Dem Standort Brunsbüttel kommt bei der von der Bundesregierung vorangetriebenen Unabhängigkeit von russischem Erdgas eine zentrale Rolle zu: In einem ersten Schritt soll dort noch in diesem Jahr ein schwimmendes Terminal für Flüssiggas (LNG – Liquefied Natural Gas) seinen Betrieb aufnehmen. Um das dort angelandete Gas schnellstmöglich an die Verbraucher in Haushalten und Industrie in Deutschland und Europa liefern zu können, haben die beiden Netzbetreiber Schleswig-Holstein Netz, Quickborn, und Gasunie Deutschland, Hannover, eine enge Zusammenarbeit bei der Errichtung einer Anbindeleitung vereinbart.
Die Fertigstellung der rund 3,0 Kilometer langen Leitung, die vom Hafen Brunsbüttel zur bestehenden Transportleitung von Schleswig-Holstein Netz führt und damit das Terminal an das europäische Gasverbundnetz anschließt, ist bereits für das 4. Quartal 2022 geplant. Mit dieser Lösung kann eine Teilmenge von bis zu vier Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr in das Erdgasverbundsystem übernommen werden.
„Sicherheit und Unabhängigkeit in der Energieversorgung braucht verlässliche Infrastruktur. Als Netzbetreiber in Schleswig-Holstein wollen wir in enger Zusammenarbeit mit dem für Norddeutschland verantwortlichen Betreiber des Fernleitungsnetzes Gasunie Deutschland eine Lösung für mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung schaffen und die Rolle des Nordens als Energiedrehkreuz ausbauen“, sagt Dr. Benjamin Merkt, Vorstand Netztechnik Schleswig-Holstein Netz.
Jens Schumann, Geschäftsführer Gasunie Deutschland erklärt: „Um das schwimmende LNG Terminal in Brunsbüttel schnell als neue Aufkommensquelle ans Netz zu bekommen, haben wir gemeinsam mit Schleswig-Holstein Netz dieses anspruchsvolle und extrem zeitkritische Vorhaben gestartet. Parallel dazu entwickelt Gasunie eine neue 55 km lange Leitung von Brunsbüttel nach Hamburg, nur so können wir das volle Potenzial des LNG-Terminals nutzen. Schleswig-Holstein Netz und Gasunie unterstützen die Aktivitäten der Bundesregierung, Gas für Deutschland auf dem Weltmarkt aus alternativen Quellen zu beschaffen und somit die Aufkommensquellen breiter aufzustellen“.
Konkret ist aktuell ein neuer Leitungsabschnitt von etwa drei Kilometern Länge geplant. Dieser beginnt an dem „Floating LNG Terminal“, das im Hafen Brunsbüttel entstehen soll, und mündet in eine bereits bestehende Gasleitung von SH Netz. „Unsere Leitung mit ihren zahlreichen Abgängen zur Kundenversorgung und auch die Gasübernahmestation in Klein Offenseth müssen wir für diese neue Aufgabe anpassen, um das LNG in der Region und darüber hinaus weiter verteilen zu können“, so Thomas Laabs, der bei SH Netz für die Projektplanung zuständig ist. „Wir durchlaufen intensive Planungsphasen, es ist eine große Herausforderung, dieses Vorhaben in so kurzer Zeit umzusetzen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der aktuell langen Lieferzeit für Material“.
Alexander Maus und Dr. Arndt Heilmann, GUD Projektmanager für die LNG Anbindungen, ergänzen: „Eine starke Unterstützung sehen wir in den veränderten Rahmenbedingungen, die die Bundesregierung mit dem Ende Mai verabschiedeten LNG-Beschleunigungsgesetz für diese wichtigen strategischen Energie-Projekte ermöglicht hat“.
Profil Gasunie Deutschland
Gasunie Deutschland Transport Services GmbH mit Sitz in Hannover ist verantwortlich für das Management, den Betrieb und den Ausbau eines rund 4.600 Kilometer langen Fernleitungsnetzes. Aufgrund seiner geographischen Lage übernimmt das insgesamt über 17.000 Kilometer lange Leitungsnetz der Gasunie in den Niederlanden und in Deutschland die Funktion einer Gasdrehscheibe für Nordwesteuropa. Gasunie Deutschland ist ein Tochterunternehmen der N.V. Nederlandse Gasunie. Als wichtiger Bestandteil des norddeutschen Erdgasnetzes leisten die Transporteinrichtungen der Gasunie einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Gasversorgung in Deutschland und Europa. Gasunie treibt den Wasserstoffmarkt voran, indem sie Angebot und Nachfrage nach Wasserstoff miteinander verbindet und die notwendige Infrastruktur rechtzeitig zur Verfügung stellt. Auf diese Weise stärkt Gasunie die Energiewende.
Mehr als 3 Millionen Kunden in Norddeutschland beziehen Strom, Gas oder Wärme direkt oder indirekt über die von der HanseWerk-Gruppe und ihren Tochtergesellschaften betriebenen Energienetze. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Partnern und Kunden moderne und effiziente Energielösungen mit den Schwerpunkten Netzbetrieb, dezentrale Energieerzeugung oder E-Mobilitätslösungen.
Als Partner der Energiewende hat die HanseWerk-Gruppe in den letzten Jahren mehrere zehntausend Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie an ihre Netze angeschlossen und betreibt parallel dazu etwa 850 Energieumwandlungsanlagen sowie einen Erdgasspeicher. Die HanseWerk-Gruppe ist ein großer Ausbildungsbetrieb im Norden und engagiert sich in vielen Forschungsprojekten zur Energiewende, wie zum Beispiel im Norddeutschen Reallabor. Bis 2030 wird die HanseWerk-Gruppe klimaneutral sein: Dazu werden ihre insgesamt 47 Standorte, die mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte, der Strom- und Gasnetzbetrieb sowie die Wärme- und Stromerzeugung bis 2030 klimaneutral gestellt.
Über die Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen Kreise sowie mehr als 450 Kommunen sind die Unternehmen der HanseWerk-Gruppe regional sehr stark verwurzelt und unterstützen eine Vielzahl sozialer und kultureller Projekte, wie das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt und den Schleswig-Holstein Netz Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal.
Die Schleswig-Holstein Netz AG
Die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein. Über 450 schleswig-holsteinische Kommunen halten Anteile an SH Netz. Sie haben umfangreiche Mitspracherechte und erhalten eine Garantiedividende. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 26 Standorten in Schleswig-Holstein.
SH Netz hat als Partner der Energiewende bereits zehntausende Windräder und Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Energielösungen wie Smart-City-Anwendungen und unterstützt den Ausbau der Elektromobilität. SH Netz engagiert sich in Innovationsprojekten für mehr Klimaschutz. Dazu gehören beispielsweise Einspeiseanlagen, mit denen Biogas oder aus Windstrom produzierter Wasserstoff ins Erdgasnetz aufgenommen werden kann, oder staatlich geförderte Forschungsprojekte.
Bis 2030 wird SH Netz klimaneutral sein: Dazu wird sie sämtliche Standorte, ihre mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen bis 2030 klimaneutral stellen. Außerdem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel den SH Netz Cup in Rendsburg, das härteste Ruderrennen der Welt.
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