Innovatives Verfahren bei gefährlichen Herzrhythmusstörungen: Herzspezialisten setzen auf Teamwork

Es ist die häufigste Form von Herzrhythmusstörungen: Vorhofflimmern. Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden – häufig unbemerkt – an einem unregelmäßigen, zumeist zu schnellen Herzschlag. Unbehandelt kann dauerhaftes Vorhofflimmern etwa zum Schlaganfall führen. Am Asklepios Klinikum Harburg können komplexe Formen der Rhythmusstörung mit einem neuen Verfahren behandelt werden: Dabei arbeiten Experten der Kardiologie und Herzchirurgie Hand in Hand. Um den normalen Herzschlag wiederherzustellen wenden die Spezialisten das Convergent-Verfahren an – als eines von insgesamt nur vier Zentren in Deutschland.

„Betroffene bemerken Vorhofflimmern oft gar nicht – weil es etwa anfangs anfallsweise auftritt und dann nach Minuten oder Stunden von selbst wieder verschwindet. Aktuelle Zahlen belegen jedoch, dass Patienten mit Vorhofflimmern in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben“, erklärt Prof. Dr. Boris Hoffmann, Chefarzt der Klinik für Kardiologie. Beim Vorhofflimmern bewegen sich die Vorhöfe im Herzen rasch und unkontrolliert – das begünstigt die Bildung von Blutgerinnseln im Vorhof. Gelangen solche Gerinnsel in den Blutkreislauf, können Herzinsuffizienz oder ein Schlaganfall die Folge sein. Um den Herzschlag zu normalisieren, nutzen Kardiologen zunächst nicht-invasive Maßnahmen. Dazu zählt neben der medikamentösen Therapie die elektrische Kardioversion, bei der geringe Stromstöße den Herzrhythmus wieder in Takt bringen sollen. Daneben nutzt das Team von Prof. Hoffmann elektrophysiologische Ablationsverfahren: Bei diesen minimal-invasiven Eingriffen werden Leitungsbahnen und Triggerpunkte für Vorhofflimmern verödet. „Trotz der Vielzahl an individuellen Behandlungsmöglichkeiten, die wir anbieten, gibt es Patienten mit komplexen und dauerhaften Rhythmusstörungen, bei denen wir den Sinusrhythmus nicht wiederherstellen können. Gemeinsam mit dem Team der Herzchirurgie prüfen wir dann, ob ein chirurgischer Eingriff möglich ist – das sogenannte Convergent-Verfahren“, so Prof. Hoffmann.

Interdisziplinäres Heartteam sorgt mit kombiniertem Verfahren für richtigen Rhythmus

Im Convergent-Verfahren werden chirurgische und kardiologische Ablationstechniken für eine gezieltere Anwendung als sogenannte „Hybrid-Operation“ vereint. „Kurz gesagt erreichen Elektrophysiologen und Chirurgen mit ihren jeweiligen Verfahren unterschiedliche Bereiche des Herzens – wir ergänzen uns optimal. Studien belegen, dass bei komplexen Herzrhythmusstörungen eine gemeinsame Behandlung bessere Ergebnisse erzielt“, berichtet Prof. Dr. Thorsten Hanke, Leitender Oberarzt der Herzchirurgie. Während die Ablation durch den Kardiologen an der Innenseite des Herzens vorgenommen wird, nutzen die Herzchirurgen die Außenseite des Vorhofs: Das hat für Patienten den Vorteil, dass durch die gemeinsame elektrophysiologische Behandlung eventuelle Lücken der jeweiligen Ablation rasch gefunden und geschlossen werden können. Zusätzlich verschließen die Harburger Herzchirurgen als eines der ersten Zentren in Deutschland während des Eingriffs das linke Vorhofohr mittels einer Klammer. Hierdurch wird nicht nur die Hauptquelle von Blutgerinnseln bei Vorhofflimmern verschlossen, dieses Areal wird so auch elektrisch isoliert, was die Erfolgsrate der Ablation erhöht. Für die Patienten ist das Verfahren trotzdem schonend, denn der chirurgische Eingriff erfolgt minimal-invasiv. Als einzige Klinik in Norddeutschland wird das Convergent-Verfahren in Harburg eingesetzt: Bislang hat das Heartteam mehr als 30 Patienten erfolgreich behandelt, das Angebot wird weiter ausgebaut. Die Herzexperten rechnen zukünftig mit rund 25 Patienten im Jahr – in Frage kommt das Verfahren für Patienten, die keine weiteren Erkrankungen und Einschränkungen aufweisen. „Mit unserem gemeinsamen Ansatz können wir bislang schwer einstellbare Rhythmusstörungen umfassend behandeln – insbesondere für Patienten im mittleren Alter ist das eine gute Nachricht. Als Heartteam Harburg stehen wir für innovative und sichere Verfahren, die bei unseren Patienten zum bestmöglichen Ergebnis führen“, so Prof. Hanke.

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