Dialog mit dem ungeborenen Bruder

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Premiere am 7. Januar 2018, 15 Uhr, BOXX
Patricks Trick
Schauspiel von Kristo Šagor
Für Kinder ab 9 Jahren

Regie: Nicole Buhr
Ausstattung: Kaja Bierbrauer
Dramaturgie: Bianca Sue Henne
Es spielen: Patrick Isermeyer und Sascha Kirschberger

die nächsten Vorstellungstermine: 9. Jan. (11 Uhr); 16. Jan. (11 Uhr); 17. Jan. (11 Uhr); 4. Febr. (12 Uhr- Familienvorstellung); 5. Feb (11 Uhr); 6. Feb. (11 Uhr); 7. Feb. (11 Uhr)
weitere Termine unter www.theater-heilbronn.de

Eines der erfolgreichsten und meistgespielten  Kinderstücke der letzten  Jahre kommt jetzt auch im Jungen Theater Heilbronn auf die Bühne der BOXX: „Patricks Trick“ von Kristo Šagor hat am 7. Januar um 15 Uhr Premiere. Darin geht es um einen 11jährigen Jungen,  dessen noch ungeborener Bruder wahrscheinlich behindert auf die Welt kommen wird. Und der, während die Eltern nicht weiter wissen, die Initiative ergreift, um nach Wegen zu suchen, wie er seinem kleinen Bruder helfen kann. Das Stück ist optimistisch und  lebensbejahend und schafft es, das Thema gleichzeitig ernst zu nehmen und es dennoch mit viel Leichtigkeit und Humor zu verhandeln. Regie führt zum ersten Mal Nicole Buhr, die seit 2016/17 Regieassistentin und Abendspielleiterin in der BOXX ist. Für die Bühne und Kostüme ist Kaja Bierbrauer, die bereits „Anders“ ausgestattet hat, mit im Team.

Zum Inhalt
Nachts hört Patrick seine Eltern in der Küche flüstern. "Und was machen wir jetzt?", fragt sein Vater und ist total durch den Wind. Seine Mutter meint, dass das eine blöde Idee war mit dem Test. Was für ein Test, fragt sich Patrick. Vielleicht ein Schwangerschaftstest? Und der 11-Jährige freut sich, denn er hat sich schon immer einen Bruder gewünscht. Zwar wäre ihm ein großer Bruder lieber gewesen, aber das geht ja nun nicht mehr. In der nächsten Nacht lauscht er wieder und hört, dass das Kind vielleicht nie lernen wird zu sprechen. Irgendwann fällt das Wort "behindert" und dass seine Eltern nicht wissen, wie sie das Patrick beibringen sollen.
 Doch der hat längst eine Mission: "Mein Bruder wird vielleicht nie sprechen können und ich will das verhindern." Wie macht man das? Er fragt seinen besten Freund Valentin. Der rät ihm, zu Danijel zu gehen, obwohl alle vor dem Angst haben. Danijel stammt aus Kroatien,  hat selbst erst vor vier Jahren Deutsch gelernt und weiß ganz sicher, wie das geht. Durch Üben und Wiederholen, erklärt Danijel und nimmt Patrick mit zu seinem kroatischen Boxtrainer. Der meint, dass man Sprechen durch Zuhören lernt. Patrick soll einfach viel mit ihm reden. Er fragt auch seine Deutschlehrerin Frau Schlepper, die behinderte Gemüsefrau und einen Mann, den alle nur den Professor nennen. Alle  lassen sich auf Patrick und seine Fragen ein, und jeder kann ihm ein bisschen weiter helfen.

