Nationalpark feiert Erweiterung nördlich und östlich des Edersees

Mit einem offiziellen Festakt und einem umfangreichen Festprogramm feierte der Nationalpark Kellerwald-Edersee am heutigen Sonntag seine erfolgreiche Erweiterung auf Schloss Waldeck. Bereits im Oktober 2020 sind mit Inkrafttreten der neuen Nationalpark-Verordnung 1.950 Hektar hinzugekommen; pandemiebedingt musste eine Feier allerdings verschoben werden. Heute wurde dieses besondere Ereignis gebührend gewürdigt: Der Nationalpark ist auf 7.688 Hektar angewachsen und erstreckt sich nun auch nördlich und östlich des Edersees – von den Hängen des Ittertals entlang des nördlichen Ederseeufers bis zur Nieder-Werber Bucht und von dort über die Stadt Waldeck nach Süden bis zum Affolderner See. Auf dieser Fläche darf nun Natur Natur sein und es entsteht Wildnis von morgen. „Was wir geschafft haben, ist ein großer Erfolg für den Naturschutz. Mit der Erweiterung geben wir Tierarten, die große und unberührte Naturwälder benötigen, mehr Lebensraum. Hierzu zählen neben der Wildkatze und dem Schwarzstorch auch Urwaldreliktarten wie der Veilchenblaue Wurzelhalsschnellkäfer. Ich bin stolz darauf, dass wir die Erweiterung zügig und unter Einbindung der vielfältigen Interessensgruppen umsetzen konnten“, sagte Hessens Umweltministerin Priska Hinz während der Feierstunde im Rittersaal auf Schloss Waldeck. „Mit den Erweiterungsflächen – insbesondere den Steilhängen am Edersee – konnten wir besonders wertvolle und schützenswerte Bereiche mit einmaligen Urwaldrelikten aufnehmen“, hob Nationalparkleiter Manuel Schweiger hervor. „Und wir freuen uns sehr mit Waldeck eine neue und attraktive Nationalparkstadt hinzugewonnen zu haben.“

Die Redner des offiziellen Festakts sind sich einig, dass die Erweiterung des Nationalparks Kellerwald-Edersee nicht nur regional von herausragender Bedeutung ist, sondern auch über die Landkreisgrenzen hinaus Strahlkraft hat: „Ob NationalparkZentrum, das BuchenHaus am WildtierPark oder die KellerwaldUhr, der Nationalpark bietet einen unvergleichlichen Lern- und Lehrort für junge und etwas ältere Naturfreunde. Dank der Erweiterung erhalten unsere eifrigen Naturforscher, unsere Gäste aus nah und fern nun noch mehr Möglichkeiten, sich auf die Suche nach ungewöhnlicher Fauna und Flora zu begeben“, sagte Jürgen van der Horst, Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg. „Vor Ort hat die Erweiterung die Identifikation der Anrainer mit dem Schutzgebiet vor der eigenen Haustür und dessen Akzeptanz – vor allem in den Städten und Gemeinden nördlich und östlich des Edersees – noch einmal verstärkt“, ergänzte Jürgen Vollbracht, Bürgermeister der Nationalparkstadt Waldeck.

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee konnte heute auf seinem Erweiterungsfest zahlreiche Gäste auf dem Gelände von Schloss Waldeck begrüßen. Ein buntes Festprogramm lud zum Entdecken und Mitmachen ein. Während geführter Wanderungen erkundeten Interessierte das Erweiterungsgebiet. Im Schlossgarten wurde ein Insektenhotel installiert. Zum Mitnehmen konnten kleine Insektenhotels gebaut und Saatkugeln für den heimischen Garten gebastelt werden. Umfangreiche Informationen präsentierte neben dem Nationalpark auch der Naturpark Kellerwald-Edersee – zum Thema Bienen und mit seinem Kellerwaldwagen. Für die kleinen Gäste gab es Spiele, Kinderschminken und das Stück „Oh wie schön ist Panama“ vom Figurentheater Gingganz. Weiter sorgten das Improvisationstheater mit ImroKS Kassel und die Stiftung Fräulein Brehms Tierleben gGmbH mit dem Stück „Hymenoptera – Die wilden Bienen“ für Unterhaltung. Musikalisch begleitete der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Höringhausen ab dem Nachmittag das Fest. Motorik und Sensorik waren bei den Mitmachstationen der Aktion für behinderte Menschen und auf dem Barfußpfad gefragt. Für das leibliche Wohl sorgten regionale Anbieter und die Gastronomie auf Schloss Waldeck.

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