„Insekten-Call“ des BfN: viele Ideen zum Insektenschutz

Knapp 100 Bewerbungen aus ganz Deutschland und 56 Projekt-Ideen, die für den nächsten Schritt im Antragsverfahren ausgewählt wurden – das ist die erfolgreiche Bilanz des so genannten Insekten-Calls des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Dieser Aufruf ist Teil des gestern vom Bundeskabinett verabschiedeten Aktionsprogramms Insektenschutz.

Verbände, Universitäten, Kommunen und zahlreiche weitere Institutionen hatten sich bis Ende Januar 2019 um die zusätzlich im Bundesprogramm Biologische Vielfalt zur Verfügung gestellten Gelder in Höhe von jährlich fünf Millionen Euro beworben, um beispielsweise den Pestizideinsatz in den Gärten und in der Landwirtschaft zu reduzieren, mit Kindern spielerisch die Schmetterlingswelt kennen und schätzen zu lernen oder biodiversitätsfördernde Maßnahmen in den Städten einzuführen und umzusetzen. Im Anschluss wurden sämtliche Ideen eingehend geprüft und zwischenzeitlich insgesamt 56 Bewerberinnen und Bewerber zur Antragstellung im Bundesprogramm Biologische Vielfalt aufgefordert. Werden alle Projekte bewilligt, werden insgesamt etwa 60 Millionen Euro in diese Projekte fließen.

„Wir freuen uns, dass wir mit unserem Call so viele verschiedene Akteure motivieren konnten, Projekte für die Insekten und deren Schutz anzugehen. Die Themen decken alle Handlungsfelder des Aktionsprogramms Insektenschutz ab. Viele Ideen sind sehr innovativ und können, wenn die Anträge bewilligt sind und die Projekte erfolgreich umgesetzt werden, als Modellprojekte gelten“, sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. „Auch im laufenden Bundes-programm können im Übrigen stetig noch weiter Projekt-Skizzen zur Förderung der biologischen Vielfalt in Deutschland eingereicht werden.“

Der Rückgang der Insekten ist ein leicht wahrnehmbares Phänomen – dahinter steht der Rückgang vieler anderer Arten, der wesentlich stiller vor sich geht. Dies haben viele Antragsteller und Antragstellerinnen aufgegriffen und bemühen sich um Maßnahmen, die die Artenvielfalt insgesamt fördern.

Eine Reihe von Projekt-Ideen befasst sich mit den Anbaumethoden in der Landwirtschaft, die in Deutschland einen großen Teil der Flächen einnimmt und eine Schlüsselrolle für die Verbesserung der Situation von Insekten und anderen Arten spielen kann. Auch zahlreiche Kommunen möchten auf ihren Flächen Lebensräume für Insekten und andere Arten fördern – was in der Regel auch den Menschen dient, da beispielsweise der Erholungswert von innerstädtischen Flächen erhöht wird und sich das Stadtklima verbessert. Eine breite Wirkung erhofft sich das Bundesamt für Naturschutz von Projekten, die in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Schönheit und den Wert der Insektenwelt schärfen möchten. So sollen beispielsweise Bürger motiviert werden, ihre Gärten insektenfreundlich zu gestalten oder Kinder spielerisch an die Sechsbeiner herangeführt werden. Einige Akteure nehmen gezielt ausgewählte Arten in den Fokus, zum Beispiel vom Aussterben bedrohte Wanzen oder auch Laufkäfer.

Ein großes Problem beim Schutz der heimischen Insektenvielfalt besteht auch in der Erosion der Kenntnisse dieser Tiergruppe. Schon Kinder wissen nachgewiesenermaßen deutlich weniger über Arten und dies pflanzt sich fort bis in den wissenschaftlichen Bereich – es fehlt an gut ausgebildeten Taxonominnen und Taxonomen. Auch dieses Problem wird von einer Vielzahl von Initiativen aufgegriffen. Das BfN koordiniert diese Initiativen und wird rund zehn Millionen Euro in eine bundesweite Offensive zur Förderung von Artenkennerinnen und Artenkennern investieren.

Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine bundesweit repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

Weitere Informationen und Filme zum Bundesprogramm:
https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm

Informationen zur Förderrichtlinie: https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/verfahren

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