Verleihung des 23. elogistics award des AKJ Automotive

Der Arbeitskreis AKJ Automotive vergab anlässlich seines 37. Jahres­kongresses („Aufbruch – Strategien und Weg für eine nachhaltige Transformation in der Supply Chain“)
am 4. Mai 2022 zum 23. Mal den elogistics award.

Verliehen wurden die Auszeichnungen während der festlichen Abend­veranstaltung von Herrn Jürgen Barke – Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie sowie stellvertretender Ministerpräsident des Saarlandes – gemeinsam mit den Mitgliedern der Jury.

Die Jury – bestehend aus Führungskräften der Automobilindustrie und Mitgliedern der htw saar – hat die eingereichten Projekte unter folgenden Kriterien beurteilt:

  • Innovation in Bezug auf die gewählte Anwendung
  • Originalität in Bezug auf die Anwendungsfelder in der Logistik
  • Nutzen und Mehrwert aus Sicht der Hauptanwender
  • Beschleunigungseffekte in der Wertschöpfungskette bzw. Auftragsabwicklung
  • Entwicklungsmöglichkeit und Nachhaltigkeit

Mit dem elogistics award würdigt der Arbeitskreis AKJ Automotive in erster Linie innovative Projekte, die in geeigneter Weise Logistik und Informations­verarbeitung verbinden. Besonders beachtet wird die Anwenderseite – die Jury hat ein Augenmerk darauf, ob die Lösung in der Praxis eingesetzt wird und ob sich signifikante Verbesserungen in den Prozessen ergeben haben.

Die Jury prämierte in diesem Jahr insgesamt zwei eingereichte Lösungen mit dem elogistics award:

> „Plan for every Part“
der REHAU Automotive SE & Co. KG

Die Herausforderung: In einem zunehmend komplexen Umfeld agieren Unternehmen wie REHAU als Tier-1-Supplier mit stetig steigenden Anforderungen an Flexibilität und Kosteneffizienz. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist es ausschlaggebend, einen detaillierten Einblick in die Prozesse und spezifischen Herausforderungen in unserem global aufgestellten Netzwerk zu haben. Mit dem Ziel, Prozesse zu standardisieren und zu optimieren, hat sich REHAU Automotive dazu entschlossen ein gesamtheitliches „Datenhaus“ für alle in der Wertschöpfungskette entstehenden produktbezogenen Stammdaten (statisch sowie dynamisch) aufzubauen. Die Ziele, die sich REHAU zu Beginn des Projektes gesetzt hatte: Beschleunigung in der Entscheidungsfindung, eine Konsolidierung von Prozessen und eine erhöhte Datentransparenz entlang der gesamten Supply Chain von den eigenen Zulieferern bis zum OEM.

Die Lösung: Durch die Realisierung „PFEP-REHAU“ stellt sich das Unternehmen optimal auf die agilen Anforderungen in unseren Kundenprojekten ein. Die implementierte Lösung hat viele Vorteile:

  • Ausrichten der IT-Lösungen auf die Geschäftsprozesse
  • Standardisierung und Reduktion von Komplexität
  • Zielgerichtete Bereitstellung von spezifischen, abteilungsübergreifenden Informationen
  • Erhöhung der Datentransparenz und Datenkonsistenz
  • Zugang zu relevanten Daten wird allen Teilnehmern in der Supply Chain zeitgerecht, optimal auf die Anwendung bereitgestellt

Über definierte Use-Cases werden Lösungsbausteine für die Materialflussplaner bereitgestellt. Die Implementierung der IT-gestützten PFEP-Lösung führte zu deutlichen Verbesserungen:

  • Beschleunigung von Standardarbeitsgängen
  • Reduktion der Transportzeiten
  • Flächengewinn durch Layout-Optimierung
  • Erhöhung von Datentransparenz und Datenkonsistenz führt zu einer belastbaren Planung

Die Erfahrungen mit dem Projekt sind so positiv, dass REHAU das Rollout auf alle Kundenprojekte plant. Dabei werden auch die Use Cases systematisch weiterentwickelt – eine Datenbasis für den Aufbau einer Virtuellen Fabrik. Auch ist eine Einbindung der eigenen Zulieferer per Web-Interface angedacht.

