Wissenschaftspreis Logistik für Dr. Felix Weidinger

Dr. Felix Weidinger erhält den Wissenschaftspreis Logistik 2020 der Bundesvereinigung Logistik. Ausgezeichnet wird er für seine Dissertation „E-Commerce Warehousing – Order Fulfillment in Modern Retailing“.

In seiner Arbeit gibt Felix Weidinger einen Überblick über bereits etablierte E-Commerce Lagerhaltungssysteme und stellt Lösungsverfahren und Entscheidungsunterstützung für neuartige Planungsprobleme zur Verfügung. Zum Hintergrund: Der Online-Handel ist im Wachstum begriffen – mit neuen Spielregeln und Kundenanforderungen. Dabei wird die Lücke zwischen traditionellen Lagerhaltungssystemen und gewandelten Aufgaben zunehmend größer. Im Lager entscheidet sich häufig, welche E-Commerce-Händler mit immer neuen Serviceangeboten ihre Marktposition im umkämpften Onlinehandel behaupten können. So wird beispielsweise durch die Etablierung von Premiumversandprogrammen, mit einer zugesicherten Lieferung am nächsten oder gar am selben Tag, der zeitliche Druck auf die Kommissionierung von Kundenbestellungen massiv verstärkt. Außerordentlich hohe zeitliche Restriktionen sind häufig in den Warengruppen Lebensmittel und Haushaltsartikel zu beobachten, in denen die Onlineversandhändler unmittelbar mit einem dichten Netz an Filialen stationärer Einzelhändler konkurrieren.

Moderne, auf das Kommissionieren von E-Commerce Bestellungen ausgelegte Lagerhaltungssysteme adaptieren traditionelle Systeme durch Reorganisation kritischer Prozesse oder nutzen hardwarebasierte Innovationen, um Engpässe zu beseitigen. Diese neue Generation von Lagerhaltungssystemen umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Lösungen, welche jeweils neue systemspezifische Planungsprobleme aufweisen. Werden Prozesse umstrukturiert, kann es zu Veränderungen grundlegender Annahmen kommen, sodass bewährte Lösungsansätze nicht mehr anwendbar sind. Ferner können neue Planungsprobleme auftreten, welche die optimale Aussteuerung neuer technischer Lösungen zum Ziel haben.

Weidinger leistet mit seiner Arbeit zunächst eine Systematisierung herkömmlicher und neuer Lagertypen. Vor allem aber – und das ist die primäre wissenschaftliche Leistung – entwickelt er leistungsfähige Optimierungsverfahren zur Lösung konkreter, insbesondere operativer Problemstellungen. Auf Basis der Algorithmen kann eine konkrete Unterstützung für das Management von modernen Distributionszentren geleistet werden.

„In knapp über drei Jahren ist eine bemerkenswerte Arbeit entstanden“, so Prof. Dr. Nils Boysen, der Felix Weidingers Dissertation am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre/Operations Management der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Jena begleitet hat. „Sie zeichnet sich durch ihr breites methodisches Spektrum, die innovativen Problemstellungen, die sicher beherrschten Methoden der mathematischen Optimierung sowie die systematisch belegten und praxistauglichen Handlungsempfehlungen aus“, so Boysen.

Prof. Wolfgang Kersten, Institutsleiter, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Technische Universität Hamburg, und Juryvorsitzender des Wissenschaftspreises Logistik urteilte: „Diese griffige Arbeit auf hohem wissenschaftlichem Niveau und mit starkem Praxisbezug hat die Jury überzeugt. Sie ist publikationsbasiert, also im sog. kumulativen Verfahren entstanden. Hauptbestandteil sind sechs Fachartikel, die von A- und B-Journals angenommen worden sind. Der Vortrag von Herrn Weidinger in der Finalrunde war ein Vergnügen.“

Im Finale, das am 8. Oktober im Rahmen einer Online-Konferenz stattfand, setzte sich Weidinger gegen Dr. Konstantin Kloos (Würzburg), Dr. Michael Scholz (Erlangen/Nürnberg) und Dr. Tobias Staab (München) durch. Die Arbeiten dieser Finalisten beschäftigen sich mit der Zuordnungsplanung in Vertriebshierarchien, einem Intralogistics Execution System mit integrierten autonomen, servicebasierten Transportentitäten sowie einer Planungsmethode für manuell bediente Lagersysteme mit mehreren Lagerbereichen.

Der Wissenschaftspreis Logistik ist mit ist mit jeweils Euro 5.000 für den Preisträger und das betreuende Institut dotiert. Er wurde auch in diesem Jahr durch die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, gesponsort.

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