Gewalt gegen Ärztinnen und Ärzte: Landesärztekammer Hessen plant Meldestelle für Betroffene

„Die zunehmende Gewalt gegenüber Ärztinnen und Ärzten ist kein gefühltes Problem. Doch wir brauchen verlässliche, aussagekräftige Zahlen, um das tatsächliche Ausmaß abschätzen zu können“, so Dr. med. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen. Daher werde die Kammer zu Evaluationszwecken eine Meldestelle für Gewalttaten an medizinischem Personal in Hessen einrichten, kündigte er auf der Delegiertenversammlung am 24.11.2018 in Bad Nauheim an.

Da nicht alle Gewalttaten zur polizeilichen Anzeige gebracht werden, müsse man von einer hohen Dunkelziffer ausgehen, erklärten die Delegierten der Landesärztekammer Hessen. Um eine Vorstellung über die tatsächlichen Zahlen zu erhalten, sei eine unkomplizierte Meldestelle sinnvoll, bekräftigten sie das Vorhaben Pinkowskis.

Im Zusammenhang mit der Gewalt gegenüber medizinischem Hilfspersonal wies Pinkowski auf den Straftatbestand „Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ (§ 115 Strafgesetzbuch) hin, der Ärztinnen und Ärzte aus Klinik und Praxis bislang nicht einschließt. Dies zu ändern und die Ärzteschaft ebenfalls unter besonderen Schutz zu stellen, hatte zuletzt auch der 121. Deutsche Ärztetag in Erfurt gefordert. „Die Evaluationsergebnisse werden uns dabei helfen, unsere Forderungen gegenüber dem Gesetzgeber zu bekräftigen“, betonte der hessische Ärztekammerpräsident abschließend.

 

 

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