Green Deal für Verpackungsexperten

Nachhaltige Kopfschmerzen drohen am Neujahrstag 2022 vielen produzierenden Unternehmen, die  bereits der EU-Richtlinie für unternehmerische Sozialverantwortung (CSR-Rug) unterliegen: Für sie gilt das neue EU-Taxonomie-Regelwerk.  Als Gegenmaßnahme empfiehlt Jenny Walther-Thoss, Senior Consultant Sustainability von der Berliner Berndt+Partner Consultants GmbH eine in der Praxis bewährte siebenstufige Strategie für die Verpackungsindustrie, die sich auch als Blaupause für andere Industriezweige eignet.

Vier Buchstaben mit in jeder Hinsicht nachhaltiger Wirkung: Die Rede ist von der Non-Financial Reporting Directive (NFRD): Die EU-Taxonomie-Richtlinie verpflichtet ab dem Jahr 2022 alle Banken, Versicherungen und kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern zu NFRD-Reports für das Berichtsjahr 2021.

Ab dem ersten Januar 2022 müssen Unternehmen sich an  neuen Berichtspflichten orientieren.  Sie müssen beantworten,  welche laufenden Betriebsaufwände und Investitionen der EU-Definition der Nachhaltigkeit mit Blick auf ökologische und soziale Ziele entsprechen und welche nicht? Für das Berichtsjahr 2021 steht dabei die Frage nach dem Klimaschutz im Vordergrund. Für alle anderen Kriterien gelten die möglichen Reportingpflichten, die im August 2021 von der EU-Kommission veröffentlicht wurden.

Doch das Erfüllen der EU-Richtlinie ist mehr als nur eine lästige Pflichtaufgabe. Wer ihr gewissenhaft und nachhaltig nachkommt, kann auch in Zukunft Investoren für sein Unternehmen gewinnen, sich Geld auf dem Finanzmarkt besorgen oder als Lieferant Aufträge generieren. Aber ohne die transparente Darlegung einer guten Nachhaltigkeits-Performance bleiben sicherlich künftig viele Türen verschlossen.

So hat der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock 2020 sogar über 200 Unternehmen wegen geringer Erfolge beim Klimaschutz öffentlich an den Pranger gestellt: Betroffen davon waren auch deutsche „Vorzeigeunternehmen“ wie Siemens, Uniper, Mercedes Benz, Lufthansa und HeidelbergCement. Die Folge: Firmen geben den Druck weiter und verlangen von ihren Lieferanten unter anderem CDP-Reports und erfolgreiche ESG-Ratings.

Öko-Mindset reicht nicht aus

Zur Zielerreichung steht viel Arbeit an: Die Ausgangslage sieht jedoch in vielen Branchen gut aus, denn oft gibt es das für Veränderung nötige Öko-Mindset bereits in den Firmen. So stellt Matthias Giebel, Partner bei B+P-Consultants bei der Arbeit für die Verpackungsindustrie immer wieder fest, „dass es im deutschsprachigen Raum eine fast selbstverständliche, nachhaltige Unternehmenskultur gibt. Mitarbeiter und Umwelt spielen traditionell eine große Rolle.“

Aber Mindset allein reicht nicht aus: Der künftige Geschäftserfolg steht und fällt mit der Pflicht zur öffentlichen Transparenz, gemessen durch ESG-Ratings. Eine Selbsteinschätzung ist nicht erlaubt. Hersteller von Markenartikeln (Brands) setzen bei Lieferanten aus der Verpackungsindustrie auf Sedex, EcoVadis und CDP-Reports. Darüber hinaus gibt es weitere Reporting-Frameworks und Rankings wie DNK und GRI (siehe auch: Nachhaltigkeit in Detail).

In der Beratungspraxis hat sich bei B+P Consultants eine siebenstufige Vorgehensweise bei den ESG-Ratings und CDP-Reports bewährt:

1. Ermitteln des Ist-Zustandes
2. Fokus auf Kunden
3. Risiko-Assessment
4. Agiles Nachhaltigkeits- und Klimaprogramm
5. Anpassen des Lieferketten-Managements
6. Aufbau von Strukturen
7. Reporting

Viele Unternehmen starten gerne mit dem letzten Schritt und führen zum Beispiel ein EcoVadis Assessment durch, bevor sie dann Schritt eins bis sieben angehen. B+P Consulting rät von dieser Vorgehensweise ab, denn EcoVadis basiert wie viele ESG-Ratings auf dem Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP), der sich bereits seit Jahrzehnten im Qualitätsmanagement bewährt hat. Somit kommt das Unternehmen zwar oft einigermaßen erfolgreich durch das erste Assessment, aber ohne einen kontinuierlichen Prozess wird schon das nächste Assessment wieder zum Klimmzug und zur Zitterparty. Empfehlung: Assessment erst nach gründlicher Vorarbeit starten.

Lesson learned: Nachhaltigkeit erfordert einen langen Atem

Doch was ist das Erfolgsgeheimnis von Strategien für die Verpackungsindustrie, die beispielsweise B+P-Consultant-Kunden halfen, ihrer Position als Lieferant nicht nur zu halten, sondern durch Steigern ihrer EcoVadis-Einstufung auch noch zu verbessern?

