Dazu ist auf den Tafeln eine schematische Karte der jeweiligen Kernzone mit einer Darstellung der empfohlenen Wanderwege abgebildet. Die Waldbesucherinnen und Waldbesucher erhalten auch Informationen über die Aufgaben und die Zielsetzung, die hinter den Kernzonen im Biosphärenreservat Pfälzerwald stehen. Michael Grünfelder, der das Forstamt Hinterweidenthal leitet, sagte: „Hier gibt es keine Wirtschaftsziele, hier steht der Naturschutz im Vordergrund. Und das Wichtigste für den Schutz der Natur ist die Einhaltung des Wegegebots.“ „Wir hoffen auf das Verständnis aller, die diesen besonderen Bereich unseres Biosphärenreservats besuchen“, fügte Friedericke Weber an.
Zur Kernzone Quellgebiet der Wieslauter
Die Kernzone „Quellgebiet der Wieslauter“ ist mit einer Fläche von rund 2.400 Hektar die größte Zone für die natürliche Entwicklung im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Sie wurde im Jahr 2007 erstmals im Biosphärenreservat Pfälzerwald per Verordnung ausgewiesen und steht damit unter einem besonderen Schutz. So wird der Wald beispielsweise seitdem schrittweise aus der forstlichen Bewirtschaftung genommen.
Die Verkehrssicherung auf den in der Kernzone markierten Wanderwegen, kann durch die ausbleibenden Pflegearbeiten im Wald im Laufe der Zeit nicht mehr in dem erforderlichen Umfang gewährleistet werden. Das Forstamt kann die Wegesicherung nicht mehr richtig wahrnehmen, da keine Maschinen zum Einsatz kommen können. Ein Einsatz der Forstwirte in der Kernzone ohne Maschinen ist aus Arbeitssicherungsgründen wegen der hohen Gefährdung nicht zu verantworten. Da umgestürzte Bäume so nicht mehr von den Wanderwegen gezogen und die Wege nicht mehr freigeschnitten werden können, ist heute eine gute und sichere Begehbarkeit der Wanderwege nur noch sehr eingeschränkt möglich, und wird deswegen nicht mehr empfohlen.
Um Wanderern und Wanderinnen, die vom Luitpoldturm und Hermersbergerhof nach Hinterweidenthal oder Merzalben beziehungsweise von Hinterweidenthal nach Merzalben und umgekehrt laufen wollen, die Situation zu erläutern, wurden an vier Hauptausgangspunkten für die oben genannten Streckenwanderungen Hinweistafeln aufgestellt. Diese finden sich an der Burg Gräfenstein, am Holländerklotz, am Luitpoldstein sowie am Eingang zum Zieglertal in Hinterweidenthal.
Zu den Kernzonen des Biosphärenreservats Pfälzerwald
In insgesamt 20 Kernzonen soll sich im Pfälzerwald die Natur wieder nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln. Auf rund 5.400 Hektar – das entspricht drei Prozent der Gesamtfläche des Gebiets – ist die Waldbewirtschaftung eingestellt beziehungsweise wird sukzessive eingestellt. So wird ein vom Menschen weitestgehend unbeeinflusster Ablauf der natürlichen Prozesse möglich. Durch diesen sogenannten Prozessschutz kommt es im Lauf der Zeit zu einem vergleichsweise hohen Anteil alter Bäume und abgestorbenen Holzes. In Verbindung mit der naturnahen und nachhaltigen Bewirtschaftung auf der umgebenden Waldfläche ergibt sich insgesamt eine besondere Vielfalt an Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Dieses hohe Maß an Biodiversität trägt zum Prädikat „UNESCO Biosphärenreservat“ bei.
Eine neue Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz über das Biosphärenreservat Pfälzerwald, die seit August 2020 gilt, löste die bis dahin geltende Naturpark-Verordnung ab. In der Biosphärenreservats-Verordnung sind die Kernzonen in ihrem jetzigen Umfang von drei Prozent der gesamten Gebietsfläche rechtlich verankert. In einem zuvor durchgeführten Prozess erweiterte das Land Rheinland-Pfalz unter Leitung des Umweltministeriums und unter Beteiligung vieler Akteure und Akteurinnen sowie unter Moderation des Bezirksverband Pfalz die Fläche der Kernzonen, die zuvor bei gut zwei Prozent gelegen hatte. Die Erweiterung der Kernzonen entspricht dem Anspruch der UNESCO an deutsche Biosphärenreservate und war ein wichtiger Schritt zur Erfüllung der mit der Auszeichnung als UNESCO Biosphärenreservat verbundenen Kriterien und Aufgaben.
Informationen auch unter www.pfaelzerwald.de/biosphaerenservat.
Die Beschilderung der Kernzonen des Biosphärenreservats Pfälzerwald wird durch das Land Rheinland-Pfalz gefördert.
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