Der Award wird seit 2010 alle zwei Jahre verliehen und würdigt Bäder, die einen wesentlichen Beitrag zum Gemeinwohl leisten, und soll verdeutlichen, wie wertvoll öffentliche, meist kommunal geführte Schwimmbäder für ihr lokales Umfeld sind. Neu in dieser Wettbewerbsrunde war u. a. die Einteilung in nun drei Kategorien: „Freibad und Naturbad“, „Hallenbad“ und „Kombibad“, ein eintägiges Inhouse-Seminar für das ganze Team im Wert von 2.500 € als Siegerprämie und die Möglichkeit, mit bereits prämierten Bädern erneut teilzunehmen.
Ein „Wiederholungstäter“ sichert sich Gold bei den Kombibädern
Die Chance der Wiederteilnahme nutzte ein Bad direkt erfolgreich: das fresch – Freisinger Erlebnis Schwimmbad sicherte sich nach dem dritten Platz im Jahr 2020 (damals noch in der Kategorie „Hallen-, Kombi- und Freizeitbad“) nun den ersten Platz in der Kategorie „Kombibad“ – vor dem Aquafun Soest sowie dem Nettebad Osnabrück und dem Nordbad / DSW Freibad Darmstadt (geteilter 3. Platz). Die hochkarätig besetzte Jury um den Vorsitzenden Prof. Dr. Timo Meynhardt war beeindruckt davon, wie das fresch beständig in Bewegung bleibt, um die Badekultur dem Gemeinwohl dienend und zeitgemäß voranzubringen: u. a. mit weiteren Partnerschaften, Angeboten und dem Maskottchen Max. Neu sind bspw. Kurse für Seniorinnen und Senioren sowie frühkindliche Wassergewöhnung, die mit umliegenden Einrichtungen und Kindergärten umgesetzt werden.
Hallenbäder: Freizeit- und Sportorientierung gleich auf
In der Kategorie „Hallenbad“ teilen sich zwei Bäder den ersten Platz: das Freizeitbad Juramare Gunzenhausen und die Sportschwimmhalle Schwimmparadies Jena. „Der geteilte erste Platz zeigt, dass beide Bädertypen mit ihren ganz eigenen Profilen und Ausstattungsmerkmalen von großem Wert für die Kommunen sind“, sagt DGfdB-Geschäftsführer Christian Mankel. Das Juramare überzeugte die Jury nicht nur mit einem umfangreichen Angebot für alle, sondern auch mit dem kreativen und zukunftsfähigen Umgang mit Herausforderungen. So hat man in Gunzenhausen die „Bäderallianz Altmühlfranken“ mitgegründet, eine bundesweit bislang einmalige Vernetzung von Bädern einer Region. Beim Schwimmparadies in Jena stach vor allem der Standortfaktor hervor, weil es dem sportorientierten Bad auf besondere Art und Weise gelingt, den Austausch zwischen Stadt, Universität, Vereinen und Arbeitgebenden zu stärken. Den dritten Platz belegt die Wasserwelt Langenhagen – in der Laudatio liebevoll als „Gemeinwohlwelt“ bezeichnet.
Ein idyllisches und spendables Freibad hat die Nase vorn
Bei den Frei- und Naturbädern wurde aufgrund der geringen Teilnehmerzahl (fünf der insgesamt knapp 30 Bewerbungen) nur der erste Platz vergeben – und zwar an das Freibad der Stadt Büdingen. Dieses idyllisch ins Tal eingebettete Bad mit Blick auf das Schloss kann auf fast 90 Jahre Badetradition zurückblicken und hat es geschafft, beliebte Ausstattungsmerkmale wie das 50-m-Becken und den markanten 10-m-Turm zu erhalten. Besonders begeistert waren die Jurorin und die Juroren vom Büdinger Schwimmförderprogramm: Kinder, die ein Abzeichen ablegen, erhalten die Kursgebühr zurück und eine kostenlose Saisonkarte. Auch die Teilnahme an der bundesweiten Aktion „RespektPommes“, die Kindern und Jugendlichen auf lockere Art Werte wie Rücksicht, Höflichkeit und Teamgeist näherbringt, kam sehr gut an.
