„Die Ergebnisse bestätigen uns in unseren Aktivitäten, Jugendliche für eine Ausbildung in der Wirtschaft zu begeistern“, freut sich Stefanie Klemmt, Geschäftsführerin Berufsbildung der IHK Magdeburg. „Hierbei spielen Betriebspraktika mit 56 Prozent immer noch die die größte Rolle.“ Erfreulich sei zudem, dass im ersten Ausbildungsjahr 85 Prozent der Azubis ihren Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen, dieses gute Ergebnis bestätigt die Umfrage des Vorjahres. „Angesichts der Corona-Einschränkungen, unter denen dieser Jahrgang in die Ausbildung gestartet ist, ist das besonders positiv zu bewerten“, so Klemmt. Die größte Rolle bei der Entscheidung für den weiteren Lebensweg würde nach wie vor die Familien und der Freundeskreis der jungen Menschen spielen. Allmählich verschiebe sich jedoch der Anteil zugunsten der Online-Recherche sowie in den Sozialen Medien. „Darüber müssen sich die Unternehmen im Klaren sein. Wer im Netz nicht oder zu wenig unterwegs ist, wird immer weniger gefunden. Unsere durch Corona beschleunigt entwickelten Online-Messen bestätigen das“, betont Klemmt.
Die Ergebnisse und Zahlen im Überblick:
1. 76 % der Auszubildenden gaben an, ihren Wunschberuf zu erlernen. Für 82 % der Auszubildenden ist es auch die erste Ausbildung. Diese Ergebnisse sprechen für gute Berufsorientierungsphasen.
2. Praktika sind für potenzielle Azubis dabei mit 56 % das mit Abstand hilfreichste Berufsorientierungsangebot. 37 % der Jugendlichen nutzen Medieninformationen wie Online-Recherchen oder soziale Netzwerke. Knapp ein Drittel der Jugendlichen setzt auf den Besuch von Ausbildungsmessen (in Präsenz/virtuell).
3. Fast alle Jugendlichen (95 %) haben sich für eine Ausbildung entschieden, weil ihnen der Bezug zur Praxis wichtig ist (95 %) und ihre Aufgaben ihren beruflichen Interessen entsprechen (94 %). Aber auch der schnelle Einstieg in den Beruf sowie Übernahme- und Karrierechancen sind für ca. 90 % der Azubis entscheidende Kriterien. Sofort eine Vergütung bzw. ein Gehalt zu bekommen, war zumindest für 84 % der Jugendlichen ein wichtiges Kriterium.
4. Ihren jetzigen Ausbildungsbetrieb finden Jugendliche immer noch am häufigsten durch Eltern, Verwandte (37%) sowie Freunde und Bekannte (26 %). Aber auch die Internetseiten der Betriebe (28 %) geben Ausbildungssuchenden entscheidende Hinweise. Einem Viertel der Jugendlichen halfen Gespräche mit den Vertretern der Agentur für Arbeit, aber auch Praktika und Ferienjobs.
5. Schnell zu sein, lohnt sich. Immerhin 39 % der Jugendlichen hatten sich bis zum Januar 2020 für ihre im Sommer beginnende Ausbildung beworben – also noch ohne das Halbjahreszeugnis. Aber auch Spätentschlossene haben noch Chancen. So gaben 15 % der Jugendlichen an, sich noch ab Juli für ihren Ausbildungsplatz beworben zu haben.
6. Die allermeisten Jugendlichen (59 %) hatten bereits mit bis zu fünf Bewerbungen ihren Ausbildungsplatz in der Tasche. 19 % benötigten maximal 10 Bewerbungen.
7. Ausbildungsinteressierte finden fast immer das passende Angebot im Heimatbundesland und in der Nähe zum Wohnort. Nicht einmal jeder fünfte Auszubildende hat für die Aufnahme der Berufsausbildung den Wohnort gewechselt. Damit ist der überregionale Wanderungssaldo im Verhältnis zu den Vorjahren weiterhin zurückgegangen. Dies ist ein Beleg für das gesteigerte Ausbildungsmarketing und die gestiegene Attraktivität der regionalen Ausbildungsangebote der Betriebe.
8. 85 % der Auszubildenden würden ihren Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen. Dabei schätzen fast alle Jugendlichen (91 %) besonders das gute Betriebsklima, das gute Verhältnis zum Ausbildenden sowie das positive Image des Betriebes. Gut Dreiviertel der Jugendlichen bescheinigen ihrem Betrieb die Zahlung einer hohen Ausbildungsvergütung sowie Karriere- und Aufstiegschancen.
9. Auch wenn Ausbildungsbetriebe und Auszubildende des Jahres 2020/2021 bereits von Beginn mit erheblichen Beschränkungen durch Corona konfrontiert waren, so bestätigen doch 83 Prozent der Azubis, dass die Ausbildung im Betrieb normal weiterläuft. Immerhin 12 % teilten mit, dass ihre Ausbildung zeitweise im Homeoffice bzw. mobilen Arbeiten stattfindet.
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