Cannabis – Made in Germany

Im März 2017 erfolgte die Freigabe von Cannabis für medizinische Zwecke in Deutschland. Seither rauchen die Köpfe von Produzenten, Investoren und Behörden. Es geht um einen Milliardenmarkt und die Frage, wie aus einem Rauschmittel eine sichere Medizin wird. Den Rahmen hierfür gibt die Cannabis-Agentur vor und legt die Messlatte so hoch, dass viele Investoren trotz erwartbarer Gewinne zögern. Auf der Internationalen Cannabis Business Conference (ICBC) vom 11. – 13 April 2018 in Berlin trifft sich die Branche und sucht nach Antworten.

Abenteuer legaler Cannabis-Anbau
Vielleicht liegt es in der Natur der Sache: Jedenfalls hat die Freigabe von Cannabis bereits jetzt für viel Verwirrung gesorgt. Um diese zu klären wurde die sogenannte Cannabis-Agentur, ein Fachgebiet im Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), eingerichtet. Sie ist zuständig für die Vergabe der limitierten Anbaulizenzen und die Überwachung der strengen Anbau-Vorgaben.
Hierzu gehören die GMP-Richtlinien (Good Manufacturing Practice), die „Good Agricultural and Collection Practice” (GACP) und die Vorgaben der Monografie „Cannabisblüten“ (DAB). Und während Patienten und Ärzte ungeduldig darauf warten, Cannabis endlich therapeutisch einsetzen zu können, suchen Investoren und Produzenten nach Wegen, die Vorgaben der Cannabis-Agentur zu erfüllen und die steigende Nachfrage schnellstmöglich sicher bedienen zu können.

Hochattraktiver Wachstumsmarkt
Wie die Erfahrung anderer Länder zeigt, ist das Marktpotenzial groß: Längst sind Aktien von Cannabis-Produzenten in den USA beispielsweise keine Geheimtipps mehr und vervielfachen ihren Wert innerhalb kürzester Zeit. Das Potenzial des deutschen Cannabis-Marktes lässt sich über einen Vergleich mit Kanada veranschaulichen. Dort darf Cannabis seit 2001 medizinisch genutzt werden. Von gut 36 Millionen Kanadiern beziehen aktuell etwa 200.000 Patienten das Schmerzmittel, Tendenz steigend. Hochgerechnet auf den deutschen Markt entspricht das knapp 500.000 Konsumenten. Einen geschätzten Tagesbedarf von einem Gramm und einem Grammpreis von 25 Euro vorausgesetzt, läge der Gesamtbedarf bei gigantischen 182,5 Tonnen pro Jahr mit einem Verkaufspreis von gut 4,5 Milliarden Euro. In Deutschland werden im ersten Schritt zehn Lizenzen à 200 kg über 2, 3 und 4 Jahre, insgesamt 6.600 kg, für den Zeitraum von 2019 bis 2022 vergeben. Hierfür werden schnellstmöglich entsprechende Anbauflächen benötigt.

Robuste Pflanzen und prekäre Wachstumsbedingungen
Um Missbrauch vorzubeugen und Diebstahl zu verhindern, darf Cannabis dabei nur in geschlossenen und besonders gesicherten Gebäuden angebaut werden. Das führt zu hohen Kosten durch den Bau und die technische Ausstattung der Wachstumshallen. Die Pflanzen selbst nehmen das alles äußerst gelassen hin – sie sind von Natur aus robust und unempfindlich. Einzig die geschlossene Atmosphäre der Gewächshäuser kann ihnen zusetzen, da diese zu schwierigen mikroklimatischen Bedingungen führen und die Bildung von Sporen und Bakterien fördern kann. Diese wiederum können gefährlich für die Patienten sein, wie ein unlängst bekannt gewordener Fall aus den USA belegt. Hier hatte eine Frau über Jahre medizinisches Cannabis konsumiert, das mit dem gefährlichen Pilz Cryptococcus neoformans verunreinigt war. In der Folge erkrankte sie an einer Hirnhautentzündung und lag mehr als drei Monate im Krankenhaus.

