R+V weitet Kreditvolumen in der Corona-Krise aus

Unternehmen können sich in der Pandemie weiter gegen Zahlungsausfälle absichern. Um die Wirtschaft zu stützen, haben sich die Bundesregierung und die Kreditversicherer darauf verständigt, den Schutzschirm in Höhe von 30 Milliarden Euro bis Ende Juni 2021 zu verlängern. Einer der Akteure ist die R+V Versicherung – sie hat ihr Kreditvolumen in der Warenkreditversicherung in 2020 sogar deutlich erhöht.

Die Verlängerung des Schutzschirms tritt in Kraft, sobald die Europäische Kommission zugestimmt hat. „Für die Wirtschaft ist dieses Kriseninstrument von enormer Bedeutung. Es hilft, die Lieferketten im Warenverkehr zu sichern und gibt unseren Kunden mehr Planungssicherheit“, sagt Alexander Niemeyer, Leiter der Kredit-/Kautions- und Vertrauensschadenversicherung bei der R+V Versicherung. „Als einer der bundesweit führenden Kreditversicherer haben wir gut ein Drittel aller Unternehmen mit einer Warenkreditversicherung in Deutschland in den Büchern. Aus diesem Grund haben wir von Beginn an intensiv an den Verhandlungen mitgewirkt. Unsere Firmenkunden zählen in dieser Ausnahmesituation auf uns.“

Für Niemeyer ist die Verlängerung des Schutzschirms ein wichtiges Signal an die Wirtschaft – auch weil die Kreditversicherung ein wertvolles Frühwarnsystem für die Lieferanten ist. „Gemeinsam können wir die Folgen der Corona-Krise begrenzen. Weiter durchhalten und weiter zusammenhalten ist das Gebot der Stunde. Der Schutzschirm gibt uns die Möglichkeit, die Zusagen an unsere Kunden aufrechtzuerhalten. Wir können sie in vielen Fällen sogar ausweiten – beispielsweise, wenn sich die Geschäftsmodelle der Kunden geändert haben und weitere Linien benötigt werden.“ Das spiegelt sich in den Zahlen der R+V-Warenkreditversicherung: Sie hat ihr Kreditvolumen 2020 um etwa 13 Prozent ausgebaut und überschreitet nach einem zweistelligen Beitragswachstum deutlich die Beitragsgrenze von 100 Millionen Euro. Um weiterhin seriöse Kreditentscheidungen treffen zu können, hat Niemeyer sein Team Mitte des Jahres deutlich aufgestockt.

Bonitätsprüfungen sind in der Pandemie wichtiger denn je
Im Geschäftsleben ist es an der Tagesordnung, Produkte und Dienstleistungen per Rechnung zu bezahlen. Was allgemein üblich ist, wird in der Pandemie für Lieferanten zunehmend riskant. Sie befürchten, dass das Geld zum vereinbarten Zahlungsziel ausbleibt, weil ihre Geschäftspartner in eine finanzielle Schieflage gerutscht sind. Selbst wirtschaftlich stabile Unternehmen können durch hohe offene Forderungen ins Wanken geraten – im schlimmsten Fall droht eine Folgeinsolvenz. Die Warenkreditversicherung puffert diese Ausfallrisiken ab und hilft den Unternehmen, ihre Geschäfte aufrecht zu erhalten. 

Eine vorausschauende Risikopolitik ist für Niemeyer die Grundvoraussetzung, um das Kreditvolumen auszuweiten: „In der Krise sind Bonitätsprüfungen wichtiger denn je. Sie bilden die Basis für die Absicherung von Forderungsausfällen im Rahmen der Kreditversicherung – und sind entscheidend für die Höhe der Limite. Gleichzeitig dienen sie als Frühwarnsystem für unsere Kunden und schützen sie vor unsicheren Geschäften.“ Und auch wenn einzelne Regionen und Sparten härter von der Pandemie betroffen sind als andere: „Wir prüfen jeden Einzelfall. Für uns zählt immer die individuelle Bonität, ganz egal in welchen Branchen oder Ländern“, betont Niemeyer.

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