WWF fordert zur UN-Ozeankonferenz Fortschritte im Meeresschutz

Heute beginnt in Lissabon die UN-Ozeankonferenz. Das gemeinsam von Kenia und Portugal ausgerichtete Treffen soll den internationalen Schutz der Meere voranbringen. Unter der Agenda 2030 haben sich die Mitgliedsstaaten vorgenommen, die Ozeane nachhaltig zu nutzen und zu erhalten. Meere leisten, über ihre Bedeutung für die Artenvielfalt und das Klima hinaus, einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung, gerade im globalen Süden. Der WWF fordert, dass die Konferenz vor allem bei den laufenden Verhandlungen zum Abkommen über den Schutz der Hohen See und der Unterschutzstellung von 30 Prozent der Meeresfläche bis 2030 sowie für ein Moratorium für Tiefseebergbau Fortschritte bringen muss.

„Die Meere sind unser Lebenserhaltungssystem. Wollen wir sie bewahren, muss die internationale Staatengemeinschaft jetzt einen konsequenten politischen Kurswechsel zugunsten der Meere vollziehen. Der funktioniert nicht durch Ankündigungen und Versprechungen, sondern durch Taten“, fordert Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland. Durch Überfischung, Verschmutzung, Zerstörung von Boden- und Küstenlebensräumen sowie die Klimakrise drohen sensible Ökosysteme im Meer zu kollabieren.

Konkrete Fortschritte sind hinter den Kulissen vor allem für das Abkommen zum Schutz der Hohen See nötig, das im August verabschiedet werden soll. Die Hohe See macht etwa zwei Drittel der weltweiten Meeresfläche aus und wird bislang über einen Flickenteppich von internationalen Abkommen verwaltet. Keines davon bietet einen umfassenden Schutz der Meeresumwelt. Die Staaten müssen jetzt dafür sorgen, dass der Vertragsentwurf ehrgeizig genug ist, um die Schutzzusagen zu erfüllen. Gelingt es, ein internationales und rechtsverbindliches Abkommen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der marinen biologischen Vielfalt auf der Hohen See zu verabschieden, wäre dies ein dringend benötigter Meilenstein, um besonders sensible marine Ökosysteme zu retten und das Artensterben zu stoppen. Der WWF fordert, bis zum Jahr 2030 ein Drittel der Ozeanfläche unter Schutz zu stellen.

Der Schutz der Artenvielfalt und empfindlicher Ökosysteme ist auch in der Tiefsee in Gefahr, wo sich derzeit ein Wettlauf um die Abbaurechte von Ressourcen wie Kobalt, Lithium und Nickel vollzieht. Die Folgen und Gefahren einer etwaigen industriellen Rohstoffgewinnung sind bislang nicht abzuschätzen. Der WWF fordert deshalb ein Moratorium für Tiefseebergbau. Die Tiefsee beherbergt nicht nur eine Vielzahl sensibler Ökosysteme und eine immense Artenvielfalt, sie ist auch die größte Kohlenstoffsenke auf dem Planeten und daher für die Bewältigung der Klimakrise unabdingbar.

„Die UN-Ozeankonferenz ist eine einmalige Gelegenheit, um politische Prozesse zu beschleunigen und die Zukunft der Ozeane zu sichern“, drängt Heike Vesper. „Der WWF appelliert an die teilnehmenden Entscheidungsträger, diese Chance nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, sondern alles zu tun, um das Artensterben im Meer zu stoppen und den Raubbau am Blau unseres Planeten zu verhindern.“

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