Fünf Dimensionen des Gemeinwohlbeitrags
Die siebenköpfige Jury tagte Anfang September in Essen und orientierte sich bei der Bewertung an einer Public-Value-Scorecard, die folgende Aspekte des Gemeinwohls abfragt:
- Aufgabenerfüllung: Welche Leistungen erbringt das Bad?
- Lebensqualität: Wie trägt das Bad zu positiven Erfahrungen und zum Wohlbefinden bei?
- Zusammenhalt: Wie stärkt das Bad die lokale Gemeinschaft und die Beziehungen zwischen gesellschaftlichen Gruppen?
- Moral: Wie verhält sich das Bad im Sinne der eigenen Werte und gegenüber seinem Umfeld?
- Wirtschaftlichkeit: Wie effektiv und effizient setzt das Bad die ihm zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen ein?
Zwei Anerkennungen als Motivation für 2027
Neben den acht Platzierungen gab es auch zwei Anerkennungen: für das Kombibad TABBS Tabarz und das Freibad Dreienbrunnenbad Erfurt. Bei beiden Bädern wollte die Jury interessante Aspekte nicht außer Acht lassen, auch wenn das gemeinwohlorientierte Engagement (noch) nicht für eine Auszeichnung reicht. Bei dem Sport- und Gesundheitsbad in Bad Tabarz fielen die neuen Wege auf, um wirtschaftlich zu bestehen, etwa das Catering für Schulen, Kindergärten und Firmen oder die Verpachtung von Räumen an die Touristen-Information und lokale Geschäfte. Das im August 2024 wiedereröffnete Dreienbrunnenbad hingegen zeigt sich als respektvoll saniertes Denkmal von 1903, bei dem mit großem Feingefühl der historische Fachwerksbau in seiner Grundaussage erhalten blieb. Zugleich fand aber eine Modernisierung statt, die den heutigen Ansprüchen an Funktionalität, Barrierefreiheit und Ressourcenschonung gerecht wird.
Das Projektteam freut sich auf die nächste Wettbewerbsrunde im Jahr 2027 und hofft dann auf eine noch größere Anzahl an Bewerbungen, nicht nur bei den Freibädern, sondern auch aus Sachsen-Anhalt und dem Saarland, denn das sind aktuell die einzigen Bundesländer, in denen bislang noch kein Bad mit dem Public Value Award für das gemeinwohlorientierte öffentlich Bad ausgezeichnet werden konnte.
Die Platzierungen im Überblick
Hallenbäder
- Freizeitbad Juramare Gunzenhausen (1)
- Sportschwimmhalle Schwimmparadies Jena (1)
- Wasserwelt Langenhagen (3)
Kombibäder
- fresch – Freisinger Erlebnis Schwimmbad (1)
- AquaFun GmbH Soest (2)
- Nettebad Stadtwerke Osnabrück AG (3)
- Nordbad / DSW Freibad Darmstadt (3)
Frei- und Naturbäder
- Freibad der Stadt Büdingen (1)
Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen ist mit ihren knapp 1700 Mitgliedern aus allen Bereichen des Badewesens – darunter etwa 1000 Badbetreiber/-innen, 300 Architektur- und Ingenieurbüros, 180 Hersteller/-innen und 20 Verbände – die wichtigste Plattform Deutschlands und Europas für Bäderfragen. Der Verband mit Sitz in Essen wird im Markt als starker Partner wahrgenommen, der Beratung für Betreiber/-innen macht, Seminare für Mitarbeiter/-innen in Bädern anbietet und ein umfangreiches Regelwerk herausgibt. Weitere Informationen unter: www.dgfdb.de
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