Datenschutz und COVID-19-Tracking – ein Widerspruch?

COVID-19 bringt die Diskussionen um Datenschutz an einen entscheidenden Punkt, der unseren Umgang mit sensiblen Daten langfristig beeinflussen wird. Auf der einen Seite ist Datenschutz ein entscheidender Faktor für das Vertrauen der Menschen in ein Unternehmen. Auf der anderen Seite merken wir gerade, dass Datenschutz uns in einer Form die Hände bindet, wie wir es zuvor noch nie gesehen haben.

Sascha Puljic erklärt, warum unsere zögerliche Haltung, Entscheidungen über den Nutzen von Datenanalyse zur Eindämmung des Virus zu treffen, uns am Ende mehr kosten als nutzen könnte:

Ohne Frage ist Datenschutz ein wichtiges Grundrecht, das wir nicht leichtfertig hergeben dürfen, aber in der Krisensituation, in der wir uns gerade befinden, sollte diese Diskussion noch einmal neu geführt werden – mit allen Informationen, die uns zur Verfügung stehen, und mit viel Mut.

Datenschutz ist Kernelement für den Erfolg von Unternehmen

Ohne Frage ist in den letzten Jahren nicht zuletzt durch die Einführung der DSGVO das Bewusstsein für eine sorgfältige Handhabung persönlicher Daten gewachsen. Wir sehen ganz klar, dass vor allem jene Unternehmen besonders erfolgreich sind, die aus Daten die richtigen Schlüsse ziehen und Angebote für ihre Kunden besonders genau abstimmen können. Unternehmen wie Apple, PayPal oder Netflix nehmen hier eine Vorreiterrolle ein, aber auch deutsche Unternehmen wie Siemens, Deutsche Lufthansa, Deutsche Post/DHL, Deutsche Telekom sowie die deutsche Automobilindustrie ziehen große Vorteile aus einer exakten Datenanalyse.

Doch Voraussetzung für diese Analysen sind erst einmal die richtigen Daten. Kunden sind nur dann bereit, diese Daten preiszugeben, wenn sie dem Unternehmen vertrauen, verantwortungsvoll damit umzugehen. So wird ein transparenter Datenschutz zum Schlüssel für den Erfolg.

Datenschutz in Zeiten von COVID-19 – Zeit für eine Neuüberlegung

Es ist gut, dass der Schutz persönlicher Daten einen hohen Stellenwert einnimmt, doch genau das bringt uns heute in einen ernst zu nehmenden Konflikt. Um das Virus einzudämmen, wurden drastische Maßnahmen eingeleitet, die nicht nur unser tägliches Leben, sondern auch eine Reihe unserer Grundrechte erheblich einschränken: das Recht auf freie Bewegung, Versammlungsfreiheit, das Treffen von Freunden und Familie, die Ausübung des Berufs…

Die Kontakteinschränkungen waren notwendig und haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Deutschland die Pandemie bisher so gut wie möglich gemeistert hat. Doch mit jedem Tag mit Einschränkungen wird uns bewusster, dass das Fortführen dieser strengen Begrenzungen einen hohen Preis fordert. Es geht nicht nur um unsere Wirtschaft, die durch die Einschränkungen mit großen Verlusten zu kämpfen hat und all die kleinen Geschäfte oder gastronomischen Betriebe, die gerade um ihre Existenz kämpfen. Es geht auch um die unsichtbaren Geschichten, wie Eltern, die seit Monaten einer Doppelbelastung von Beruf und Kinderbetreuung ausgesetzt sind, Kinder, die unter fehlender täglicher Routine leiden, oder Jugendliche aus sozial schwierigen Verhältnissen, die mit der Schließung von heilpädagogischen Tagesstätten oder Jugendprogrammen einen wichtigen Anker in ihrem Leben verloren haben.

Wir müssen eine offene Diskussion über Datenschutz in der Krise führen

Solange wir keinen wirksamen Impfstoff gegen das Virus haben, gibt es für uns zwei Möglichkeiten: weiterhin einen großen Teil unserer Zeit in Isolation zu verbringen oder mithilfe von elektronischen Maßnahmen unsere Kontakte zu tracken und so die Ausbreitung zu kontrollieren. Beispiele aus Hongkong oder Südkorea haben uns gezeigt, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, durch die Auswertung von Daten die Verbreitung des Virus soweit zu kontrollieren, dass ein annähernd normaler Alltag möglich sein kann. Jede dieser Lösungen hat ihre Vor- und Nachteile und es gilt, genau abzuwägen, wie diese Mittel eingesetzt werden können und dürfen, welche Daten verwendet werden und wie wir sicherstellen, dass diese Daten auf keinen Fall für andere Zwecke missbraucht werden können.

Eine perfekte Lösung, in der alles wieder so werden kann, wie es vorher war, wird es nicht geben. Umso wichtiger ist es, dass wir nach vorne blicken und uns jetzt die Frage stellen, wie wir in der derzeitigen Lage, aber auch in kommenden Krisenfällen technische Mittel nutzen können und wollen, die uns helfen, Situationen wie die COVID-19-Pandemie einzudämmen. Das wird uns nicht gelingen, wenn wir nicht bereit sind, eine offene Diskussion über das Thema Datenschutz zu führen, um eine gute und in der Allgemeinheit akzeptierte Lösung zu finden. Und so, wie wir gerade auf persönliche Kontakte verzichten und andere einschränkende Maßnahmen akzeptieren, kann es vielleicht auch sinnvoll sein, den Datenschutz an manchen Stellen aufzugeben, um das Virus besser eindämmen zu können. Selbstverständlich muss bei dem Einholen, Auswerten und Speichern von diesen Daten immer mit äußerster Umsicht und Sorgfalt vorgegangen werden. Ein sicherer Schutz vor Missbrauch dieser kritischen Daten ist Voraussetzung für den Einsatz. Ich für meinen Teil sehe in der derzeitigen Situation, dass die Vorteile, die eine Überwachung meiner Kontaktdaten bringt, die Nachteile der Einschränkung meiner Datenschutzrechte bei weitem überwiegen.

Wenn man eine derartige Maßnahme schon nicht beschließen möchte, dann sollte das Tracking auf freiwilliger Basis zumindest ermöglicht und gefördert werden. Beispiele in Mexiko, wo zahlreiche Menschenleben während eines Erdbebens durch derartige Maßnahmen gerettet wurden, oder wie in Taiwan, wo die Ausbreitung von COVID-19 eingedämmt werden konnte, sollten an den Vorteilen der Analyse elektronischer Daten nicht zweifeln lassen. Nicht zuletzt können derartige Maßnahmen uns nicht nur ein Stück Normalität schenken, sondern auch helfen, die Krankheit besser zu kontrollieren und so das Leben einiger Menschen zu retten.

 

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