„Vielfalt des Regenbogens“ sehen und leben

Mit dem Hissen der Regenbogenfarben-Fahne anlässlich des IDAHOBIT (International Day against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia – zu deutsch: Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie) am Montag, 17. Mai, soll ein Zeichen der Solidarität mit queeren Menschen gesetzt werden. An diesem Tag soll zudem auf die Diskriminierung von Menschen hingewiesen werden, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität ausgegrenzt oder benachteiligt werden, teilt das Jugendamt in einer Pressemitteilung mit.

Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 ausgewählt, an dem die Weltgesundheitsorganisation beschloss, Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu entfernen. Die Regenbogenflagge steht weltweit als Symbol für Aufbruch, Frieden und Vielfalt der Lebensformen. Das Hissen der Flagge setzt ein Zeichen gegen die Diskriminierung von queeren Menschen und fördert somit die Vielfalt, Pluralität und Heterogenität der Menschen.

Ebenfalls am 17. Mai um 17.30 Uhr beginnt eine digitale Comedy-Veranstaltung mit dem Künstler Malte Anders. Anmeldungen zum Live-Stream sind unter loko@vielfalt-im-vb.de möglich.

Menschen, die abseits heteronormativer Strukturen leben möchten, bezeichnen sich oftmals als zugehörig zur LSBTIQ+ Community. Dabei stehen die einzelnen Buchstaben der Reihenfolge nach für Lesbisch, Schwul, Bi-, Trans-, und Intersexuell sowie Queer oder andere nicht aufgelistete Orientierungen oder Identitäten wie Pan- oder Polysexualität.

Abseits von cisgeschlechtlichen Identitäten (Menschen, die sich dem Geschlecht zugehörig fühlen, das ihnen bei der Geburt zugewiesen) und heterosexuellen Orientierungen ist es oft schwierig, die Vielfältigkeit sichtbar zu machen, um Vorurteile abbauen zu können.

„Viele LSBTI*Q Jugendliche sind von Diskriminierung und Ausgrenzung betroffen, was zahlreiche Studien belegen, mangelnde gesellschaftliche Anerkennung und heteronormative Erziehungsstile sind oft die Ursache dafür. Auch im Vogelsberg kann ein wachsendes Bewusstsein zu diesen Themen die Akzeptanz für vielfältige Formen geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierungen in der Gesellschaft fördern. Insbesondere Peer-Angebote („Peer“ heißt, dass der Berater auf Augenhöhe mit der zu beratenden Person ist) in Einrichtungen und Angebote für Jugendliche tragen zur Identitätsentwicklung und den Aufbau eines stabilen Selbstbewusstseins bei“, erklärt Jennifer Curlett von der Fachstelle Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention – kurz DEXT – des Vogelsbergkreises. „Die Wahrnehmung der Vielfältigkeit ist oft eine Herausforderung, denn sie kann nur im gemeinsamen Zusammenspiel verschiedener Akteure und einem allgemeinen offenen Klima in den Blick genommen werden.“

Der hessische Jugendring bietet eine kleine „Einführung in queere Begriffe“ in der Broschüre „Vielfalt verstehen“. Hier wird die Komplexität der Regenbogengemeinschaft deutlich. Einen digitalen Treff für queere Jugendliche organisieren seit rund einem halben Jahr die Fach- und Koordinierungsstelle Demokratie leben! Vogelsbergkreis und die DEXT-Fachstelle. „Dort erhalten die Jugendlichen sichere Räume, in denen sie ihre Identität erkunden können. Die Vielfalt der Geschlechter und Sexualitäten stehen hierbei im Fokus und ermöglichen gelebte Pluralität“, beschreibt Jennifer Curlett.

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