Festival auf Schloss Albrechtsberg in Dresden

FREIHEIT ZUR FREIHEIT II
Erkundungen zu Kunst, Demokratie und Bedingungen von Freiheit
Ausstellung, Podiumsgespräche, Konzerte, Workshops
3.10. – 28.10.2018

Im Rahmen von „Freiraum“, einem Netzwerkprojekt der Goethe-Institute in Europa veranstaltet das Kunsthaus Dresden – Städtische Galerie für Gegenwartskunst in Zusammenarbeit mit Kanuti Gildi SAAL aus Tallinn vom 3. bis zum 28. Oktober das Festival „Freiheit zur Freiheit II: Erkundungen zu Kunst, Demokratie und Bedingungen von Freiheit“.

Strategien der Kunst in Zeiten von Populismus und politischen Ressentiment sind Thema einer Ausstellung und eines mehrtägigen Festivals des Kunsthauses Dresden auf Schloss Albrechtsberg. Bildende Künstlerinnen und Künstler sowie Theaterschaffende aus Estland und Deutschland  erkunden in einer Ausstellung, in Diskussionen und Konzerten veränderte Bedingungen von künstlerischer Freiheit und Demokratie: Populistische Bewegungen inszenieren sich in öffentlichen Räumen, verändern das Klima demokratischer Auseinandersetzungen und greifen unter anderem gezielt künstlerische Produktionen an, um mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen. Wie reagieren Künstlerinnen und Künstler auf solche Veränderungen und das damit einhergehende gesellschaftliche Klima? Und wie wirkt dieses Klima auf die Rahmenbedingungen künstlerischen Arbeitens und Denkens ein? Die Zukunft künstlerischer Freiheit in Europa ist ebenfalls ein wichtiges Thema im Rahmen der Bewerbung Dresdens um den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2025.

Die in der Ausstellung im Heizhaus sowie auf dem Gelände des Schloss Albrechtsberg gezeigten Arbeiten der jungen estnischen und deutschen Künstlerinnen und Künstler nehmen das Freiheitsverständnis ihrer Generation und dessen historische Genese genauer unter die Lupe: So begleitet die estnische Künstlerin Kristina Norman in ihrem Film den langen, oft auch unfreiwillig komischen Weg zu einem nationalen Denkmal für Freiheit und Unabhängigkeit oder untersucht die Tradition der estnischen Liederfeste.

Ein anderes Beispiel ist die Arbeit der estnischen Theaterkompanie Theatre NO99, die 2010 der Politik den Spiegel vorhielt, indem sie eine populistische Partei mit dem Namen Vereinigtes Estland gründete, die allen Bürgerinnen und Bürger ein besseres Leben versprach. Zum inszenierten Parteitag kamen 7000 Menschen. Das Projekt entlarvte mit viel Ironie die Mechanismen des Politikbetriebes und die Instrumentalisierung von Emotionen.

Auch die deutschen Künstlerinnen und Künstler Svea Duwe, Raul Walch, Manaf Halbouni und Sven Johne reagieren in ihren künstlerischen Arbeiten und Performances auf Veränderungen gesellschaftlicher Räume durch Populismus und spüren mit viel Sensibilität für Zwischentöne dem Wandel von Werten nach den politischen Zäsuren um 1989 nach.

Festivalprogramm: Welche künstlerischen Formate, aber auch konkreten Bedrohungen der künstlerischen Freiheit in Europa mit Populismus und Ressentinment in Europa einhergehen, ist Gegenstand des Festivals in Workshops und Diskussionen:

Der in Berlin lebende Künstler Artúr van Balen gründete bereits 2012 das Kollektiv Tools for Action. Tools for Action bauen aus einfachen Materialien riesige aufblasbare Würfel und stellen ihre Bauanleitungen „open source“ zur Verfügung. Die Würfel kamen unter anderem 2016 im „Barricade Ballet“ in Dortmund anlässlich einer Demonstration rechter Gruppierungen als Barrikaden zum Einsatz. (Workshop am 3.Oktober in Kooperation mit dem Montagscafé im Projekt NEW DRESDEN.)

