Deutschlands Städte fit für die Zukunft machen – Städtebauförderung zur Bewältigung der urbanen Corona-Auswirkungen nutzen

Die Corona-Pandemie wirkt auch mit Blick auf die Städte und ihre sozialen Strukturen wie ein Brennglas: Durch den hohen Grad der Konzentration des gesellschaftlichen Lebens und die höhere Dichte in Ballungsregionen werden hier Probleme wie soziale Konflikte, Einsamkeit und Armut mit all ihren Folgen besonders augenfällig. Mit der Städtebauförderung und dem Programm „Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“ (früher Soziale Stadt) hat Deutschland eine bewährte und erfolgversprechende Förderkulisse zur Hand, die zur Bewältigung der großen Herausforderungen der kommenden Jahre gestärkt und an den entscheidenden Stellen angepasst werden sollte.

50 Jahre Städtebauförderung – eine Erfolgsgeschichte weiterschreiben

„Die Städtebauförderung ist seit nunmehr 50 Jahren das Erfolgsprogramm der deutschen Stadtentwicklung. Unsere Städte zeichnen sich dank des jahrzehntelangen Einsatzes der Wohnungswirtschaft für die Stadtentwicklung gerade im internationalen Vergleich durch eine gute soziale Mischung und ein lebenswertes Wohnumfeld aus. Angesichts der großen Herausforderungen durch die Corona-Krise und den Klimawandel ist es an der Zeit, die Städtebauförderung so auszugestalten, dass die urbanen Räume zu krisenfesten und lebenswerten Wohnorten der Zukunft werden“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, anlässlich des heutigen 14. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik.

Um die Städte nachhaltig zu stärken, sollte die Nutzungsvielfalt in den einzelnen Stadtteilen erhöht werden. Denn in den letzten Jahrzehnten haben sich einzelne Stadtteile auf bestimmte Funktionen spezialisiert. Es haben sich Wohnviertel, Büroviertel, Einkaufszentren und Gewerbestandorte herausgebildet. Diese Funktionstrennung ist aber oft mit langen Wegen verbunden. Für eine attraktive Stadt der kurzen Wege ist eine höhere Angebotsvielfalt, beispielsweise durch Umnutzung von Büro- und Gewerbeflächen zu Coworking-Plätzen oder Tante-Emma-Läden im Wohnumfeld notwendig. „Nach aktuellem Planungsrecht ist Nutzungsvielfalt nicht immer mit den derzeitigen Anforderungen an den Umwelt- und Immissionsschutz vereinbar. Deshalb sollten hier Experimentierklauseln zum Einsatz kommen“, sagt Axel Gedaschko.

Der aktuelle Trend, dass Stadtbewohner verstärkt in ländliche Regionen umziehen, sollte dafür genutzt werden, das Wohnen in den Ortskernen des suburbanen Raums zu fördern. Regionen und Kommunen sollten verstärkt zusammenarbeiten und den öffentlichen Nahverkehr zwischen Städten und ihrem Umland stärken. „Ziel ist, die Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land anzugleichen. Das kommt unserer gesamten Gesellschaft zu Gute und wirkt Spaltungstendenzen entgegen“, sagt der GdW-Präsident.

Für einen künftig besseren Umgang mit Ausnahmesituationen wie der Corona-Pandemie sollten Konzepte zum Risiko- und Krisenmanagement in die integrierten Stadtentwicklungskonzepte aufgenommen werden. Neben den Kommunen sollten sich hierfür auch Bund und Länder mit einer gleichwertigen finanziellen Beteiligung engagieren. 

Sozialen Zusammenhalt durch erfolgreiche Städtebauförderung langfristig stärken

Zunehmende Probleme des Zusammenlebens in den Wohnquartieren infolge eines Auseinanderdriftens der sozialen Lebenslagen der Bewohner rücken auch das aktuelle Programm Sozialer Zusammenhalt verstärkt in den Fokus. „Gerade mit Blick auf die sozialen Herausforderungen der Corona-Pandemie gilt es, den sozialen Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft zu stärken. Mit dem Programm Soziale Stadt wurde in den letzten 22 Jahren bereits Großes geleistet. Dieses vorbildliche Engagement sollte ausgebaut werden“, sagt Axel Gedaschko.

Mit dem Preis Soziale Stadt, den der GdW gemeinsam mit dem Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung (vhw), dem Arbeiterwohlfahrt Bundesverband (AWO), dem Deutschen Mieterbund (DMB) und dem Deutschen Städtetag (DST) seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre vergibt, heben die Partnerverbände zudem die Aufmerksamkeit für den nachhaltigen Einsatz der Wohnungswirtschaft und ihrer Partner für die sozialen Probleme und die Stabilisierung der Wohnquartiere hervor. Der nächste Wettbewerb zum Preis Soziale Stadt findet aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen im kommenden Jahr 2022 statt.

„Es liegt jetzt an der Politik, durch eine ausreichende finanzielle Mittelausstattung langfristig dafür zu sorgen, dass die Städtebauförderung und insbesondere das Programm Sozialer Zusammenhalt in möglichst vielen Kommunen zur notwendigen nachhaltigen Transformation der Städte und zu einem dauerhaften guten sozialen Miteinander beitragen können. Die Wohnungswirtschaft steht hierfür auch in den kommenden 50 Jahren sowie darüber hinaus als tatkräftiger Partner bereit“, sagt GdW-Präsident Axel Gedaschko.

Der GdW ist heute um 17.30 Uhr mit einem Panel „Im Rampenlicht: Preis Soziale Stadt 2000 bis 2019“ gemeinsam mit dem vhw und dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat beim virtuellen Bundeskongress Nationale Stadtentwicklung vertreten. Alle Infos unter www.nsp-kongress.de

Weitere Informationen zum Preis Soziale Stadt unter www.preis-soziale-stadt.de

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