Keine Toleranz für Abweichungen
Die strengen Homogenitäts-Vorgaben der Cannabis-Agentur erhöhen die Anforderungen an die klimatechnische Ausstattung der Wachstumshallen zusätzlich. So darf medizinisches Cannabis in Deutschland in den Sorten Typ 1, 2 und 3, angebaut werden; je nach Sorte müssen die Blüten einen THC Gehalt zwischen 5 und 22% haben. Da Cannabis ohne Weiterverarbeitung konsumiert wird, ist die zugelassene Abweichung streng begrenzt. Das birgt Risiken für den Produzenten: Durch das Fehlen entsprechender Erfahrungswerte könnte es beispielsweise passieren, dass die Pflanzen zwar wunderbar wachsen, bei der Qualitätskontrolle aber festgestellt wird, dass sie nicht den geforderten THC-Gehalt haben. Dann würden die Einnahmen aus dem Verkauf fehlen und die Fehlproduktion müsste aufwändig vernichtet werden. Darüber hinaus könnten Konventionalstrafen durch die Vertragspartner anfallen.

Präzise Klimatisierung für genormtes Cannabis
Wer an jeder Stelle seiner Produktionshalle homogene Cannabis-Blüten ernten will, braucht in jedem Fall eine präzise geplante klimatechnische Anlage. Hierfür ist zunächst zu ermitteln, welche Parameter bei welchen Sorten zu welchem Wachstum und THC-Gehalt führen. Anschließend muss die Anlage so eingestellt werden, dass die gewünschten Bedingungen an jeder Stelle sicher herrschen. Die klimatechnische Anlage steuert Temperaturführung und Beleuchtung so, dass die Pflanzen die definierten Wachstumsbedingungen haben. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Luftfeuchtigkeit: Ist sie zu gering, wachsen die Pflanzen nicht wie gewünscht, ist sie zu hoch, werden Sporen und Schimmelbildung begünstigt. Die Planung einer solchen Anlage ist eine hochkomplexe Aufgabe, die Know-how und Erfahrung erfordert: Denn Luftwechselraten, Strömungsgeschwindigkeit und die Dimensionierung der Lüftungsanlage müssen für jede Pflanzenwuchshalle neu definiert werden.

Erfahrungswerte und Wissenstransfer
Weil Patentrezepte fehlen, setzt die Branche auf deutsche Tugenden wie Regulierung, Standardisierung und technisches Know-how. Angesichts der lukrativen Aufträge stehen zahlreiche Unternehmen bereit und versprechen Produzenten das Grüne vom Himmel. Dabei kann es entscheidende Vorteile bringen, einen renommierten Anbieter für klimatechnische Lösungen in die Planung der Anbauhalle einzubeziehen. Ein solcher Anbieter ist beispielsweise das hessische Unternehmen Weiss Umwelttechnik. Zwar hat auch dieses bisher noch keine Cannabis-Referenzen vorzuweisen, dafür kennt man sich hier aber mit allen relevanten Teilbereichen hervorragend aus: Auf der einen Seite entwickelt und produziert das Unternehmen seit vielen Jahren Pflanzenwuchsschränke und -kammern für Forschung und Wissenschaft. Auf der anderen Seite ist Weiss Umwelttechnik langjähriger Partner führender Pharmaunternehmen und hat eine branchenoptimierte Steuerung entwickelt, die weltweit für die Steuerung GMP-konformer Prozesse eingesetzt wird.
Speziell für den Bereich Cannabis hat das Unternehmen außerdem die neue Strategic Business Area „Biologie“ gegründet, die die vorhandenen Kompetenzen unter der Leitung des Biologen und Branchenkenners Dr. Jens Beator zusammenführt.

