Grenzen einreißen – Kollaboration leben

Digitalisierung, steigender Wettbewerb oder weltwirtschaftliche Unsicherheiten – viele Faktoren bewirken, dass sich die Arbeitswelt ändert. Damit erleben auch Produktion und Logistik einen Wandel, der es nötig macht, Grenzen einzureißen: zwischen Funktionsbereichen im Unternehmen, zwischen Unternehmen, Branchen und Ländern. Auf dem Deutschen Logistik-Kongress 2019, der vom 23. bis 25. Oktober in Berlin stattfand, zeigten Beispiele aus der Praxis, wie Kollaboration gelebt werden kann.

Steigender Wettbewerb und volatile Märkte sorgen genauso wie aktuelle Handelshemmnisse dafür, dass wir flexibler und agiler in der Supply Chain werden müssen“, betont Christoph Pieper, Leiter Supply Chain Management und Logistik beim Automobilzulieferer Winkelmann. Gelingen könne dieses Vorhaben nur durch gesteigerte Dynamik und bessere Effizienz, so der Logistikexperte. Wie man mehr Flexibilität auch in Zeiten von Schwankungen erreicht und Prozesse nachhaltig optimieren kann, steht für die Experten ebenfalls fest: Es müssen Grenzen eingerissen werden.

Wie die Trennung zwischen Funktionsbereichen schon bei der Planung eines neuen Produktionsstandortes aufgeweicht werden kann, erläuterte Oliver Bronner, Leiter Logistik und Produktionssteuerung bei Porsche. Bereits bei der Planung der vorhandenen Flächen denkt der Automobilhersteller nicht in den Silos Produktion und Logistik, sondern bezieht beide Gewerke mit ein. Mit digitalen Vorabansichten, sogenannten Mockups, werden die vorhandenen Flächen und das notwendige Inventar quasi modelliert. So lassen sich bereits im Vorfeld mögliche Konflikte zwischen Anlage und Logistik erkennen und verhindern. „Flächen werden so optimal genutzt und sowohl Produktions- als auch Logistikkosten gesenkt“, betont Bronner das Potential zur Effizienzsteigerung durch digitale Mockups.

Hindernisse auch über Unternehmensgrenzen hinweg zu überwinden: Christoph Pieper von Winkelmann ist überzeugt, dass das eine Lösung weltwirtschaftlicher Herausforderungen der Zukunft sein wird. Eine sogenannte Connected Supply Chain wappnet vor allerlei Hindernissen, die entlang der gesamten Lieferkette auftreten können. „Denn ein Plan ist nur solange gut, bis das nächste Ereignis kommt“, so Pieper. Dann kann ein unternehmensübergreifendes Cloud-System helfen, in das sowohl Händler als auch Lieferanten Daten einspeisen. Durch verschiedene Daten zu vergangenen Ereignissen sowie Geodaten können KI-Systeme lernen, nicht nur auf sogenannte

Incidents zu reagieren, sondern vorauszusagen, was unter bestimmten Voraussetzungen passieren könnte. „Dazu müssen wir aber alle Unternehmen, die an der Supply Chain beteiligt sind, am Rolling Forecast teilnehmen lassen und im Sinne der Connected Supply Chain die Grenzen von Unternehmen sprengen“, erklärt Pieper seine Vision.

Manche Grenzen sind schon lange nicht mehr vorhanden, weiß Dr. Michael Homberg vom Haushaltsgerätehersteller Vorwerk. So seien das klassische physische Produkt und der – mitunter digitale – Service in seinem Unternehmen nicht mehr voneinander zu trennen. „Cyber Physical Product“ nennt der Experte das hybride Leistungsbündel aus Produkt und Service. Das Zusammenwachsen ist hierbei kein notwendiges Übel, sondern vor allem „ein Erlebnis für den Kunden“, so Homberg. Gleichzeitig wachsen auch die Vertriebskanäle zusammen, sogenannte Omnichannel-Strategien erobern den Handel. Das stellt natürlich auch die Logistik vor Herausforderungen, weiß Homberg: „Wir müssen eine Kanalgleichheit schaffen. Alle Produkte müssen über alle Kanäle genau gleich schnell verfügbar sein.“ Ein länderübergreifender Datenpool zum Warenbestand in ganz Europa hilft hierbei.

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