Die heutige Konferenz der Föderation One of Us, deren Mitglied die ALfA ist, war ein Weckruf für das Europäische Parlament. „Als Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle und selbst vor Ort in Brüssel, sehe ich mit Sorge die gravierende schematische Schieflage in der europäischen Förderpolitik: Während die Europäische Union Jahr für Jahr millionenschwere Programme für Abtreibungsorganisationen unterstützt, bleiben nicht nur die unzähligen Fälle erzwungener Abtreibungen, sondern auch das Leiden vieler Frauen nach Abtreibungen ausgeblendet,“ erklärt Kaminski. Davon hätten die Zeugnisse der Frauen aus Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Slowenien und den Niederlanden ein erschütterndes Zeugnis gegeben. „Freiheit der Wahl setzt die Möglichkeit zur Wahl voraus. Keine Frau sollte allein gelassen werden“, sagte Mafalda aus Portugal, alleinerziehende Mutter von vier Kindern. Leire aus Spanien kritisierte die institutionelle Vernachlässigung von Frauen, die ihr Kind bekommen möchten: „Europa kann sich nicht feministisch nennen, solange schwangere Frauen allein gelassen werden. Wahlrecht bedeutet auch das Recht, nicht abzutreiben.“ Charlène aus Frankreich sprach über den Druck zur Abtreibung: „In der Klinik wurde von ‘meiner Entscheidung’ gesprochen, aber niemand hörte mir wirklich zu. Ich wollte nicht, doch sie drängten mich.“
„Wer wirklich das Wohl und die Rechte der Frau schützen will, darf diese Schattenseiten nicht ignorieren. Frauen, die nach massiven Drucksituationen eine Abtreibung erfahren, leiden oftmals körperlich und seelisch– das zeigen sowohl Erfahrungsberichte als nicht zuletzt auch die vom Bund geförderte ELSA-Studie. Jeder Fall einer Frau, die gegen ihren Willen zur Abtreibung gedrängt wird, ist einer zu viel. Doch diese Realität wird systematisch verdrängt, wenn Institutionen und Lobbygruppen allein das „Selbstbestimmungsrecht“ propagieren, ohne auch die Kehrseite zur Kenntnis zu nehmen“, so Kaminski. „Dass die EU ausgerechnet Organisationen fördert, die diese Zusammenhänge ausblenden und teils selbst zu einseitiger Beratung beitragen, ist frauen- und familienpolitisch unverantwortlich.“
Am Ende der Tagung unterzeichneten die anwesenden Europaabgeordneten eine Erklärung, mit der die EU aufgefordert wird, rechtliche Regelungen zur Mutterschaftshilfe zu verbessern, einen gleichberechtigten Zugang zu Unterstützung in allen EU-Staaten zu erwirken und Maßnahmen zum Schutz des menschlichen Lebens ab der Empfängnis zu fördern. Die zentrale Botschaft: Freiheit und Gleichheit beginnen mit echter Unterstützung für Mütter. Kaminski: „Die ALfA schließt sich diesen Forderungen gerne an. Europa braucht eine Politik, die Frauen wirklich stärkt – vor, während und nach der Geburt. Nur so wird die vielbeschworene Freiheit zur Realität – und nicht zu einer frauenfeindlichen Fassade.“
Frauen aus ganz Europa fordern echte Unterstützung für Mütter und Schwangere – Kaminski: Die europäische Union ist auf dem Familienauge blind
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