Die Preisverleihung fand am 15. September im Rahmen des Studientags der VEM-Vollversammlung statt, die noch bis zum 19. September 2025 in Daressalam (Tansania) unter dem Motto „Der Balken in meinem Auge – Diskriminierung in Kirche und Diakonie“ tagt. Die Gewinnerinnen stellten ihre Texte dort persönlich vor.
Die Jury, bestehend aus Prof. Dr. Simone Sinn (Universität Münster), Dr. Ipyana Mwamugobole (Evangelische Mission Weltweit) und Dr. Dennis Solon (Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement), zeichnete drei Arbeiten aufgrund ihrer besonderen inhaltlichen Tiefe, Relevanz und Originalität aus:
Erster Preis (1.000 Euro): Nenny Ika Putri Simarmata von der indonesischen Kirche Huria Kristen Batak Protestan mit ihrem Aufsatz „The Church as a Lighthouse of Inclusivity: Facing Gender Discrimination“ (Die Kirche als Leuchtturm der Inklusion: im Angesicht von Geschlechterdiskriminierung)
Zweiter Preis (600 Euro): Françoise Niyonsaba von der Eglise Presbytérienne au Ruanda mit ihrem Beitrag „Neither Jew nor Gentile: Accessibility for Persons with Disability in Church Mission – The Case of the Church in Rwanda“ (Weder Jude noch Nichtjude: Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung in der kirchlichen Mission – am Beispiel der Kirche in Ruanda)
Dritter Preis (400 Euro): Julia Karimi von der Nordkirche mit ihrem Essay „Shattered Trust: The Church’s Role in Addressing Anti-Black Racism and a Call for Institutional Transformation“ (Zerstörtes Vertrauen: Die Rolle der Kirche bei der Bekämpfung von Rassismus gegen Schwarze und ein Aufruf zu institutionellen Veränderungen)
Essay-Sammlung erschienen
Zeitgleich wurde die begleitende Essay-Sammlung offiziell vorgestellt. Von den eingereichten Beiträgen wurden 21 Aufsätze von Pfarrerin Félicité Ngnintedem und Dr. Dennis Solon redaktionell bearbeitet und im Verlag BPK Gunung Mulia (Jakarta, Indonesien) unter dem Titel „Breaking the Silence – overcoming discrimination and violence on the path towards a just and inclusive community“ veröffentlicht.
„Schweigen nährt Diskriminierung und Gewalt und führt zu sozialer Spaltung und verzerrt das Bild der Kirche. Dieses Schweigen zu brechen heißt, Systeme, Strukturen, Traditionen und selbst kleine Handlungen des Alltags kritisch zu hinterfragen, die Diskriminierung und Gewalt fortschreiben. Mit dieser Essaysammlung erheben junge Menschen ihre Stimmen: Sie brechen das Schweigen, das Hunderttausende in der diskriminierenden Maschinerie von Kirche und Gesellschaft gefangen hält. Zugleich fordern sie uns, die Gemeinschaft der Kirchen, auf, entschieden gegen alle Formen von Diskriminierung und Gewalt einzutreten und die Kirche zu einem sicheren Hafen der Freude zu machen. Dieses Buch ist ein erster Schritt. Weitere werden folgen. Denn der Kampf gegen Diskriminierung geht weiter und wir werden ihn gewinnen.
Oder, wie es beim Start eines Rennens heißt: „Auf die Plätze, fertig, los!“, so Pfarrerin Félicité Ngnintedem.
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.
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