Wie es funktioniert, erklärt im Detail ein sehr umfangreicher Fachartikel von Jenny Walther-Thoss zu diesem komplexen Thema, der unter anderen auf der bekannten online-Industrieplattplattform Industry Arena im Herbst 2021 erscheint.

Nachhaltigkeit im Detail: vom Carbon Disclosure Project bis zu den Zielen der EU-Taxonomie

Carbon Disclosure Project (CDP): Die gemeinnützige Organisation mit Sitz in Großbritannien betreibt ein globales Offenlegungssystem für Investoren und Unternehmen (auch Städte, Staaten, Regionen). Unternehmen übermitteln Informationen an CDP, indem sie Fragebögen auf einer oder mehreren CDP-Plattformen ausfüllen. CDP ist kein Ersatz für EcoVadis oder Sedex, denn hier steht die Auswirkung auf die Umwelt im Mittelpunkt mit dem Fokus auf Energie, Treibhausgasbilanz, Wasserverbrauch und Entwaldungsrisiken. Ein CDP-Report wird aber sehr positiv bei EcoVadis und auch bei Sedex angerechnet.

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK): Der Leitfaden, der einen etwas vereinfachten Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung erlaubt, kommt hauptsächlich für deutsche KMUs in Frage.

EcoVadis: Der weltweit größte Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für B2B-Unternehmen bewertet im Gegensatz zu Sedex alle vier Nachhaltigkeitsthemen (Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, nachhaltiger Einkauf/Lieferkette, Ethik/Compliance) mit dem gleichen Fokus. Die Einstufung in Bronze, Silber und Gold zeigt, wie das Unternehmen in der Umsetzung eines holistischen Nachhaltigkeitsmanagements im Vergleich zu Branchenunternehmen steht. Wichtig: Der Anwender sollte die Bewertungsmechanismen verstehen und formale Fallen mit Blick auf Quantität, Qualität und Gestaltung der hochzuladenden Dokumente vermeiden. Sonst drohen nämlich Punktabzüge!

Global Reporting Index (GRI): Das globale Leitmedium der „Volontary Non-Financial Disclosure Reports“ (Nachhaltigkeitsberichte) gilt international als „state of the art“.

Sedex: Unternehmen erhalten nur als Sedex-Mitglied ein Rating. Die Organisation wurde gegründet, um die Arbeitsbedingungen in den globalen Lieferketten zu verbessern. Umweltaspekte und eine stärkere Fokussierung auf notwendige Managementstrukturen kamen später hinzu. Daher wird besonders in den Lieferketten der Lebensmittel- und Textilindustrie auf das Sedex-Rating geachtet. Der Verifizierung-Prozess besteht aus dem Self Assessment Questionnaire (SAQ) und dem anschließenden durch den Kunden angeforderten Audit nach der Sedex Audit Methode (SMETA). Im Unterschied zu EcoVadis gibt es bei Sedex keine Rating-Abstufung nach Bronze, Silber und Gold. Stattdessen wird ein Score ermittelt, der sich aus der Unternehmensperformance im Vergleich zu den Sedex-Kriterien ergibt.

Ziele der EU-Taxonomie (EU-Verordnung 2020/852, gültig ab 1.1.2022): Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen, Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung von Verschmutzung und Schutz von Ökosystemen und Biodiversität. Bewertung: Einteilung aller Wirtschaftstätigkeiten in Bewertungskategorien, die von umweltfreundlich über Transition bis hin zu nicht zukunftsfähig reichen.

Vita: Jenny Walther-Thoss

Nachhaltigkeit ist für die gebürtige Berlinerin Jenny Walther-Thoss (Jahrgang 1976), ein sehr wichtiges Thema, dass ihre gesamte Karriere beeinflusste. Nach ihrem Abschluss als Master of Science International Agriculture an der Humbold Universität Berlin kümmerte sie sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin bis 2008 um Ressourcenökonomie. Früh übernahm sie Führungspositionen unter anderem als Direktorin der EU-Bio (ES)-Kontrollstelle. 2013 wechselte sie zu WWF Deutschland in Berlin, wo sie zum Senior Policy Officer Nachhaltige Biomasse & Standards aufstieg. Seit 2020 arbeitet Jenny Walther-Thoss bei der Berliner Berndt+Partner Consultants GmbH. Der Nachhaltigkeit blieb sie treu, denn nach der Landwirtschaft berät sie nun die Verpackungsindustrie als Senior Consultant Sustainability. Im Mittelpunkt ihrer aktuellen Agenda stehen ESG Rating Assessments und Nachhaltigkeitsberichte.

Über die B+P Consultants GmbH

B+P Consultants ist der führende Beratungspartner der Verpackungswelt, der für viele namhafte Unternehmen der Packaging-Industrie arbeitet. Das Unternehmen der B+P Group, Deutschlands führender Strategie- und Innovationspartner für den Verpackungsmarkt, setzt dabei auf ein 360° Wertschöpfungsangebot mit Consulting, Verpackungsdesign und Markenkommunikation. Als Branchenpionier und Market Leader verfügen die Berliner über eine besonders tiefgehende Nachhaltigkeitsexpertise, dank der gemeinsam mit den Kunden Sustainability-Strategien entstehen, die tief in der Unternehmens-DNA verankert werden.
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