Jeder Mensch kann helfen – freiwilliges Engagement geht uns alle an!

Freiwilliges Engagement wird im UNIONHILFSWERK großgeschrieben – und das eigentlich schon immer. Warum "die freiwilligen" auch nach der Corona-Pandemie wichtig bleiben und wie Erklärfilme dabei helfen sollen, potenzielle Freiwillige inklusiver anzusprechen, das erzählt Daniel Büchel, Leiter unseres Freiwilligenmanagements, im Interview.

Herr Büchel, werden Freiwillige in unserer Gesellschaft immer noch gebraucht?

 Ja, absolut. Es werden gerade jetzt Freiwillige für die so wichtigen Begegnungen und zur Prävention gegen Vereinsamung, Isolation und Bewegungsmangel gebraucht – und das in allen möglichen Bereichen! Das hat Corona eher noch verstärkt.

Wie hat das freiwillige Engagement sich während der Corona-Zeit verändert?

Das Engagement sieht aktuell etwas anders aus, als wir es von früher gewohnt sind. In der Bewegung im Sommer fällt vieles sowieso leichter – auch infektionstechnisch, aber klar: Es müssen die aktuellen Infektionsschutzverordnungen beachtet werden, Masken und Schnelltests gehören ja momentan ohnehin zu unserem Alltag.

Zu Beginn der Pandemie sind viele persönliche Begegnungsmöglichkeiten weggefallen. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen in unseren stationären Einrichtungen konnten oft ausschließlich Angehörige und Hospizbegleiter*innen die Menschen besuchen und begleiten. Die vielen anderen Aktivitäten wie Besuchsdienste, Gedächtnistraining, Spiele, Singen und Theaterspiel waren lange Zeit gar nicht möglich. Dadurch musste alleine im Jahr 2020 ein Fünftel der Engagierten pausieren, viele haben wir letztendlich verloren.

Es konnten 29.000 Stunden weniger Zeit gespendet werden.

Auf der anderen Seite haben sich viele, gerade Jüngere, gemeldet, die sich engagieren wollten: Sei es, weil sie in Kurzarbeit waren, in der Neuorientierung, während der Arbeitssuche oder weil ihnen beim Arbeiten von zu Hause die Decke auf den Kopf fiel. Da hatten wir gute Resonanzen!

Viel Energie und Zeit sind in dieser Zeit in digitale Formate der Begegnung, des Austausches, der Begleitung und der Qualifizierung geflossen. Gerade arbeiten wir am digitalen Eintritt ins Engagement per Smartphone. Somit werden über 15 ausgedruckte DINA4-Seiten für jeden neuen Freiwilligen überflüssig. Aber auch das kontaktlose, digitale Engagement selbst ist vielfältig geworden: Das Schreiben für diesen Blog oder die „Wir für Berlin“- Zeitung, telefonische Besuchsdienste oder digitale Unterstützungen werden gesucht. Auf der anderen Seite wächst die Sehnsucht nach persönlichen Begegnungen. Es wird spannend, welche digitalen Formate wir nach der Pandemie beibehalten werden.

Wie sprechen Sie Freiwillige denn an?

Das ist sehr unterschiedlich: Oftmals nutzen wir etablierte Online-Engagement-Plattformen und gedruckte Medien wie die Berliner Woche. Außerdem kommen neue Freiwillige über Empfehlungen. Auch über Begegnungsprojekte für und mit Neu-Berliner*innen mit Fluchterfahrungen finden viele den Weg zu uns ins UNIONHILFSWERK. Nicht zu vergessen sind auch unsere Kooperationspartner*innen, wie die Freiwilligenagenturen.

Warum haben Sie sich entschieden, Videos für Freiwillige zu drehen?

