Zum Tag der Patientensicherheit

Mit dem rasanten medizinischen Fortschritt wird die Behandlung in den Kliniken komplexer, gleichzeitig sinkt die Behandlungsdauer für den Einzelnen. Damit einhergehende Risiken können dazu führen, dass der gewünschte Behandlungserfolg ausbleibt. Die bewusste Auseinandersetzung mit möglichen Schwachstellen stärkt jedoch die Sicherheitskultur. Dr. Anouk Siggelkow ist als ärztlich-klinische Risikomanagerin dafür zuständig, komplexe Prozesse gemeinsam mit den Klinikern im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sicherer zu machen. Anlässlich des von der Weltgesundheitsorganisation und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit ausgerufenen Welttages der Patientensicherheit am 17. September erklärt die Gynäkologin und Qualitätsmanagerin, was Sicherheit der Patientinnen und Patienten im UKE bedeutet.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff Patientensicherheit?

Dr. Anouk Siggelkow: Patientensicherheit bedeutet nicht nur, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenhaus klinische Risiken vermeiden. Patientensicherheit heißt auch, das Sicherheitsverhalten der Kolleginnen und Kollegen zu fördern, Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die Kompetenz jedes Einzelnen zu stärken. Ein praktisches Beispiel für das engagierte und innovative Agieren aller Beteiligten ist die Selbstverständlichkeit, mit der viele Mitarbeitende Risiken in unser Meldesystem eingeben und aktiv Lösungsvorschläge erarbeiten. Das UKE ruft beispielsweise einmal im Jahr zu einem sehr gut angenommenen Wettbewerb auf, in dem Projekte zur Förderung der Patientenorientierung ausgezeichnet werden. Durch diese Projekte sind bereits viele nachhaltige Verbesserungen gerade auch für die Patientensicherheit erzielt worden.

Wie spüren Sie die Schwachstellen im klinischen Alltag auf, um Patientensicherheit und Behandlungsqualität zu optimieren?

Dr. Anouk Siggelkow: Die Auseinandersetzung mit unerwünschten Behandlungsverläufen gehört zum ärztlichen und pflegerischen Selbstverständnis. Das klinische Risikomanagement richtet den Blick über das reine medizinische Fachwissen hinaus auf die Prozesse und Bedingungen, unter denen die medizinische Leistung erbracht wird. Dazu gehören Fragen wie: Wie kann gewährleistet werden, dass die Technik immer einsatzbereit ist? Wie können Informationen trotz hoher Arbeitsbelastung lückenlos weitergegeben werden? Menschliche Fähigkeiten kommen manchmal an ihre Grenzen. Umso wichtiger ist es, Schwachstellen aufzudecken und ihnen unter Einbeziehung aller Beteiligten von vornherein entgegenzuwirken. Fast immer handelt es sich um eine Aneinanderreihung mehrerer unsicherer Aktionen, die für sich analysiert werden und als konkretes Ergebnis Verbesserungsmaßnahmen bringen. Allein im Jahr 2019 konnten im UKE so mehr als 600 Verbesserungsmaßnahmen für eine noch sicherere Patientenbehandlung umgesetzt werden.

Wie sehen Sie den Entwicklungsstand des UKE im Risikomanagement?

Dr. Anouk Siggelkow: Das UKE hat eine ganze Reihe von Innovationen implementiert. Dazu gehört die Elektronische Patientenakte mit einer vollständigen Digitalisierung des Medikationsprozesses. Standards wie das Patientenidentifikationsarmband oder die Überprüfung von Patient und dem zu operierenden Gebiet vor jeder Operation – das sogenannte Team-Time-Out – sind mittlerweile Routine. Seit 2016 haben 100 Oberärztinnen und -ärzte und leitende Pflegekräfte die UKE-eigene Fortbildung zum Risikomanagement absolviert. Die strukturierten und versachlichenden Methoden des klinischen Risikomanagements werden von den Klinikern zunehmend geschätzt.

Um ein deutlich sichtbares Zeichen für eine stetige Weiterentwicklung der Sicherheitskultur zu setzen, erstrahlt das Hauptgebäude des UKE am Abend des 17. September, am Welttag der Patientensicherheit, in Orange.

Über Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine der modernsten Kliniken Europas und mit rund 13.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 511.000 Patientinnen und Patienten versorgt, 106.000 davon stationär und 405.000 ambulant. Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen. Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner und Zahnmediziner aus.

Wissen – Forschen – Heilen durch vernetzte Kompetenz: Das UKE. | www.uke.de

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