Alle Parameter aufs Gramm genau im Blick
„Wir verstehen uns als technischer Problemlöser. Wir kennen die biologischen Anforderungen, beherrschen die technischen Prozesse und haben die entsprechende Gerätetechnik. Darüber hinaus verfügen wir über ein deutschlandweites Servicenetz und bieten Cannabis-Produzenten damit ein hochattraktives Gesamtpaket“, so Beator. Zusammen mit seinem Team hat er ein speziell auf das Cannabis abgestimmtes Konzept entwickelt, das die Photosynthese und das Wachstum der Pflanzen optimal unterstützt. Dadurch können Produzenten bei gleichen Kosten einen signifikanten Mehrertrag erzielen. Im Zentrum steht dabei ein spezielles System zur Luftführung, das Frisch- und Raumluft mischt und sie anforderungsgemäß aufbereitet. Anschließend wird die konditionierte Luft so verteilt, dass jede Pflanze, jedes Blatt und jede Blüte gleichmäßig und optimal belüftet wird.

Cannabis grün produzieren
Neben den Bau- und Installationskosten sind die hohen Betriebskosten für die Wachstumshallen im Blick zu behalten. Auch hier gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen den Klimatechnik-Anbietern. Weiss Umwelttechnik bietet beispielsweise seit vielen Jahren ausschließlich besonders energiesparend arbeitende Anlagen und nutzt ausschließlich Kühlmittel mit geringem GWP (Global Warming Potential). Darüber hinaus kann eine richtig eingesetzte Klimasteuerung dazu beitragen, den Einsatz von Agrochemie deutlich zu reduzieren. Mit welchem Image Cannabis produziert werden wird, ist aktuell allerdings noch gänzlich offen. Bleibt der Anbau in der für manche Investoren unattraktiven Drogen-Schmuddelecke oder gelingt es, Cannabis zu einem nachhaltig produzierten Medikament zu entwickeln?

Einblicke und Ausblicke
Angesichts der zahlreichen ungeklärten Fragen, ist die Internationale Cannabis Business Conference in Berlin ein Pflichttermin für alle potenziellen Investoren, Produzenten, Abnehmer und technischen Zulieferer. Dabei finden die hier diskutierten Themen und Trends auch international größte Beachtung. Denn die Entwicklungen auf dem deutschen Markt gelten als richtungsweisend, mögliche Regelungen könnten die Grundlage für europäische Regelungen sein. Dies betrifft auch die Ergebnisse, die die aktuell arbeitende Expertenkommission für den Cannabis-Anbau vorstellen wird. Damit können technische Lösungen, die sich im deutschen Cannabis-Markt bewähren, schnell zum europäischen Exportschlager werden.

Die Weiss Technik Unternehmen
Die Weiss Technik Unternehmen bieten unter dem Slogan – Test it. Heat it. Cool it. – Lösungen, die rund um den Globus in Forschung und Entwicklung sowie bei Fertigung und Qualitätssicherung zahlreicher Produkte eingesetzt werden. Unsere Experten sorgen mit mehr als 22 Gesellschaften an 40 Standorten für Ihre optimale Betreuung sowie hohe Betriebssicherheit Ihrer Systeme. Zu den Produkten unter der Marke weisstechnik® zählen die Umweltsimulation und Klimatechnik sowie Containmentlösungen. Mit den Prüfsystemen aus dem Bereich Umweltsimulation können verschiedene Umwelteinflüsse rund um den Erdball im Zeitraffer simuliert werden. Das zu prüfende Produkt wird unter realer Belastung auf seine Funktionalität, Qualität, Zuverlässigkeit, Materialbeständigkeit und Lebensdauer untersucht. Die Abmessungen der Prüfeinrichtungen reichen von Laborprüfschränken bis hin zu Testkammern für Flugzeugkomponenten mit einem Volumen von mehreren hundert Kubikmetern. Die Weiss Technik Unternehmen sind Teil der in Heuchelheim bei Gießen ansässigen Schunk Group.

Schunk Group
Die Schunk Group ist ein international agierender Technologiekonzern mit rund 8.100 Beschäftigten in 29 Ländern. Das Unternehmen bietet ein breites Produkt- und Leistungsspektrum aus den Bereichen Kohlenstofftechnik und Keramik, Umweltsimulation und Klimatechnik, Sintermetall und Ultraschallschweißen. Die Schunk Group hat 2016 einen Umsatz von mehr als 1,1 Mrd. Euro erzielt.

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