Credendo veröffentlicht neue Länderrisikoeinstufungen

Der auf Exporte in Nicht-OECD-Länder spezialisierte Kreditversicherer Credendo hat neue Risikoeinstufungen zu 13 Ländern veröffentlicht. Dabei wurden elf Länder herauf- und zwei Länder herabgestuft. Die positive Entwicklung wird insbesondere mit steigenden Rohstoffpreisen, langsam nachlassenden Corona-Auswirkungen und jüngsten Unterstützungen für Schwellenländer durch den IWF erklärt. 

Credendo stuft das kurzfristige politische Risiko in sieben Klassen ein, wobei 1 die beste Klasse ist. Die Änderungen im Einzelnen: Brasilien von 3 auf 2, Chile von 2 auf 1, Georgien von 4 auf 3, Griechenland von 3 auf 2, Guatemala von 3 auf 2, Kasachstan von 3 auf 2, Malediven von 6 auf 5, Paraguay von 4 auf 3, Tansania von 4 auf 3, Tuvalu von 4 auf 3, Vanuatu von 4 auf 3, Malawi von 6 auf 7 und Mikronesien von 2 auf 3. 

Das Rating für Brasilien hatte Credendo im Mai 2020 wegen der coronabedingten Wirtschaftskrise in Verbindung mit dem Rohstoffpreisschock herabgestuft. Seit der zweiten Jahreshälfte 2020 haben steigende Rohstoffpreise aber für eine Entspannung für Lateinamerikas größte Volkswirtschaft gesorgt. Für 2021 wird ein Anstieg der Leistungsbilanzeinnahmen um fast ein Drittel prognostiziert, was zu einem kleinen Überschuss von 0,4 % des BIP führen könnte, nach einem Jahrzehnt mit Leistungsbilanzdefiziten. Auch andere Liquiditätsindikatoren haben sich verbessert. Daher hat Credendo das Rating nun wieder auf 2 angehoben. Risiken liegen in den Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr, möglichen Unruhen, anhaltender Dürre und politischen Spannungen zwischen Präsident Bolsonaro und dem Obersten Gerichtshof. 

Chiles Rating war ebenfalls im Mai 2020 herabgestuft worden wegen niedriger Kuperpreise. Chile ist der größte Kupferexporteur der Welt und bezieht 40 % der Leistungsbilanzeinnahmen aus diesem Metall. Seit der zweiten Jahreshälfte 2020 haben sich die Preise aber schnell erholt und liegen nun über Vor-Corona-Niveau. Dadurch haben sich die Liquiditätskennziffern des Landes stetig verbessert. Darüber hinaus verfügt das Land über guten Zugang zu den Finanzmärkten. Nach gewaltsamen landesweiten Unruhen Ende 2019 hat sich die Lage stabilisiert dank schneller Einführung von Corona-Impfstoffen und der Einleistung des Prozesses zu einer Verfassungsreform. Letzteres war eine zentrale Forderung der Demonstranten. Aufgrund der positiven Entwicklungen hat Credendo das Rating zweimal innerhalb der letzten sechs Monate angehoben auf die beste Klasse 1.

Bereits 2019 wurde Kasachstan aufgrund eines starken Rückgangs der Bruttowährungsreserven auf 3 herabgestuft. Zu Beginn der Coronapandemie 2020 erfolgte wegen des Ölpreisrückgangs eine weitere Herabstufung auf 4. Seitdem profitierte das Land von einer Erholung der Rohstoffpreise. Zudem haben sich die Währungsreserven stabilisiert und befinden sich im Aufwärtstrend. Ende 2020 hat Credendo das Rating auf 3 und nun auf 2 heraufgestuft. 

Auf den Malediven erholt sich der Tourismus langsam, da die Auswirkungen von Corona und die Reisebeschränkungen langsam nachlassen. Dennoch leidet die tourismusgetriebene Wirtschaft weiter und den weltweiten Pandemiefolgen. Nach dem Pandemiehöhepunkt im vergangenen Mai hat sich die Lage im Gesundheitswesen aber wieder stabilisiert. Die Impfquote (mehr als 60 Prozent) gehört zu den höchsten in ganz Asien. In den kommenden zwölf Monaten ist eine Steigerung der Tourismuszahlen zu erwarten, was sich positiv auf die Liquidität des Landes auswirken wird. Die Devisenreserven haben sich nach dem Tiefpunkt im letzten Jahr um 50 % erhöht. Andererseits weitet sich das Leistungsbilanzdefizit aufgrund steigender Öl- und Rohstoffpreise deutlich aus. Trotzdem hat Credend in der Gesamtbetrachtung das Rating auf 5 verbessert. 

Das Rating für Malawi wurde auf 7 herabgestuft, was bedeutet, dass Credendo derzeit keine Absicherungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mehr anbietet. Hauptgrund ist eine weitere Verknappung der Devisenreserven, die im März auf nur noch 1,1 Monate Importdeckung geschrumpft waren, was einen Rückgang von 40 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Darüber hinaus dürfte das Leistungsbilanzdefizit 2021 und 2022 bei mehr als 15 % des BIP liegen.

Über Credendo Short-Term Non-EU Risks

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