Die Zukunft des SHK-Großhandels: Digitalisierung als Chance?

In der SHK-Wirtschaft sind die Vertriebsstrukturen im Umbruch: So manchem in der Branche will es nicht so recht schmecken, dass sich immer mehr Produzenten und Handelsplattformen online orientieren. Das ist übrigens kein rein deutsches Phänomen, wie die aktuelle Vergleichsstudie zur Zukunft des Handels im SHK-Segment zeigt: In europaweit 991 Telefoninterviews mit SHK-Installateuren haben wir ein Stimmungsbild zur aktuellen Distributionssituation eingefangen – und nicht zuletzt dazu, wo die Reise bis 2023 wohl hingeht.     

Aus Sicht des SHK-Handwerks hat sich bereits in den letzten 5 Jahren sehr viel getan – und zwar teilweise durchaus zum Positiven: So wurde das Produktangebot vor allem aus Sicht der deutschen, aber auch französischen, polnischen und britischen Installateure deutlich erweitert: Mittlerweile sind mehr Produkte und Marken erhältlich als 2013 – und das zu besseren Lieferbedingungen, wie vor allem die belgischen und niederländischen Installateure feststellen. Im Beneluxraum erhält der Handel auch Zuspruch für seine erweiterten Beratungsleistungen und kundenfreundlichen Zahlungsbedingungen.

Negativ werden dagegen vor allem der gestiegene Preiswettbewerb unter den Anbietern und verschiedenen Vertriebskanälen gesehen – was neben den deutschen SHK-Spezialisten auch ihre Kollegen in Polen, Belgien und den Niederlanden bemängeln. Die zunehmende Präsenz von Webshops und Online-Portalen in der Branche bemängeln Traditionalisten insbesondere in Frankreich und Großbritannien, die ihre Projektmargen durch die breitere Verfügbarkeit von günstigeren (bzw. im eigentlichen Sinne billigeren) Produkten, gefährdet sehen.

Dabei ist offensichtlich, dass die positiven genauso wie die als negativ empfundenen Handelstrends der letzten Jahre zwei Seiten derselben Medaille sind: Ohne die gleichzeitige Öffnung des europäischen Fachhandels für das Online-Geschäft hätten sich im selben Zeitraum Produkte und Lieferservice wohl auch kaum so stark ausdifferenziert.

Studienleiterin Ralitsa Ruseva von USP Marketing Consultancy erläutert den internationalen Hintergrund der Entwicklung: „In West- und Osteuropa hatte die Bauwirtschaft wesentlich länger mit den Auswirkungen der Finanzkrise zu kämpfen als auf dem deutschen Markt. Dadurch sind die etablierten Händler besonders stark durch die Konkurrenz mit reinen Online-Anbietern unter Druck geraten. Sie mussten um die Loyalität ihrer Kunden kämpfen – und daher rasch eine effizientere und kundenfreundlichere E-Commerce-Strategie adaptieren.“

Durch das mittlerweile wieder erreichte Bauniveau geht diese Saat für den europäischen Fachhandel auf. Dennoch müssen die Lieferanten aufpassen, dass sie auch mit den zukünftigen Herausforderungen Schritt halten: Um seinen Kundenstamm zu halten, sollte der traditionelle Handel weiter auf wettbewerbsfähige Preise achten – denn das fordern die SHK-Handwerker durch die Bank in allen Ländern.

Derzeit wird die Notwendigkeit einer preispolitischen Umorientierung noch weitgehend von der guten Baukonjunktur überdeckt – die jedoch z. B. in Frankreich bereits erste Risse erhalten hat und auch hierzulande in absehbarer Zeit wieder in normale Bahnen gelenkt werden dürfte. Hier muss der Handel vorbereitet sein: Sobald der derzeitige Nachfrageboom nachlässt, dürften sich die Installationsprofis wieder stärker am Einkaufspreis orientieren und gezielt nach Angeboten suchen.

Aber auch mit einer Qualitätsstrategie – sprich mehr fundierte Beratung – trifft der Handel bei der SHK-Kundschaft einen Nerv – mehr Unterstützung bei der Produktauswahl wünschen sich jedenfalls ebenfalls zahlreiche Befragte in Europa für die Zukunft.

Von der Online-Konkurrenz regelrecht verwöhnt sind die SHK-Installateure auch bei den Lieferbedingungen: Ganz oben auf der Wunschliste der Handwerker sind Bestellung und Lieferung am selben Tag. Dabei setzen die SHK-Handwerker in Deutschland und den Beneluxstaaten vor allem auf die Online-Bestellwege – mit längeren Öffnungszeiten der Großhandelsniederlassungen oder einer Ausweitung von Live-Chat-Möglichkeiten kann man bei den Handwerkern dagegen weniger punkten. Klar: Wer möchte schon gerne nach Feierabend in die Fachhandelsfiliale kommen, wenn sich das auch bequem an den Lieferdienst delegieren lässt?

„In den nächsten Jahren muss sich der Fachhandel preis- und sortimentspolitisch auf die Zukunft vorbereiten“, resümiert Ruseva die Studienergebnisse. „Aber auch die Must-have-Serviceleistungen, die von den SHK-Handwerkern erwarten werden, müssen mit der Konkurrenz Schritt halten können“, empfiehlt die Expertin für den europäischen Installationsmarkt.

Über die Studie

BauInfoConsult ist ein auf die Bau- und Installationsbranche spezialisiertes Marktforschungsinstitut. Die Studie Europäischer SHK-Installationsmonitor der USP Marketing Consultancy-Gruppe, zu der auch BauInfoConsult gehört, erscheint viermal im Jahr. Für die internationale Untersuchung werden jährlich ca. 4.800 Installateure aus dem SHK-Bereich aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Polen befragt. In jeder Ausgabe steht ein anderer aktueller Trend im Fokus. Die Q4 2017-Ausgabe behandelt folgende Themen:

  • aktuelles Branchenprofil SHK-Installation für 6 Länder  
  • SHK-Umsatz- und Auftragsentwicklung in 6 Ländern
  • Schwerpunkt: die Zukunft des Handels

Der aktuelle Bericht (Ausgabe Q4 2017) kann bei BauInfoConsult käuflich bezogen werden. Mehr Informationen erhalten Sie von Alexander Faust und Christian Packwitz unter 0211 301 559-10 oder per E-Mail an info@bauinfoconsult.de.

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