Coronakrise: „Die Situation ist disinflationär“

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1. Wie tief ist der Einschnitt durch die Coronakrise für die Volkswirtschaften der Eurozone? Wie sind die Erwartungen für das laufende Jahr?

„Aktuell befinden wir uns in der größten und tiefsten Rezession seit der Nachkriegszeit. Die erste ,Stay at homeʻ-Rezession ist im Hinblick auf ihre Ursachen einmalig und deshalb schwer einzuschätzen. Während das erste Quartal mit einer BIP-Schrumpfung in der Eurozone von minus 3,3 Prozent noch ein Vorgewitter war, haben wir mit dem zweiten Quartal und einem zu erwartenden BIP-Rückgang von minus 15 Prozent den tiefsten Punkt dieser Rezession erreicht. Dieser Wert ist dreimal so schlecht wie der tiefste Punkt seit der Finanzmarktkrise. Auf das Jahr gesehen rechnen wir mit einem Rückgang des BIP-Wachstums von minus zehn Prozent in der Eurozone.“

2. Welcher Verlauf der Rezession erscheint wahrscheinlich? 

„Die aktuelle Rezession betrifft sehr stark den Dienstleistungssektor. Eine Erholung in diesem Sektor braucht aber Zeit, weshalb wir mit einem U-förmigen Verlauf der Rezession rechnen. Hinzu kommt, dass Länder wie Italien schon seit der Finanzmarktkrise unter einer schwächelnden Industrie gelitten haben; diesen Schwachpunkt entlarvt und verstärkt die Krise nun.“

3. Führen die derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklungen langfristig zu einer Inflation?

„Realwirtschaftlich gesprochen befinden wir uns in einer disinflationären Situation. Obwohl die Zentralbanken unbegrenzt Geld drucken und in die Wirtschaft pumpen, sind die schleppende ökonomische Erholung, die Depression an vielen Arbeitsmärkten, die abzusehende Konkurswelle bei den Unternehmen, die ausfallende Nachfrage und der Verfall des Ölpreises zumindest kurzfristig disinflationär. Das überschüssige Geld fließt in dem Fall vor allem in die Assetpreise, was wiederum zu einer Assetpreisinflation führt. Bereits die Geldmengenflut nach der Finanzmarktkrise hat eher eine Assetpreisinflation als eine realwirtschaftliche Inflation erzeugt.“

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