Dabei handelt es sich aber nicht um ein neues Problem. Spätestens seit 2018 kennt BMW die Gefahr, dass aus undichten Abgasrückführungs(AGR)-Kühlern von Dieselfahrzeugen Glykol-Kühlflüssigkeit austreten kann. In Kombination mit Rußablagerungen und starker Hitze kann sich das Glykolgemisch entzünden, schlimmstenfalls in kurzer Zeit zum Vollbrand führen. Als auto motor und sport über das Problem erstmals im Dezember 2020 berichtete, lief ein bis dahin unbekannter Rückruf von damals 500.499 Fahrzeugen fast aller Modellreihen.
Trotz Kenntnis des Problems hat BMW die fehlerhaften Kühler offenbar weiter eingebaut: In der Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) tauchen aktuell auch Modelle der Baujahre 2021 und 2022 auf. Der Rückruf wurde auf insgesamt 798.930 Autos erweitert. Vom Rückruf betroffen sein können Diesel der Baureihen Einser bis Siebener sowie X1, X3, X4, X5 und X6 der Baujahre 2010 bis 2022.
BMW erklärt gegenüber auto motor und sport, man habe „eine optimierte AGR-Kühlergeneration gemeinsam mit einem anderen Lieferanten entwickelt“ und verwende diese seit 2022. Die Maßnahmen davor waren laut Hersteller „nicht ausreichend“, sodass „AGR-Kühler-Undichtigkeiten mit der sehr seltenen Folge von Fahrzeugbränden weiter auftreten können“. Anders als früher überwacht inzwischen das KBA den Rückruf. Die Behörde nennt als Grund „ein aktiveres Mitverfolgen des Rückruf-Geschehens, das sich jetzt auch auf nicht sicherheitsrelevante Produkte erstreckt“.
Redakteur: Claudius Maintz
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