Am Mittwoch, den 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, um 15.00 Uhr eröffnen das Festival und die Ausstellung unter anderem mit der Podiumsdiskussion „Zu Kunst und Freiheit“ zu Erfahrungen, Prävention und Perspektiven in Europa und aktuellen Beispielen von Strategien der Verunsicherung der AfD in Heidelberg und Dresden. Podiumsgäste sind: Annekatrin Klepsch (Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus, Dresden), Erden Kosova (freier Kurator und Publizist, Berlin / Istanbul), Cristina Nord (Projektleitung Freiraum und Leiterin Kulturprogramm Südwesteuropa, Goethe-Institut, Brüssel) und Kevin Rittberger (Autor und Regisseur, Berlin), dessen Produktion „Peak White“ am Heidelberger Theater 2016 massiven Angriffen durch die AfD ausgesetzt war. Im Anschluss findet ein Konzert der Dresdner Band Bergen mit ihrem neuen Song „Tellkamp“ statt.

Kontroverse Fragen künstlerischer Freiheit in Europa und Strategien der Kunst in Zeiten von Populismus in Estland und Deutschland erörtert am darauffolgenden Sonntag, den 7. Oktober um 17.00 Uhr die Podiumsdiskussion „Wessen Freiheit?“ in Zusammenarbeit mit dem Staatsschausspiel – zu Gast sind unter anderem Ayşe Güleç und Tunçay Kulaoğlu  (dasTribunal ‚NSU Komplex auflösen‘), Laur Kaunissaare, (Theaterprojekt Theatre NO99, Tallinn), Joachim Klement (Intendant des Staatsschauspiels Dresden) und Philipp Ruch (Zentrum für Politische Schönheit). Im Anschluss gibt der in Berlin lebende amerikanische Songwriter Daniel Kahn ein Konzert mit dem Song „Freedom is a Verb“.

Die weiteren Veranstaltungen und Konzerte entnehmen Sie dem beigefügten Programm. Wir sind am Eröffnungstag für Sie da und beantworten gern Ihre Fragen. Die Künstlerinnen und Künstler werden  anwesend sein und Sie haben auch die Möglichkeit, um 17.30 Uhr zum Rundgang durch die Ausstellung, Ort Heizhaus, Schloss Albrechtsberg, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Selbstverständlich stehen wir auch für Terminvereinbarungen vorab zur Verfügung.

Eine Ausstellung und ein Festival mit Bergen, Jörg Bochow / Staatsschauspiel Dresden, Kurt Drawert, Svea Duwe, Manaf Halbouni, Sven Johne, Michael Hametner, Annekatrin Klepsch, Uwe Kolbe, Max Kowalewski, Daniel Kahn, Flo Kasearu, Erden Kosova, Joachim Klement / Staatsschauspiel Dresden, Cristina Nord / Freiraum Goethe Institute Europas, Kristina Norman, Kevin Rittberger, Theatre NO99, Tools for Action, Jaan Toomik, Ayşe Güleç und Tunçay Kulaoğlu  / Tribunal – NSU-Komplex auflösen, Philipp Ruch / Zentrum für Politische Schönheit und Raul Walch

Freiheit zur Freiheit II wird kuratiert in Zusammenarbeit mit Annika Üprus Kanuti Gildi SAAL Tallinn und von Christiane Mennicke-Schwarz, Daniela Hoferer, Robert Thiele, Kunsthaus Dresden. In weiterer Zusammenarbeit mit dem Staatsschauspiel Dresden, der Sächsischen Akademie der Künste und dem Kulturhauptstadtbüro der Landeshauptstadt Dresden.

Über Freiraum
Das Goethe-Institut versteht sich als Institution mit europäischem Auftrag. Es tritt für europäische Integration ein und macht sich für einen gemeinsamen europäischen Kulturraum stark, der auf kultureller Vielfalt und Eigenständigkeit basiert. In rund 40 europäischen Städten widmen sich die Goethe-Institute und ihre Partner aus Kultur und Zivilgesellschaft mit dem Projekt „Freiraum“ dem Freiheitsbegriff, knüpfen Netzwerke und erproben den Perspektivwechsel. Jeweils zwei europäische Städte entwickeln im Tandem Projekte, die sich aktuellen gesellschaftlichen Fragen widmen und in einer Reihe von Veranstaltungen 2018 und 2019 der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.goethe.de/freiraum

Veranstaltungsort

FREIHEIT ZUR FREIHEIT II. Erkundungen zu Kunst, Demokratie und Bedingungen von Freiheit

3.10. – 28.10.2018

Schloss Albrechtsberg, Bautzner Str. 130, 01099 Dresden
Ausstellung im Heizhaus und auf dem Gelände Schloss Albrechtsberg

Öffnungszeiten: von Mittwoch, 3.10. bis Freitag, den 5.10. von 14-19 Uhr
Und jeden Samstag und Sonntag bis 28.10 von 11-19 Uhr.
Eintritt Ausstellung 3 Euro, ermäßigt 2 Euro

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