Nach einer guten Stunde ist die Bescherung vorbei, denn Pelzmärtle und Christkind haben noch einen langen Weihnachtsabend vor sich, müssen sie doch nach alter Tradition noch von Haus zu Haus ziehen, um mit Glockengeläut die bösen Geister zu vertreiben. Das verlangt besonders dem Pelzmärtle einiges ab, denn das handgeflochtene Strohkostüm ist schwer und so starr, dass sich der Träger nur sehr eingeschränkt bewegen kann. Erst gegen 23 Uhr wird er erlöst und aus seiner Strohhülle herausgeschnitten.
Die Figur des Pelzmärtle ist in Deutschland nur in wenigen Regionen bekannt. In Teilen Frankens nennt man sie u.a. Pelzmärtel, Pelzermärtel oder auch Bulzermärtl, in der Pfalz Pelznickel oder Belzenickel. Die aufwändige Herstellung des Kostüms ist allerdings eine Herrenalber Besonderheit und verlangt Hingabe, Geduld und handwerkliches Geschick. Das Kostüm besteht aus Roggenstroh, welches extra auf einer Fläche von rund 100 Quadratmeter angebaut wird. In der Voradventszeit wird jeder Halm einzeln geputzt, zu einer bis zu 150 Meter langen Kordel geflochten und mit rund 700 Metern Bindfäden zu einem Ganzkörperanzug inklusive Kopfbedeckung zusammengenäht. Nach Bad Herrenalb kam dieser Brauch mit Einwanderern aus Tirol, die sich im 17. und 18. Jahrhundert im Gaistal niedergelassen haben.
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