IVW-Auflagen im 3. Quartal 2021

Stabilisierung am Pressemarkt: Publikumszeitschriften mit leichtem Plus in den Abo- Gesamtverkäufen – Zeitungen mit Zuwächsen im Verkauf digitaler Angebote ihrer Medienmarken – Fachzeitschriften auf Vorjahresniveau – Kundenzeitschriften begrenzen Auflagenrückgänge

Im zurückliegenden Quartal nimmt die Entwicklung der Gesamtverkäufe in den einzelnen Mediengattungen bei rückläufigen Gesamtauflagen recht unterschiedliche Verläufe: Trotz sinkender Gesamtverkäufe können die Titel der Publikumspresse die Anzahl ihrer Abonnements im Jahresvergleich behaupten. Die Fachzeitschriftenpresse erzielt aktuell eine weitestgehend stabile Auflagenbilanz. Die Kundenzeitschriften können ihre Gesamtauflagen weiter konsolidieren. Die Zeitungen verlieren an Verbreitung gedruckter Exemplare, verzeichnen aber im Verkauf digitaler Angebote zu ihren Titeln erneut Zuwächse. Dabei gewinnen für die Tagespresse die Plus-Angebote von Zeitungshäusern weiterhin an Relevanz im Vertrieb ihrer Medienmarken. So erfasst die IVW inzwischen für vier überregionale und 12 regionale und lokale Zeitungen die Verkaufszahlen von Paid-Content-Angeboten. Im 3. Quartal 2021 wurden zu den Digital-Angeboten dieser Zeitungstitel 1,09 Mio. Nutzungsrechte durchschnittlich pro Tag (tNR) im Abonnement verkauft (3/2020: 0,78 Mio. tNR).

Tageszeitungen

Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im 3. Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 13,18 Mio. Exemplare und damit 7,14 Prozent weniger als im Vorjahr (3/2020: 14,19 Mio. Stück). Bei den als ePaper abgesetzten Tageszeitungsexemplaren stieg im 3. Quartal 2021 die verbreitete Auflage weiter an auf nunmehr 1,96 Mio. Stück. Der Zuwachs beträgt gegenüber dem Vorjahr 4,65 Prozent. Hingegen stagnieren im Jahresvergleich die Gesamtverkäufe der ePaper-Ausgaben erstmalig. Hintergrund ist hier das Fehlen aktueller Quartalsauflagen zu den Titeln der WELT-Gruppe, für die der Verlag mit der Meldung an die IVW diesmal aussetzte. Im 2.Quartal 2021 steuerten die Titel der WELT-Gruppe 0,36 Mio. zu den Gesamtverkäufen der Tagespresse bei – davon 0,10 Mio. Exemplare im ePaper-Verkauf.

Wochenzeitungen

Im zurückliegenden Quartal müssen die Wochenzeitungen einen stärkeren Rückgang ihrer Gesamtverkäufe als in der ersten Jahreshälfte hinnehmen. Die rund 1,62 Mio. abgesetzten Exemplare ergeben im direkten Jahresvergleich ein Minus von 2,36 Prozent (3/2020: rund 1,65 Mio. verkaufte Stücke). Weiter angestiegen ist dabei die Anzahl der Wochenzeitungsexemplare, die als ePaper zu ihren Käufern gelangen. Gegenüber dem Vorjahr wurden in rund 29 Prozent mehr ePaper von wöchentlich erscheinenden Zeitungen verkauft (3/2021: rund 0,28 Mio. Stück gegenüber 0,21 Mio. in 3/2020).

Publikumszeitschriften

Im Durchschnitt für das 3. Quartal 2021 liegt die verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften mit rund 58,23 Mio. pro Ausgabe verkauften Exemplaren um 5,71 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (3/2020: 61,71 Mio. Stück); damit sind die Gesamtverkäufe wieder stärker rückläufig als zur Jahresmitte. Ausgenommen von den Einbußen ist der Verkauf der Publikumszeitschriften über Abonnements (3/2021: 25,27 Exemplare im Abo), der sich gegenüber dem Vorjahr als stabil erweist (3/2020: 25,13 Mio. Stück) und im Vergleich zum Vorquartal um 1,84 Prozent angestiegen ist (2/2021: 24,82 Abo-Exemplare).

Fachzeitschriften

Die Fachzeitschriften präsentieren sich im 3. Quartal 2021 mit einer im Vergleich zum Vorjahr nahezu unveränderten Gesamtverbreitung von 15,72 Mio. Exemplaren (3/2020: verbreitete 15,71 Mio. Stück – ein leichtes Plus von 0,03 Prozent). Die Gesamtverkäufe der Fachzeitschriften von aktuell durchschnittlich 8,25 Mio. Exemplaren liegen nur leicht um 0,75 Prozent unter dem Ergebnis des 3. Quartals 2020 mit 8,30 Mio. Stück.

Kundenzeitschriften

Die Kundenzeitschriften konnten den Rückgang ihrer Gesamtverbreitung weiter verringern. Mit insgesamt 28,94 Mio. ausgelieferten Exemplaren verzeichnen die Kundenzeitschriften aktuell gegenüber den Vorjahresergebnissen (3/2020: 29,40 Mio.) ein Minus von 1,56 Prozent; in der ersten Jahreshälfte beliefen sich die Verluste im direkten Vergleich mit dem jeweiligen Vorjahresquartal auf ein Minus von 13,35 bzw. 7,26 Prozent. Der Gesamtverkauf der Kundenpresse liegt bei aktuell 21,77 Mio. verkauften Exemplaren, was im Jahresvergleich ein Minus von 5,82 Prozent ausmacht (Gesamtverkauf in 3/2020: 23,11 Mio. Exemplare).

Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals- und Jahresvergleich sowie der anteiligen ePaper-Verkäufe je Printgattung und ihre Verteilung auf Abonnements, Einzelverkäufe, Bordexemplare und Sonstige Verkäufe können der beigefügten Statistik entnommen werden.

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