Wir möchten, dass sich mehr Menschen in Berlin willkommen und angesprochen fühlen. Unsere Botschaft ist: „Jeder Mensch kann helfen!“ Jede und jeder hat Fähigkeiten und Interessen – und kann diese für seinen Kiez, für seine Nachbarschaft, für das Miteinander in Projekten oder in Vereinen einsetzen. Es ist immer noch so, dass das „stille Engagement“ – das Mittun vor Ort – viel zu wenig wahrgenommen und unterstützt wird. Viele behaupten von sich: „Ich bin nicht engagiert, aber dort helfe ich mit, da packe ich mit an“.

Vor allem wollen wir aber Menschen ansprechen, die bisher für sich noch keine Möglichkeit sehen, aktiv zu werden und sich nicht eingeladen oder angesprochen fühlen – zum Beispiel Menschen mit Lese-Schreibschwierigkeiten, mit Behinderungen, Geflüchtete und wohnungslose Menschen. Hier darf ich den Kollegen vom Tagesspiegel, Gerd Nowakowski, zitieren: „Es geht darum, die „Grenzen des Mittuns“ zu überwinden.“

Mit unseren Videos „Was ist Freiwilliges Engagement? – Einfach erklärt“  und drei weiteren Kurzfilmen  wollen wir den Zugang zum Engagement erleichtern.

Unser Erklärfilm ist in einfacher Sprache produziert. Durch eine niedrigschwellige Vermittlung im Format eines animierten Kurzfilms erfahren Menschen, was freiwilliges Engagement ist, was es beinhalten kann und was stärkende Wirkungen sind. Der Erklärfilm ist auf YouTube zu finden und kann von dort aus auch von Kooperationspartner*innen für eigene Websites genutzt werden.

In drei weiteren Kurzfilmen wird auf die Frage eingegangen: „Was ist zu beachten, wenn ich mich freiwillig engagiere?“ Acht UNIONHILFSWERK-Engagierte antworten auf verschiedenste Fragen zu ihrem Engagement: Wie sie dazu gekommen sind, wie ihre bisherigen Erfahrungen waren, was sie gemacht haben, wenn es Probleme gab und wie sie für sich selbst sorgen, damit sie auch gut für andere da sein können.

Inklusives Engagement – auch schon im UNIONHILFSWERK?

Wir sind dabei und haben schon viele tolle Beispiele: Denken Sie an Menschen mit Behinderung, die in unseren inklusiven Helferteams beim Berlin-Marathon und Halbmarathon unterstützen. Denken Sie an Menschen mit seelischen Erkrankungen, die andere Betroffene bei Freizeitaktivitäten begleiten. Denken Sie an wohnungslose Menschen, die mit anpacken bei der Essensausgabe für andere Wohnungslose oder sich in der Kältehilfe engagieren…

Außerdem werden wir demnächst an unserem neuen Standort in Kreuzberg mit dem Alpha-Siegel zertifiziert. Dies signalisiert Menschen mit Lese-Schreibschwierigkeiten in verständlicher Sprache: „Hier ist Ihr Engagement willkommen!“

Aber auch im UNIONHILFWERK ist noch Luft nach oben. Das liegt vor allem an verfügbaren Ressourcen für Ansprechpartner*innen vor Ort. Die Erfahrung zeigt: Engagement braucht Hauptamt.

Wie gehen Interessierte konkret vor, wenn sie sich engagieren wollen?

Sie rufen uns einfach unter der Telefonnummer 030 / 4 17 26-131/-103 an, schreiben eine E-Mail an freiwillig@unionhilfswerk.de oder tragen sich in das Kontaktformular auf unserer Website ein. Wir vereinbaren dann einen Beratungstermin, aktuell telefonisch oder digital. Bei Bedarf findet der dann auch persönlich bei einem Spaziergang in Friedrichshain bzw. ab Dezember in Kreuzberg statt – oder mit Abstand und Maske in unseren Räumlichkeiten. Wir schauen gemeinsam, wie die Wünsche und Interessen sind und entwickeln zusammen, welche Einsatzmöglichkeiten mit möglichst kurzen Fahrtwegen in Frage kommen.

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