Reifen für Geländewagen im Test: Auf Straße nicht zu empfehlen

Grobstollige Reifen für Geländewagen und Pick-ups haben viele Nachteile auf normalen Straßen: lautes Abrollgeräusch, oft mehr als ein Liter Mehrverbrauch, gefährlich lange Bremswege besonders bei Nässe, schlechter Grip in Kurven und erhöhte Schleudergefahr. Dafür bieten sie neben rustikaler Optik mehr Traktion und Robustheit im Gelände. Doch welche All-Terrain-Reifen bieten den besten Kompromiss, wenn man beides will, im Gelände und auf Straße fahren? auto motor und sport hat fünf wintertaugliche All-Terrain-Reifen (AT-Reifen) der Größe 255/55 R 18 getestet. Hinzu kam ein reiner Sommer-AT-Reifen sowie der straßenoptimierte SUV-Reifen Continental CrossContact H/T (Highway/Terrain).

Was müssen die AT-Reifen leisten? Die technischen Anforderungen an die Profile sind übersichtlich. Neben Grip auf Asphalt gehört eine gute Traktion im Matsch, auf Wiese und Sand und gegebenenfalls auch auf Schnee dazu. Zudem sollen die Reifen robust sein gegen mechanische Beschädigungen, etwa beim Überfahren von Gesteinsbrocken. Kriterien wie kurze Bremswege oder sicheres Kurvenverhalten auf nasser und trockener Straße, die im mitteleuropäischen Straßenverkehr entscheidend sind, standen bei der Entwicklung vieler AT-Reifen wegen des technologischen Zielkonflikts eher im Hintergrund.

Das zeigt sich in den Testergebnissen. Im Schlamm zeigen die fünf wintertauglichen ATs – BF Goodrich All-Terrain T/A KO2, Bridgestone Dueler A/T002, Falken Wildpeak A/T AT 3 W/A, General Grabber AT3 und der Loder AT1 – recht homogene Leistungen. Von den beiden Sommer-ATs hat im Schlamm der Goodyear Wrangler sogar mehr Grip als die Winter-ATs. Auf den straßenoptimierten Continental CrossContact ist bei derart glitschigen Bedingungen dagegen kein Verlass. Auf Schotter unterscheiden sich die Reifen deutlich. Hier hebt sich der bissige Falken mit besten Traktions- und Seitenführungswerten deutlich von der Konkurrenz ab. Der auf losem Geröll fast schon sportlich fahrbare BF Goodrich wie auch der Bridgestone sind nahe dran, General, Goodyear und Loder fallen etwas ab.

Auf festgefahrenen Erdfahrbahnen kommt der Goodyear besonders gut in Fahrt, während Bridgestone und Falken hier in der Traktion etwas hinterherhängen. Dass der Quasi-Straßenreifen Conti CrossContact H/T in allen Offroad-Prüfungen hinterherfährt, ist angesichts der Profilgestaltung und Reifenkonstruktion klar. Dagegen bietet er auf der Straße das mit Abstand sicherste Fahrverhalten. Bridgestone und Falken schneiden auf der Straße immerhin mit „gut“ ab, General und Goodyear erreichen ein zufriedenstellendes Ergebnis. Der Loder und der charaktervolle, aber unerträglich laute BF Goodrich sind für den Einsatz auf der Straße definitiv nicht zu empfehlen, besonders bei Regen. Angesichts der sehr schwachen Haftung stellen sie ein echtes Sicherheitsrisiko dar.

Auf Schnee überragt der Loder AT1 die Konkurrenz, auch den bissigen BF Goodrich All-Terrain T/A KO2 und dem im Winter gleich platzierten General Grabber AT3. Mit ordentlicher Traktion und anständiger Bremsleistung ist auch der Falken eine gute Wahl, wenn man von den dynamischen Schwächen auf Schnee absieht. Den Bridgestone Dueler All-Terrain A/T002 empfiehlt auto motor und sport nur bei seltenem Schneekontakt.

Und wer ist Testsieger? Für den überwiegenden Straßeneinsatz im Sommer – wie er in Mitteleuropa üblich ist – ist der Falken Wildpeak AT 3, der auf allen Untergründen gleichmäßig die meisten Punkte sammelt, die beste Wahl. Soll der Reifen auch vollwertig im Winter eingesetzt werden, führt kein Weg am General Grabber AT3  vorbei. Aber klar sollte nach diesem Test sein: Wer überwiegend mit seinem SUV und Pick-up auf der Straße fährt, ist mit Standardreifen mit Sommer- oder Allwetterprofilen weitaus sicherer und mit geringerem Spritverbrauch unterwegs

Redakteur: Thiemo Fleck

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