Ob wir wollen oder nicht – wir sind Agent Bosses !

„Machen Sie sich vertraut mit der Rolle des Agent Boss.“ Mit diesem prägnanten Appell hat Prof. Dr. Doris Weßels von der Fachhochschule Kiel beim 34. IPMA World Congress in Berlin die zentrale Herausforderung des digitalen Wandels formuliert. Die Professorin für Wirtschaftsinformatik machte in ihrem Vortrag deutlich, dass Künstliche Intelligenz nicht mehr als Zukunftsvision, sondern als handfeste Realität betrachtet werden müsse. „Es ist kein Hype, es ist längst Alltag“, so Weßels. Studien belegten, dass rund 86 Prozent der Fachleute KI-Anwendungen bereits regelmäßig nutzten.

KI ist längst Realität

Weßels widersprach in Berlin ausdrücklich der Vorstellung, es handele sich bei Künstlicher Intelligenz um ein kurzlebiges Phänomen: „Das Thema ist mitten in der Praxis angekommen. Wir im Projektmanagement sind die Vorreiter, die Adopter. Wir wagen Experimente, wir sind neugierig – und wir machen uns diese Technologie zunutze.“ Damit beschrieb sie einen Wandel, der in Norddeutschland ebenso sichtbar ist wie weltweit: KI ist kein optionales Werkzeug mehr, sondern ein Treiber für neue Arbeitsweisen.

Agentensysteme übernehmen Aufgaben

Besonders eindringlich schilderte die Kieler Wissenschaftlerin die rasante Entwicklung sogenannter KI-Agentensysteme. Diese seien in der Lage, komplexe Aufgaben zu übernehmen, die bislang Menschen vorbehalten waren. „Wir sehen, dass KI-Systeme nicht mehr nur Fragen beantworten, sondern auch handeln können. Sie buchen, organisieren, strukturieren – und das selbstständig“, erläuterte Weßels. In den nächsten Jahren werde es entscheidend sein, welche Befugnisse solchen Systemen eingeräumt werden und wo die Grenzen gezogen werden. „Behalten wir die Kontrolle – oder riskieren wir den Kontrollverlust? Das ist die zentrale Frage.“

Multi-Agenten und neue Risiken

Die Entwicklung gehe dabei noch weiter, so Weßels. Besonders dynamisch entstünden derzeit Multi-Agenten-Systeme, die miteinander interagieren und sich teilweise selbst organisieren. „Das ist faszinierend, aber zugleich verstörend“, erklärte sie. Solche Systeme könnten Entscheidungen treffen, deren innere Logik für Außenstehende kaum nachvollziehbar sei. „Wir müssen verstehen, dass hier eine völlig neue Form von digitaler Autonomie entsteht – und wir müssen klären, wie wir damit umgehen.“ Sicherheit, Haftung und ethische Verantwortung stünden deshalb stärker denn je im Fokus.

Menschliche Stärken bleiben unverzichtbar

Trotz dieser rasanten Entwicklung warnte die Professorin aus Kiel davor, den Menschen abzuschreiben. „Wir müssen uns unserer Stärken bewusst sein. Intuition, Kreativität, Empathie – das sind Fähigkeiten, die keine KI ersetzen kann“, betonte sie. Gerade in der Problemlösung zeige sich das Potenzial einer Verbindung von menschlicher Kreativität und maschineller Rechenleistung: „Jeden Tag stoßen wir in Projekten auf neue Herausforderungen. KI kann uns inspirieren, indem sie Ideen liefert. Aber die Entscheidung, welchen Weg wir gehen, bleibt bei uns.“

AI Leadership als Schlüsselkompetenz

Als wichtigste Zukunftskompetenz beschrieb Weßels das AI Leadership. Damit sei weit mehr gemeint als der technische Einsatz von KI-Tools: „AI Leadership bedeutet, Systeme verantwortungsvoll zu führen, rechtliche und ethische Fragen zu berücksichtigen und gleichzeitig den menschlichen Faktor gezielt einzusetzen.“ In Berlin machte sie klar: „Wir sind nicht nur Anwenderinnen und Anwender von Technologien. Wir sind Manager dieser Systeme. Wir sind Agent Bosses.“ Ihr Fazit fiel klar aus: „KI-Systeme übernehmen operative Tätigkeiten. Aber wir Menschen müssen die Verantwortung tragen und die Rolle des Agent Boss ausfüllen.“

Über den GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V.

Die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. ist ein gemeinnütziger Fachverband für Projektmanagement. 1979 gegründet bildet die GPM heute ein weitreichendes Netzwerk für Projektmanagement-Expertinnen und -Experten aus allen Bereichen der Wirtschaft, der Hochschulen und der öffentlichen Institutionen. Der Fachverband trägt wesentlich zur Professionalisierung und Weiterentwicklung des Projektmanagements in Deutschland bei und bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Zertifizierung im Projektmanagement. Über den Dachverband International Project Management Association (IPMA) ist die GPM weltweit vernetzt und bringt auch auf internationaler Ebene die Arbeit an Normen und Standards voran. Mehr dazu unter www.gpm-ipma.de

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