> „MasterScheduler zur FTL/Milkrun-Planung“
der Yanfeng International Automotive Technology Germany s.r.o. & Co. KG
umgesetzt mit dem Partnerunternehmen s2 data & algorithms GmbH

Die Herausforderung: Tier-1-Zulieferer haben bei ihren JIS-Werke für den Materialfluss in Richtung der OEM-Werke nur wenig Gestaltungsspielraum, weil die Kunden die meisten Rahmenbedingungen setzen. Die Inbound-Logistik der JIS-Werke bietet sehr viel mehr Möglichkeiten der Optimierung, die mit den meisten ERP-Systemen und der dort implementierten MRP-Systematik nicht erschließbar sind. Das Unternehmen Yanfeng suchte hier ein IT-Werkzeug, um die Inbound-Logistik nachhaltig optimieren zu können.

Die Lösung: Gemeinsam mit dem Dienstleister s2 data & algorithms wurde die Lösung MasterScheduler im Werk Neustadt/Donau implementiert, um die operative und taktische Optimierung der Lieferabrufe systemgestützt durchführen zu können. Dazu werden die Ergebnisse des eingesetzten ERP-Systems mit den Produktionsaufträgen in den MasterScheduler eingelesen, der eine Optimierung der resultierenden Inbound-Ströme durchführt und die Ergebnisse an das ERP-System zurückgibt. Die dann ausgelösten LABs in Richtung der eigenen Lieferanten sind dann unter Transportgesichtspunkten optimiert:

  • Ziel: Dynamische Planung durch MasterScheduler
  • Optimale Nutzung des strategischen Transportnetzwerks
  • Dynamische Disposition basierend auf täglichen Bedarfen
  • Auffüllung von freier Ladekapazität mit Material aus Folgetagen gemäß Material- und Lieferanten-spezifischen Reichweiten
  • Exakte 3D-Planung der mehrstufigen Beladung
  • Integrierte Erzeugung von Pickup-Sheets

Die Umsetzung des Projektes war für Yanfeng und das Werk Neustadt/Donau ein großer Erfolg. Neben einer wirtschaftlichen Optimierung durch Effizienzsteigerung der Transportkapazitäten konnte ein
wesentlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit durch eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen
erreicht werden

Weitere Details zu den prämierten Lösungen können beim AKJ Automotive erfragt werden (Kontakt s.u.). Auf Wunsch sind wir gerne bereit, den persönlichen Kontakt zum jeweiligen Preisträger herzustellen.

Veröffentlichung frei. Wir bitten um Zusendung eines Belegexemplars.
Vielen Dank. Für weitergehende Informationen wenden Sie sich bitte an:

Informationen zum Veranstalter AKJ Automotive

Der Arbeitskreis AKJ Automotive (www.akjnet.de) beschäftigt sich seit seiner Gründung im Jahr 1985 mit Strategien und Lösungen für die Neuausrichtung und Optimierung der Kernprozesse und Lieferbeziehungen in der Automobil- und Zulieferindustrie. Er versteht sich als Plattform zum Austausch von Erfahrungen für die drei beteiligten Parteien in der automobilen Wertschöpfungskette (OEM, Lieferanten und Logistikdienstleister) und bietet den Rahmen zur offenen Diskussion aktueller Fragestellungen in der Zusammenarbeit

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

AKJ Automotive c/o FITT gGmbH
Saaruferstraße 16
66117 Saarbrücken
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Jörg Kuntz
Projektleiter
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E-Mail: joerg.kuntz@akjnet.de
Prof. Dr. Klaus-J. Schmidt
Institutsleiter
Telefon: +49 (681) 954310
Fax: +49 (681) 5867425
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