Schauspielerfutter
Dieses Stück bietet Schauspielerfutter par excellence für die zwei Darsteller Patrick Isermeyer und Sascha Kirschberger. Sie spielen zum einen Patrick (Patrick Isermeyer) und seinen noch ungeborenen Bruder (Sascha Kirschberger), der die ganzen Ereignisse unverblümt kommentiert. Aber sie switchen auch in alle anderen Rollen. Insgesamt verkörpern die beiden 12 Figuren, die so unterschiedlich sind, wie man es sich nur vorstellen kann.
Die besondere Stärke des Stückes besteht darin, dass aus Sicht eines Kindes alle Probleme direkt angesprochen und ehrlich diskutiert werden. Der Autor Kristo Šagor sagt, er wünsche sich, dass die Zuschauer Mut und Optimismus aus diesem Stück mitnehmen. In mehrfacher Hinsicht geht es hier ums Sprechen. Einerseits um das Erlernen von Sprache, aber auch um die Wichtigkeit von Kommunikation und darum, welchen Gewinn es bringen kann, wenn man einfach miteinander redet, Ängste thematisiert und sie auf diese Weise überwindet.
Das Stück wurde vielfach preisgekrönt und unter anderem mit dem Kinder- und Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg 2014 ausgezeichnet. In der Laudatio anlässlich der Preisverleihung hieß es: „Inhaltlich überwältigt ,Patricks Trick‘ durch hinreißend pragmatischen Optimismus und unverkitschte Lebensbejahung. Formal begeistert der Text, indem jede Szene eine Spiel-Fundgrube für ein Virtuosenduo ist, ohne diese zum Selbstzweck zu machen.“

Nicole Buhr (Regie)
Nicole Buhr wurde 1981 in Hannover geboren. Nach dem Abitur in Hildesheim studierte sie zunächst Germanistik und Geschichte in Hannover, anschließend Medientechnik in Hamburg und beendete ihr Studium als Diplomingenieurin.  Sie war eine Zeitlang in der Videoabteilung der Münchner Kammerspiele tätig, bevor sie weitere Ausbildungen als Theaterpädagogin und als Darstellerin für Clownstheater und Komik absolvierte. Bis 2016 arbeitete sie freiberuflich als Regisseurin, Theaterpädagogin, Darstellerin und Dozentin für verschiedene Theaterprojekte. 2014 übernahm sie die Stückentwicklung und Regie für »Heimat«, ein Theaterprojekt mit Jugendlichen, Asylbewerbern und Senioren, das unter anderem im Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung gezeigt wurde.
Sie schrieb das Musical »Die Idee – eine musikalische Reise durchs Gehirn« mit der Gruppe »Voices in Motion« und entwickelte 2015 den akrobatischen Tanzabend »IMPuls« für die Company Ars Saltandi in Hildesheim. 2016 konzipierte und spielte sie »Venus – 3000 Jahre Göttlichkeit«, ein schauspielerisches Gesangssolo. Seit September 2016 ist sie Regieassistentin im Jungen Theater in der BOXX. 2017/18 führt sie erstmals Regie im Theater Heilbronn für »Patricks Trick«.

Kristo Šagor (Der Autor)
Kristo Šagor, geboren 1976, ist Dramatiker und Regisseur. Er wuchs in Lübeck auf und studierte Neuere Deutsche Literatur, Theaterwissenschaften und Linguistik an der Freien Universität Berlin. Dort entstand sein Stück Dreier ohne Simone, das 1999 uraufgeführt wurde. Sein professionelles Regiedebüt hatte Kristo Šagor 2002 mit seinem eigenen Stück Durstige Vögel am Volkstheater München. Von 2002 bis 2004 war er Hausautor am Theater Bremen. Er führte Regie u. a. am Staatsschauspiel Dresden, am Staatstheater Hannover, am Staatstheater Stuttgart und am Schnawwl des Nationaltheaters Mannheim. 2007 inszenierte er die Uraufführung von Phillipp Löhles Genannt Gospodin und wurde damit zu den 33. Mülheimer Theatertagen eingeladen. In der Spielzeit 2008/2009 war er künstlerischer Leiter des "Theaters unter Tage" am Schauspielhaus Bochum. Kristo Šagor erhielt als Autor und Regisseur zahlreiche Preise, u. a. 2001 den Publikumspreis des Heidelberger Stückemarktes und die Fördergabe des Friedrich-Schiller-Gedächtnispreises des Landes Baden-Württemberg. 2008 wurde er für seine Inszenierung Törleß am Jungen Schauspielhaus Hamburg in der Kategorie beste Regie Kinder- und Jugendtheater mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet. Sein Stück Patricks Trick wurde für den Deutschen Kindertheaterpreis 2014 nominiert und mit dem Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreis 2014 ausgezeichnet.

