Tierheim Berlin: Zahl der Fundtiere zu Weihnachten gesunken

Für insgesamt 19 Tiere endeten die Feiertage in der Amtlichen Tiersammelstelle statt behütet zu Hause bei ihrer Familie. Vier Hunde, elf Katzen, zwei Kaninchen und zwei Wellensittiche wurden zwischen dem 4. Advent und Weihnachten in der Tiersammelstelle abgeliefert, die sich auf dem Gelände des Tierheims Berlin in Falkenberg befindet. Je ein Hund und eine Katze wurden von ihren Besitzern wieder abgeholt – sie waren weggelaufen. Die Gesamtzahl der Fundtiere ist in diesem Jahr deutlich gesunken: Im Vergleichszeitraum der Jahre 2018 und 2019 wurden 37 bzw. 39 Fundtiere in der Tiersammelstelle abgegeben. Über die Gründe kann nur spekuliert werden, vermutlich haben aber die veränderten Lebensumstände aufgrund der Corona-Pandemie damit zu tun. Viele Menschen verbringen den Winterurlaub zu Hause anstatt zu verreisen und haben damit mehr Zeit für ihre Tiere. 

Auch wenn insgesamt über Weihnachten dieses Jahr weniger heimatlose Tiere gefunden wurden als sonst – die Einzelschicksale machen nicht minder betroffen. Welpe Tinka wurde am 22.12. mutterseelenallein auf dem Mariendorfer Damm gefunden. Das Corgi-Mix-Mädchen hockte desorientiert am Straßenrand. Sie trug weder Halsband noch Leine oder Geschirr, auch wurde kein Karton oder irgendein Behältnis in ihrer Nähe gefunden, aus dem sie sich vielleicht befreit hatte. Der Finder beobachtete die Kleine eine kurze Zeit, doch niemand von den anderen Passant*innen nahm Notiz von dem hilflosen Hundewelpen. Also brachte der Finder Tinka zur nächsten Polizeistation. Von dort aus kam sie ins Tierheim. Sie ist etwa sechs bis acht Wochen alt und zum Glück in einem guten Allgemeinzustand. Derzeit wird Tinka von einer Mitarbeiterin des Tierheims privat betreut. Mögliche Besitzer haben sich nicht gemeldet, Tinka hat aber schon ein eigenes Zuhause in Aussicht. Das Tierheim bittet daher dringend darum, von Anfragen nach diesem Welpen abzusehen. 

Wie Tinka wurde auch Püppi allein auf der Straße aufgegriffen. Die kleine Terrier-Mix-Hündin irrte am 26.12. in Neukölln ganz in der Nähe des Herrmannplatzes herum. Sie wird auf etwa 14 Jahre geschätzt. Püppi hat keinen einzigen Zahn mehr im Maul, und sie sieht nicht mehr viel. Die niedliche Hunde-Omi ist gut genährt, sehr freundlich und läuft prima an der Leine, weshalb die Hoffnung naheliegt, dass sie vielleicht nicht ausgesetzt wurde, sondern vermutlich eher aufgrund eines unglücklichen Umstands beim Gassigehen abhanden kam. Das Tierheim hofft darauf, dass sich der oder die Halter*in noch meldet. 

Traurig machte die Tierschützer der Fall einer sehr kranken Katze – sie wurde am 21.12. in Hellersdorf in einer Transportbox ausgesetzt gefunden. Schon durch das Gitter der Box war zu erkennen, dass die Katze blutete, doch das volle Ausmaß ihres Zustands schockierte selbst die gestandenen Tierärzt*innen des Tierheims. Die Katze hatte einen faustgroßen Tumor am rechten Auge. Ihr Allgemeinzustand war zudem so schlecht, dass sie nur noch von ihren Qualen erlöst werden konnte.

Wegen Corona war im Jahr 2020 vieles anders, unter anderem ist die Nachfrage nach Haustieren enorm gestiegen. „Umso dringlicher ist unser Appell an die Menschen, sich wirklich nur dann für Haustiere zu entscheiden, wenn auch nach Weihnachten und Corona-Lockdown für eine umfassende Betreuung der Tiere gesorgt werden kann“, erklärt Eva Rönspieß, stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins für Berlin „Unüberlegt angeschaffte Tiere finden sich leider nicht selten schon nach kurzer Zeit im Tierheim oder gar heimatlos auf der Straße wieder.“

Aktuell besteht im Tierheim Berlin wie immer zwischen den Jahren ein Vermittlungsstopp als symbolisches Zeichen gegen das Verschenken von Tieren zu Weihnachten. Am 2. Januar wird der Vermittlungsbetrieb wie gewohnt mit Terminvereinbarung wieder aufgenommen.

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