Umfrage: Steigende Energie- und Rohstoffpreise in der deutschen Feuerverzinkungsindustrie erreichen ein kritisches Level

Eine Umfrage unter den Mitgliedern des Industrieverbandes Feuerverzinken ergab, dass die steigenden Energie- und Rohstoffpreise ein kritisches Level erreicht haben. Der Verband fordert eine Anpassung der Energie- und Rohstoffpolitik und eine Entlastung beim BEHG. 

85 Prozent der befragten Geschäftsführer von Verzinkereien gaben an, dass die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise eine sehr hohe oder hohe Belastung für ihr Unternehmen darstellt. Dieser Wert zeigt eindrucksvoll, dass auch die deutschen Feuerverzinkereien unter den gestiegenen Preisen leiden. Nicht nur bei Gas und Strom, sondern auch bei Vorbehandlungsmedien, Zink und Legierungsmetallen explodieren momentan die Preise. Martin Kopf, Vorsitzender des Industrieverbandes Feuerverzinken sagt dazu: „Die derzeitigen kaum kalkulierbaren Preisentwicklungen schaffen hohe Planungsrisiken für die Unternehmen der Feuerverzinkungsindustrie. Wir fordern die Politik dazu auf, alle Schritte zu unternehmen, um die Situation zu entschärfen. Dazu gehören sicherlich diplomatische Gespräche und eine industriefreundlichere Energiepolitik.“

Für mehr als 80 Prozent der Verzinkereien stellen die Gaspreise eine finanzielle Belastung dar. Zusätzliche Kosten verursacht die wachsende CO2-Bepreisung im Rahmen des BEHG. „Zum 1. Januar 2022 wird der CO2-Preis weiter auf 30 EUR die Tonne steigen. Das wird den Kostendruck zusätzlich erhöhen. Wir fordern von der neuen Bundesregierung eine Überarbeitung des BEHG und eine Entlastung der Feuerverzinkungsindustrie. Wir brauchen Spielraum für die Transformation, den haben wir bei diesen Preisen nicht“, so Kopf.

Steigende Kosten schaffen nicht nur unüberwindbare Hürden für Klimaschutz-Investitionen in den Verzinkereien, beispielsweise für den Solarenergie-Ausbau auf Anlagendächern. Sie verteuern auch die nationale Energie-Transformation, da feuerverzinkter Stahl für den Ausbau der Stromtrassen, im Windanlagenbau oder auch als Unterkonstruktion für Solar-Module verwendet wird.

Trotz steigender Zinkpreise ist bei der Verfügbarkeit von Zink ein differenziertes Bild zu erkennen. 40 Prozent der befragten Verzinkereien gehen von einer gleichbleibenden Rohstoffversorgung aus. Dahingehend rechnen für die nächsten Monate ca. 45 Prozent mit einer schlechteren Versorgungslage. „Wir müssen abwarten, wie sich der Markt entwickelt. Meines Erachtens ist es wichtig, keine weiteren Spekulationen anzukurbeln. Das schafft Unsicherheit und erhöht die Volatilität“, so Kopf.   

Backgrounder:

Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland mehr als 2 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Zunehmend wird das Feuerverzinken auch aufgrund seiner Brandschutzeigenschaften eingesetzt. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.

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