Letzte Chance für den Steinschmätzer

Noch eine Woche, dann ist es so weit: Der Sieger der „Vogel des Jahres“-Wahl 2022 wird gekürt. Bei der zweiten öffentlichen Wahl des Jahresvogels von NABU und seinem bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz) haben bereits über 100.000 Menschen mitgemacht. Derzeit führen Wiedehopf und Mehlschwalbe die Rangliste an.

Abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt der unscheinbare, vom Aussterben bedrohte Steinschmätzer, den der NABU Berlin unterstützt. Er wirbt mit seinem Wahlslogan „Mut zur Brache“ für Grün- und Freiflächen in der Stadt. „Leider konnte unser Lieblingsvogel noch keine große Fangemeinde hinter sich vereinen“, sagt Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des NABU Berlin, „dabei steht er –  wie viele Berliner*innen auch – für deie Erhaltung von Stadtbrachen. Wir wollen daher jeden und jede noch einmal ermutigen: Gibt dem Außenseitervogel eure Stimme!“

Berlin braucht Stadtbrachen
Bei der „Vogel des Jahres“-Wahl steht jeder gefiederte Kandidat stellvertretend für ein wichtiges Naturschutzthema. So auch der Steinschmätzer. Dieser Vogel benötigt  Brachen als  Lebensraum, wo er seine Eier in Steinhaufen oder –nischen legen und  Insekten, seine bevorzugte Nahrung, auf dem Boden jagen kann. Der Platz für wilde Natur wird jedoch in Großstädten wie Berlin durch Bebauung oder andere wirtschaftliche Nutzung immer kleiner. Große Brachflächenwie das Tempelhofer Feld oder das „Pankower Tor“ dienen daher als Rückzugsorte dieser anderswo selten gewordenen Tiere und Pflanzen. Doch nicht nur das: Stadtbrachen sind neben Lebensraum auch noch „Klimaanlagen“ der Stadt und lassen übermäßige Regenmengen versickern. „Ohne Freiflächen wird es quasi unmöglich für die Stadt, sich eigenständig abzukühlen oder Wassermassen versickern zu lassen. Wir brauchen diese Flächen für eine lebenswerte Stadt der Zukunft!“, sagt Poloczek.

Vogel des Jahres 2022 oder ausgestorben?
Sicherlich wäre der Titel des „Vogel des Jahres“ keine Garantie für einen positiven Bestandstrend des Steinschmätzers. Dennoch genießen die Siegervögel der NABU-Wahl durch unterstützende Aktionen und Projekte in der Bevölkerung und Politik große Aufmerksamkeit, die der „Außenseiter“-Vogel gut gebrauchen könnte. Denn nicht nur in Berlin, sondern auch bundesweit ist der Singvogel, von dem es noch  geschätzte 2.000 bis 3.100 Brutpaare gibt, vom Aussterben bedroht.
So unscheinbar er auf den ersten Blick wirkt, kann der  Vogel doch mit einigen Besonderheiten aufwarten: Grönländische und kanadische Steinschmätzer legen jährlich auf ihrem Vogelzug ganze 30.000 Kilometer zurück! Dazu sind Steinschmätzer äußerst flink bei der Futtersuche. Dabei hüpfen sie agil am Boden und zwischen Steinen und Felsbrocken umher und machen knicksenden Bewegungen.

„Der Steinschmätzer ist ein äußerst sympathischer Vogel mit einem wichtigen Naturschutzthema im Gepäck: Freiflächen sichern! Wer also ein Herz für den Vogel oder das Thema hat, möge seine Stimme dem Steinschmätzer geben“, so Poloczek.

Weitere Informationen:

Kampagnenseite Vogel des Jahres 2022: www.vogeldesjahres.de

Artenporträt Steinschmätzer:
https://berlin.nabu.de/news/newsarchiv/2021/oktober/30583.html

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