Was sind Algen?
Algen sind eine äußerst vielfältige Gruppe an Organismen. Man unterscheidet zwischen Mikroalgen (z. B. Chlorella, Spirulina) und Makroalgen (z. B. Nori, Wakame, Kombu). Es gibt Braun-, Rot- und Grünalgen-Arten. Sie sind photosynthetisch aktiv und leben hauptsächlich im Salzwasser. Ihr großer Vorteil ist die biologische Anpassungsfähigkeit: Algen können im Meer, aber auch in Aquakulturen gezüchtet werden. Beim Wachsen binden sie sogar Kohlendioxid.
Zulassung und Sicherheit
Kommt eine Algenart neu auf den Europäischen Markt, muss sie gemäß der sogenannten Novel-Food-Verordnung (EU 2015/2283) zugelassen werden. „Bei der Qualitätssicherung der am Markt befindlichen Produkte geht es nicht nur um mikrobiologische Unbedenklichkeit, sondern auch um die Kontamination mit Schwermetallen, die Algen aus belasteten Gewässern aufnehmen können“, sagt Dr. Andreas Daxenberger, Lebensmittelexperte bei TÜV SÜD. Anbieter müssen daher genaue Analysen vorlegen, etwa zum Gehalt an Arsen, Cadmium oder Quecksilber, um gesundheitliche Risiken auszuschließen.
Algen im Einsatz
So vielfältig wie die Algen selbst, sind auch ihre Einsatzmöglichkeiten. In Lebensmitteln kommen sie häufig als Zusatzstoffe vor. Sie verbessern nicht nur die Textur, sondern tragen auch zur Konservierung und optischen Klarheit von Lebensmitteln bei. Auch als natürliche Farbstoffe kommen sie zum Einsatz. Als gelierende, verdickende, emulgierende oder stabilisierende Zusatzstoffe eignen sich Agar oder Carrageen für Produkten wie Eiscreme, Pudding oder Fruchtgummis.
Viele Algen enthalten hochwertige Proteine, wertvolle Fettsäuren, Ballaststoffe, Mineralstoffe (z. B. Eisen, Jod) und Vitamine (z. B. Vitamin B12). Daher werden sie zunehmend zur Ernährung genutzt. Algen eignen sich als teilweiser Ersatz oder Ergänzung zu klassischen Proteinquellen, z. B. Fleisch. Jedoch haben insbesondere getrocknete Algenprodukte einen hohen Jodgehalt, der für Personen mit Schilddrüsenerkrankungen problematisch sein kann.
Algen benötigen im kommerziellen Anbau wenig landwirtschaftliche Fläche, keine Süßwasserressourcen und kaum Düngemittel. Im Vergleich zu herkömmlichen Agrarprodukten sind sie deutlich ressourcenschonender. Allerdings ist der Licht- und Temperaturbedarf insbesondere von Mikroalgen in Aquakulturen sehr hoch.
„Verbraucherinnen und Verbraucher verlassen sich auf die Herstellerangaben zu Inhaltsstoffen, Herkunft und Anbauart. Um solche Aussagen belegbar zu machen, überprüft TÜV SÜD die Verarbeiter von Algen nach internationalen Normen, z. B. International Food Standard (IFS).“, ergänzt Dr. Daxenberger. „So können beispielsweise die Unternehmen ihren Kunden aus dem Lebensmitteleinzelhandel nachweisen, dass ihre Prozesse und Produkte in Ordnung sind.“
Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Rund 30.000 Mitarbeitende sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. tuvsud.com/de
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