Inszenierung ohne Mindestabstand auf der Bühne

Das Oldenburgische Staatstheater hat mit den Premieren ‚Zaide‘ und ‚Draußen vor der Tür‘ am vergangenen Wochenende zwei Produktionen vorgestellt, deren Regiekonzept die bestehenden Abstandsregelungen geschickt integriert. Auf lange Sicht ist der Verzicht auf körperliche Nähe auf der Bühne jedoch künstlerisch nur schwer denkbar. Daher hat sich das Staatstheater im engen Austausch mit dem Oldenburger Gesundheitsamt und dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur in eine Vorreiterrolle begeben und startet mit einem Pilotprojekt in die neue Spielzeit.

Zum Probenstart der Opernproduktion ,Don Pasquale‘, die an diesem Samstag Premiere im Großen Haus feiert, haben sich alle Beteiligten freiwillig in eine feste Gruppe begeben, um unter Normalbedingungen proben zu können. Das gesamte 12-köpfige künstlerische Team (bestehend aus Sänger*innen und Regieteam) hat sich freiwillig zur Teilnahme an dem Pilotprojekt bereiterklärt und sich unter strengsten Hygienemaßnahmen selbst eine Art Probenquarantäne verordnet. Zu den Maßnahmen gehören:

  • regelmäßiges Fiebermessen vor der Probe
  • regelmäßiges Lüften der Probenräume und seit Beginn der neuen Spielzeit CO2-Messungen
  • wöchentliche Corona-Tests aller Beteiligten
  • Führen eines (geheimen) Kontaktprotokolls
  • Reduktion aller Außenkontakte auf ein absolutes Minimum
  • Verbleib in Oldenburg und Einhalten des gebotenen Abstands zu Menschen, die nicht Teil der festen Gruppe sind. Kolleg*innen z.B. aus der Maske oder dem Kostüm, zu denen der gebotene Abstand von 1,5 M nicht eingehalten werden kann, tragen FFP2-Masken.

Christian Firmbach sieht sich als Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters in der Pflicht, als großer Landesbetrieb Vorreiter zu sein, um neue Wege für die Kunst ohne die geforderten Abstandsregeln zu finden. „Dieses Inselprojekt bietet uns eine Tür in die Zukunft, eine Möglichkeit, durch vernünftiges Handeln einen Schritt zurück in die Normalität zu gehen, bis ein geeigneter Impfstoff gefunden ist.“, so Firmbach.

Dr. Holger Petermann, Leiter des Oldenburger Gesundheitsamtes, sicherte ebenfalls seine Amtshilfe für den Landesbetrieb zu. Unterstützung erhielt das Theater darüber hinaus vom Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg (LAVES), das die Untersuchung der Corona-Proben durchführt. Dazu dessen Leiter, Prof. Dr. Eberhard Haunhorst: „Das LAVES freut sich, dass wir in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt der Stadt einen Beitrag zur Realisierung des Projektes leisten konnten."

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur wird das Projekt aufmerksam verfolgen. „Kunst muss experimentieren und darf es auch – natürlich innerhalb der Regeln der niedersächsischen Corona-Verordnung“, so Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler.

„Ich bewundere den Mut und Willen der Künstlerinnen und Künstler, die sich freiwillig in diese extreme Situation begeben und wünsche dem Projekt viel Erfolg.“ Bisher läuft das Modell wie erhofft, aber auch über die Premiere hinaus gelten natürlich die Sicherheitsvorkehrungen, um die folgenden Repertoirevorstellungen zu ermöglichen. 24 Stunden vor den folgenden Vorstellungen wird die feste Gruppe weiterhin getestet. Nur wenn alle Beteiligten ein negatives Testergebnis vorweisen können, findet die jeweilige Vorstellung statt.

Firmbach: „Wir hoffen sehr, dass unser Plan aufgeht und alle bisher disponierten Vorstellungen bis Ende des Jahres wie geplant stattfinden können! Und wenn das Pilotprojekt bei uns gelingt, ist es hoffentlich eine Chance für alle Kulturinstitutionen der Stadt Oldenburg und auch darüber hinaus.“

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