Begleitprogramm zu „Patricks Trick“

●Für Pädagogen: Sichtveranstaltung (Probebesuch und Vorstellung der Materialmappe)
am 5. Januar 2018, 18.30 Uhr, BOXX
Anmeldung unter singer@theater-hn.de
Workshop für Pädagogen
am 10. Januar, 16 Uhr, Komödienhaus
Anmeldung unter singer@theater-hn.de

●Für Familien: BOXX|Brunch  am Sonntag, dem 4. Februar 2018, um 10 Uhr

Vor der Sonntagsvorstellung von „Patricks Trick“ (12 Uhr) sind Familien mit Kindern ab 9 Jahren bereits um 10 Uhr zum Boxx|Brunch ins Theaterrestaurant eingeladen.  Es gibt nicht nur ein leckeres Frühstücksbuffet für kleine und große Feinschmecker, sondern auch ein Familienquiz. Die Familie, die am besten die Fragen der Quizmasterin beantworten kann, gewinnt einen exklusiven Ausflug hinter die Kulissen. Hier erfahren alle Familienmitglieder, wie ein Theaterstück entsteht und was sich sonst noch hinter den für Zuschauer normalerweise verschlossenen Kulissen des Theaters befindet.
Boxx|Brunch und Vorstellungsbesuch kosten zusammen 19 Euro für Erwachsene und 15 Euro für Kinder.
Anmeldungen und Buchungen unter: 07131/563001 oder an kasse@theater-hn.de

●Für Schulklassen: Themenwoche mit Workshops vom 5.-7. Februar 2018

Schulklassen bereiten sich auf den Vorstellungsbesuch von „Patricks Trick“ auf ganz besondere Art und Weise vor: In den Workshops schlüpfen die Schüler selbst in die Rollen und erfahren so viel über die verschiedenen Figuren aus dem Stück und über sich selbst.
Anmeldungen für Workshops mit Theaterbesuch bei Claudia Horn-Gläßel, Tel: 07131/563004; Mail: gruppen@theater-hn.de

●Für Erwachsene: Lesung am 8. Februar 1018, 19 Uhr in der BOXX

Mareice Kaiser: „Alles Inklusive – aus dem Leben mit meiner behinderten Tochter“
»96 Prozent aller Kinder kommen gesund zur Welt. Meine Tochter gehört zu den anderen vier Prozent.«
In der Themenwoche zu „Patricks Trick“ liest  die Berliner Journalistin und Autorin Mareice Kaiser am 8. Februar um 19 Uhr in der  BOXX aus ihrem Buch „Alles inklusive – aus dem Leben mit meiner behinderten Tochter“. Ein Buch, das mitnimmt – in einen außergewöhnlichen Familienalltag. Elternwerden hatte sich Mareice Kaiser anders vorgestellt: Ihre erste Tochter kommt durch einen seltenen Chromosomenfehler mehrfach behindert zur Welt. Das Wochenbett verbringen sie im Krankenhaus, statt zur Krabbelgruppe gehen sie zum Kinderarzt. Mareice Kaiser erzählt von der Unplanbarkeit des Lebens, vom Alltag zwischen Krankenhaus und Kita, von ungewollten Rechtfertigungen, dummen Sprüchen, stereotypen Rollenverteilungen, bürokratischem Irrsinn und schwierigen Gewissensfragen.

Es ist die Geschichte einer jungen Mutter, die mehr sein will als die Pflegekraft für ihre behinderte Tochter. »Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der mein Kind die Kita verlassen muss, weil es zu behindert ist. Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der ich dankbar dafür sein muss, wenn jemand mein Kind betreut, weil ich arbeiten möchte. Ich möchte nicht immer auf Glück angewiesen sein. Wie soll sich was verändern, wenn niemand kämpft?«

„Alles inklusive“ ist das erste Buch der Berliner Autorin. Ein wichtiger, moderner und kämpferischer Beitrag zu den aktuellen Debatten um Inklusion, Pränataldiagnostik und Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter besonderen Bedingungen – und die Liebeserklärung einer Mutter an ihre Tochter.
Mareice Kaiser, Jahrgang 1981, lebt in Berlin und im Internet. Über ihr inklusives Familienleben als Mutter von zwei Kindern – mit und ohne Behinderung – berichtet sie auf ihrem Blog Kaiserinnenreich, mit dem sie innerhalb kürzester Zeit digitale Newcomer-Preise gewann.
Als Journalistin veröffentlicht sie Artikel zu den Themen Inklusion, Geschlechtergerechtigkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf u. a. bei der tageszeitung (taz), ZEIT Online und im MISSY Magazine.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Haus der Familie Heilbronn
Karten im Haus der Familie unter info@hdf-hn.de

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