso mehr auf Solidarität, auf ein stetiges Miteinander und auf das Ringen nach bestmöglichen Lösungen setzt. „Es ist wichtig, partnerschaftlich im Netzwerk unterwegs zu sein und gemeinsam Stärken zu bündeln. Dieses gelebte Miteinander finden wir nicht nur zwischen den Organisationen – sondern tagtäglich in unseren vielseitigen Handwerksbetrieben“, so Andreas Unger.

In seiner abschließenden Ansprache ging Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks auch auf die zurückliegende Regierungsbildung im Bund und die Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag der Großen Koalition ein. Es gäbe durchaus Anzeichen von Zuversicht. Wichtig sei, dass die Politik nun auch zügig liefere. „Bürokratieabbau, verlässliche Energiepreise, eine Stärkung der dualen Ausbildung und investitionsfreundliche Rahmenbedingungen dürfen nicht weiter vertagt werden. Das Handwerk steht bereit, will anpacken und loslegen. Dieser leichte Optimismus der Betriebe darf nicht verpuffen. Die Betriebe erwarten konkrete Schritte anstatt bloßer Ankündigungen. Vertrauen entsteht durch Umsetzung,“ so Holger Schwannecke.

In Rheinland-Pfalz erwirtschaften knapp 56.000 Betriebe einen Umsatz von etwa 37,1 Milliarden Euro und beschäftigen rund 260.000 Mitarbeiter, davon rund 18.000 Auszubildende.

Über Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz

Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz vertritt rund 470 Dachdecker-Innungsbetriebe, die sich den 18 regionalen Innungen angeschlossen haben. Das Verbandsgebiet reicht von Eifel bis Hunsrück, vom Westerwald bis an den Rheingau.

An der Verbandsspitze steht der Lahnsteiner Dachdecker- und Klempnermeister Johannes Lauer als Landesinnungsmeister. Die Verbandsgeschäftsführung liegt bei Andreas Unger. Sitz des Verbandes ist die Mittelrhein-Metropole Koblenz.

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