Ökonom Stelter: Wir drehen der deutschen Autoindustrie den Saft ab

Der Ökonom Daniel Stelter rechnet damit, dass die Fokussierung auf die Elektromobilität der deutschen Automobilindustrie nachhaltig schaden wird. Bei Zulieferern und Herstellern werde es zu einem großen Abbau von Arbeitsplätzen kommen, die Autoproduktion werden noch stärker von Deutschland ins Ausland verlagert, sagte der Ökonom im Gespräch mit dem am Montag erscheinenden Magazin Tichys Einblick. „Wir sind in Deutschland gerade dabei, einer Industrie, die ohnehin in hohem Maße durch den technologischen Umbruch gefährdet ist, gesellschaftlich und politisch den Saft abzudrehen. Auch durch eine Klimaschutzpolitik, die völlig ineffizient ist, sehr viel kostet, aber dem Klima wenig nutzt.“

Vor allem ausländische Hersteller setzten auf das Elektroauto, weil es sich leichter herstellen lasse und das führende deutsche Know-how etwa im Getriebe- und Motorenbau nicht mehr brauche. „Die Wettbewerber außerhalb Deutschlands, nicht zuletzt in China, aber auch zum Beispiel die französischen Hersteller, setzen auf Elektromobilität, weil sie unsere deutschen Hersteller in der Verbrennungstechnologie nicht schlagen können.“ Stelter rechnet damit, dass die Branche in den nächsten Jahren massiv Arbeitsplätze abbauen werde. „Wenn diese Bestandteile mit dem Strukturbruch hin zur Elektromobilität wegfallen, dann entfällt für die großen Automobilhersteller auch die Notwendigkeit, hier in Deutschland zu investieren“, erklärt Stelter. Auch der Grund, in Deutschland zu produzieren, falle weg. „Der Strukturbruch wird auch bei den deutschen Herstellern zur Tendenz führen, die Produktion noch stärker ins Ausland zu verlagern.“

Doch statt gegenzusteuern, verschlimmere die Politik die Krise noch. „Wir setzen jetzt voll auf Elektro. Es könnte aber auch sein, dass Wasserstoff die Technologie der Zukunft ist. Da investieren die Japaner. Wenn wir da jetzt nicht anfangen, rennen wir in zehn Jahren bei dieser Technologie ebenfalls hinterher“, erwartet Stelter. „Das ist auch Schuld der nicht ergebnisoffenen Politik. Wir sollten, statt 80 Milliarden für die soziale Abfederung der Folgen in den vom Kohleausstieg betroffenen Regionen auszugeben, lieber in die Forschung investieren.“

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