Präsentation

Das Thema „Nachhaltigkeit“ spielt in der Versicherungswirtschaft eine immer relevantere Rolle. Das geht aus dem „Spotlight“ hervor für das die Analysten der Zielke Research Consult GmbH die CSR-Berichte der deutschen und zweier österreichischer Assekuranzen untersucht haben. Zur Berichterstattung verpflichtet sind börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern.

„Es scheint so, als hätte die Versicherungsbranche die Relevanz nichtfinanzieller Aspekte verstanden. Der öffentliche Druck und die voranschreitende Klimabewegung führen zu einer immer größer werdenden Sensibilisierung in der Versicherungsbranche. Insbesondere kurzfristige Maßnahmen werden auf das Thema Nachhaltigkeit ausgerichtet. An der Langfristigkeit der ESG Integration wird hingegen noch gearbeitet“, heißt es im Spotlight.

Leider legen die Versicherer die Nachhaltigkeitskriterien ihrer Anlagepolitik nicht so offen, wie sie sollten. Lediglich ein Drittel der analysierten Versicherer berichtet über eine konkrete Einbeziehung ökologischer und sozialer Kriterien in die Anlagenpolitik und übernimmt damit gesellschaftliche Verantwortung für das eigene Handeln. Bei manchen entsteht der Eindruck, dass Kennzahlen willkürlich gewählt sind oder rückwirkend korrigiert werden.

Insgesamt haben die Analysten 46 Berichte von Versicherern untersucht, wie transparent sie ihr unternehmerisches Handeln in den Bereichen Environment, Social und Gouvernance offenlegen. Was unternimmt der Versicherer, um seinen CO2-Ausstoß im Unternehmen und bei den Kapitalanlagen zu vermindern? Wie engagiert sich das Unternehmen für die eigenen Mitarbeiter und die Gesellschaft, beispielsweise im Bereich Inklusion? Wie solvent ist das Unternehmen?

Im Gesamtergebnis hat sich die Branche von 0,03 auf 0,05 Punkte verbessert. Auf europäischer Ebene liegt der Wert bei 0,46. Im Bereich Environement ist der Gesamtwert sogar von -0,13 auf +0,55 gestiegen. Die Bestrebungen im ökologischen Bereich haben stark zugenommen. Bei zwei Dritteln der Versicherer sind inzwischen Positionen für Nachhaltigkeitsthemen besetzt. Auch im Sozialen bewerten die Analysten die Versicherer 2019 positiver als 2018. Die Bewertung steigt von -1 auf -0,87. Es ist also noch Luft nach oben. Auch im Bereich Gouvernance ist eine minimale Steigerung festzustellen.

Um die Versicherer zu motivieren, noch transparenter und nachhaltiger zu agieren hat die Zielke Research Consult GmbH ein CSR-Label entwickelt. Ein goldenes Label gibt es für mehr als 2,0 Punkte, ein silbernes für 1,0-2,0 und ein bronzenes für 0,0 bis1,0 Gesamtergebnis an die Versicherer, die diese Studie unterstützen.

Die Gothaer, Helvetia, Sparkassen-Versicherung und die Allianz können sich mit einem goldenen Label schmücken. Die Debeka bekommt ein silbernes und die Rheinland-Versicherung ein bronzenes. Gleichfalls gut abgeschnitten hat die Münchener Re.
Die Gothaer erreicht in diesem Jahr Platz 1. Sie „erreicht in diesem Jahr alleinig Platz 1 des Rankings. Erstmalig werden konkrete Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen sowie der Bezug von Ökostrom benannt. Ebenso berichtet die Gothaer erstmalig transparent über den Einbezug der ESG Kriterien in die Kapitalanlagenpolitik und stellt den Anteil an nachhaltigen Kapitalanlagen dar. Die Berichterstattung im sozialen Bereich zeigt sich deutlich konkreter und transparenter“, heißt es im Spotlight.
In die Studie für das Jahr 2020 werden die Auffindbarkeit der Berichte, die Überprüfung durch externe Unternehmen und die allgemeine Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter Berücksichtigung finden. Auch hat die EU-Kommission die EFRAG beauftragt, neue Standarts zu entwickeln, um die CSR-Richtlinie weiter auszubauen. Dr. Carsten Zielke ist in der entsprechenden Kommission Mitglied. Mit diesem gewonnenen Knowhow will Zielke Research GmbH ab dem nächsten Jahr ein seperates Audit der Kapitalanlage und der Pasivseite bezüglich ESG-Kriterien anbieten und zertifizieren.

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