Projekt Greensand: Offshore-CCS ab 2025 möglich

 

  • Konsortium mit Wintershall Dea-Beteiligung geht in die Pilot-Injektionsphase
  • Potenzielle Speicherkapazitäten von bis zu 8 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in der dänischen Nordsee – ein Viertel der CO2-Emissionen Dänemarks 
  • Greensand zählt zu den CCS- und Wasserstoff-Projekten im Wintershall Dea-Portfolio

Das CCS-Konsortium Project Greensand in Dänemark macht entscheidende Fortschritte. In der geplanten Pilot-Projektphase möchte das Konsortium aufzeigen, dass CO2 in der Offshore-Lagerstätte Nini West kosteneffizient und umweltverträglich gespeichert werden kann.

Das Konsortium ist überzeugt, dass im Rahmen des Projekts bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr sicher gespeichert werden könnten – das entspricht einem Viertel aller Emissionen in Dänemark1. Wintershall Dea, Europas führendes unabhängiges Gas- und Ölunternehmen, ist Kernmitglied des Konsortiums und verfügt über jahrzehntelange Expertise in dem relevanten Feld.

In Dänemark profitiert CCS bedeutend von politischem Rückenwind. Das dänische Parlament bewertet die Technologie als unverzichtbare Methode für die Umsetzung der nationalen Emissionsziele. Potenziell könnte Project Greensand die im dänischen Klimaprogramm angestrebten CO2-Speicher-Kapazitäten vollständig zur Verfügung stellen.

Das Pilotprojekt strebt eine erste Offshore-Verpressung bis Ende 2022 an. Die Emissionen werden an einer Anlage des dänischen Zementherstellers Aalborg Portland abgeschieden und per Schiff zur Nini West-Lagerstätte transportiert. Im Erfolgsfall würde im Rahmen des Pilotprojekts bis 2025 eine umfangreiche CO2-Speicherung in der Nini West-Lagerstätte realisiert werden. Voraussetzung hierfür sind auch die passenden finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen. 

Die Nini West-Lagerstätte befindet sich nahe des Ölfelds Siri in der dänischen Nordsee. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass das Gebiet potenziell Speicherkapazitäten von 0,5 bis 1 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bis 2025 bietet, mit einer möglichen Steigerung auf 4 bis 8 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bis 2030.

Chief Technology Officer Hugo Dijkgraaf erklärt, warum Greensand ein äußerst wichtiges Projekt für Dänemark und ganz Europa ist: „Mit diesem CCS-Projekt lassen sich unvermeidliche Industrieemissionen sicher speichern. Damit ermöglichen wir der europäischen Industrie eine saubere und erfolgreiche Zukunft. Das bedeutet für Klimaschutz und Wirtschaft eine klare Win-win-Situation.“

Auch für Wintershall Dea selbst ist CCS von großer Bedeutung, sagt Dijkgraaf weiter: „Neben Wasserstoff ist CCS eine entscheidende Säule in der Umsetzung unserer Ziele zur Emissionsreduzierung. Wintershall Dea verfügt bereits über erstklassige Offshore-Expertise und umfangreiches Untergrund-Wissen. Das Greensand-Pilotprojekt bringt unser praktisches Verständnis für eine sichere und umweltfreundliche CCS-Implementierung einen großen Schritt voran.“

Project Greensand ist eines von mehreren CCS- und Wasserstoff-Projekten, die Wintershall Dea vorantreibt, um die im Energy Transition Pathway festgelegten Klimaziele des Unternehmens zu realisieren. Das Unternehmen prüft CCS-Möglichkeiten in Norwegen, den Niederlanden und Deutschland, hat kürzlich in das in der Wasserstoffherstellung aktive Startup HiiROC investiert und forscht gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie zu Methanpyrolyse. 

Wintershall Dea ist nach jahrzehntelangen Aktivitäten mit den Eigenschaften der Lagerstätte Nini West bestens vertraut. Als Kernmitglied zählt Wintershall Dea neben INEOS Oil and Gas Denmark sowie 30 weiteren Unternehmen und Organisationen zu den Mitgliedern des Konsortiums Project Greensand. In der erfolgreichen ersten Projektphase wurde demonstriert, dass die Entwicklung einer Lagerstätte zur Speicherung von CO2 realisiert werden kann. Dies wurde auch von der unabhängigen Zertifizierungsstelle DNV bestätigt.

1 32.08 Millionen Tonnen, 2019. Quelle: Our World in Data, Oxford Universität.

Über die Wintershall Dea AG

Wintershall Dea ist Europas führendes unabhängiges Erdgas- und Erdölunternehmen mit mehr als 120 Jahren Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert in 13 Ländern weltweit Gas und Öl auf effiziente und verantwortungsvolle Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Russland, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv. Mehr in unserem Geschäftsbericht.

Als europäisches Gas- und Ölunternehmen unterstützen wir das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen der Kategorien Scope 1 und 2 in allen unseren eigenoperierten und nicht eigenoperierten Explorations- und Produktionsaktivitäten in Höhe unseres Anteils auf netto null reduzieren. Zudem will Wintershall Dea die eigene Methanintensität bis 2025 auf unter 0,1 Prozent senken und weiterhin das routinemäßige Abfackeln von Begleitgas komplett vermeiden. Die Klimaziele sollen durch Portfoliooptimierung, Emissionsreduzierung durch mehr Energieeffizienz, Investitionen in naturbasierte Ausgleichslösungen sowie in Zukunftstechnologien wie Wasserstoff und CCS erreicht werden. Mehr hierzu finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG hervorgegangen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 2.500 Mitarbeitende aus über 60 Nationen.

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