Das Fundament zeigt sich überaus stabil

Auch 2021 hat die Corona-Pandemie die Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke AG vor massive Herausforderungen gestellt – der Fahrgastrückgang im Öffentlichen Nahverkehr war im zweiten Jahr in Folge massiv. Und das  Taubertsbergbad litt auch im vergangenen Jahr unter monatelangen Schließungen und Hygieneeinschränkungen. 2021 war für die Mainzer Stadtwerke AG dennoch ein erfolgreiches Jahr. Diese Bilanz zogen der MSW-Aufsichtsratsvorsitzende und Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling und die Stadtwerke-Vorstände Daniel Gahr und Dr. Tobias Brosze im Rahmen der heutigen Aufsichtsratssitzung. So belief  sich 2021 das Jahresergebnis der Stadtwerke nach Zahlung von Steuern und Abgaben auf 22,96 Millionen Euro. Im positiven Jahresergebnis der Stadtwerke ist der Ausgleich des Nahverkehrsverlustes der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) von etwa 23,7 Millionen Euro durch die MSW bereits berücksichtigt. Das Defizit der MVG lag 2020 damit noch etwas über dem des Vorjahres – trotz der Millionenzuschüsse des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz über den Corona-Rettungsschirm für die Mainzer Verkehrsgesellschaft.

Daniel Gahr: „Die wirtschaftlichen Zahlen des Geschäftsberichts 2021 veranschaulichen eindrucksvoll, dass wir ein grundsolides und breites Fundament haben, auf dem wir immer weiter aufbauen. Indem wir bereits seit Jahren in sämtlichen Bereichen nachhaltig agieren, sind wir imstande, auch auf unerwartete Entwicklungen in Kernbereichen wie der konventionellen Energieerzeugung gut zu reagieren.“ Weiter angestiegen ist dank des positiven Jahresergebnisses das Eigenkapital der Stadtwerke: Es erhöhte sich um 16,5 Millionen Euro auf nunmehr 305,8 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote stieg damit auf 39,1 Prozent, 2020 hatte diese noch 37,3 Prozent betragen.

Die gute finanzielle Situation der Unternehmensgruppe ist für den Stadtwerke-Vorstand vor dem Hintergrund der aktuellen und der künftigen Herausforderungen wichtig und notwendig. So sind die Folgen der Corona-Krise im Mobilitätsbereich noch immer zu spüren: Zwar stiegen 2021 die Fahrgastzahlen leicht von rund 33 Millionen im Jahr 2020 auf 35,2 Millionen. Von den 56,9 Millionen Fahrgästen aus dem Jahr 2019 ist man allerdings noch weit entfernt – auch wenn die Fahrgastzahlen im ersten Halbjahr 2022 weiter gestiegen sind. Neben den Fahrgast- und Erlöszahlen warten weitere wichtige Zukunftsaufgaben im Mobilitätsbereich auf die MVG: Die Planungen für den Straßenbahnausbau und die begleitende Bürgerbeteiligung sind 2021 angelaufen und sollen 2022 mit Hochdruck fortgesetzt werden. Nachdem im vergangenen Jahr 17 moderne Dieselbusse in Betrieb genommen werden konnten, folgen 2022 weitere 23 batteriebetriebene Fahrzeuge. Das on-Demand-Angebot „MainzRIDER“ mit seinen zehn Elektrofahrzeugen ist für 2022 gesichert und soll möglichst längerfristig das Mobilitätsangebot der MVG ergänzen. Das gilt auch für das Fahrradvermietsystem meinRad, bei dem nach zehn Betriebsjahren aktuell einige Neuerungen und Verbesserungen umgesetzt werden. Auch die Zukunft des Betriebshofs steht auf der Agenda, ebenso die mittelfristig geplante Anschaffung neuer Straßenbahnen.

„Ein weiteres wichtiges Zukunftsthema sehen wir in der Sicherung der zuverlässigen Trinkwasserversorgung, aber auch im Umbau der Strom- und Gasnetze für die Unterstützung der regionalen Energiewende“, erläutert Dr. Tobias Brosze. Die Stadtwerke-Tochter Mainzer Netze GmbH muss sich in den kommenden Jahren zum einen auf einen starken Lastanstieg in den Stromnetzen vorbereiten – Stichworte sind der wachsende Anteil der E-Mobilität sowie der zu erwartende vermehrte Einsatz von Wärmepumpen zur Wärmeversorgung. Die Mainzer Netze müssen gleichzeitig auch eine mittel- oder langfristigen mögliche Stilllegung der Nieder- und Mitteldruckgasnetze andenken, gleichzeitig aber weiterhin einen sicheren Gasnetzbetrieb bis zur endgültigen Umstellung aller Heizungsanlagen auf alternative Medien gewährleisten. Brosze: „Das Geschäftsfeld wird immer anspruchsvoller, da wir gleichzeitig das Tagesgeschäft sicherstellen und die Zukunft gestalten müssen.“ Hinsichtlich der Weiterentwicklung des Stromnetzes für die Mobilitäts- und Wärmewende ist die Stadtwerke-Unternehmensgruppe 2021 gut vorangekommen. Freileitungsmasten wurden erhöht, zusammen mit dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion konnte ein dritter 380-kV-Umspanner und ein neues 110-kV-Schaltanlagenteil für die Einspeisung des regionalen Stromnetzes in Betrieb genommen werden. Die Mainzer Netze haben zudem für Elektromobilitätskunden praktikable und kundenorientierte Lösungen für den Anschluss von privater Ladeinfrastruktur an das öffentliche Stromnetz entwickelt.

Richtig in Fahrt gekommen ist  2021 das Thema Elektromobilität bei der Mainzer Stadtwerke Vertrieb und Service GmbH (MSVS). Zusammen mit der Bauunternehmung Karl Gemünden GmbH & Co. KG realisierte die MSVS auf dem Gelände des früheren Hildegardis-Krankenhauses ein herausragendes Projekt: Im Untergeschoss des neuen Wohnquartiers mit 450 Wohnungen verbergen sich über 400 Pkw-Stellplätze, von denen die Mainzer Stadtwerke Vertrieb und Service GmbH in einem ersten Schwung 70 mit Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ausgerüstet hat. Es ist dies der zweitgrößte kollektive Elektromobilitäts-Ladepunkt in Mainz – nach dem Stadtwerke-Standort in der Rheinallee. Die MSVS ist im vergangenen Jahr gut durch die Corona-Krise und die sich abzeichnenden Verwerfungen auf den Energiemärkten gekommen. 2021 schloss sie mit 15.000 Energiekunden ab und mit 38.000 Wasserkunden, für die die MSVS Dienstleister ist.

Ein eher durchwachsenes Geschäftsjahr verzeichnete im vergangenen Jahr die Mainzer Fernwärme GmbH. Und auch die Mainzer Wärme GmbH war und ist von den starken Preissteigerungen an den Energiebörsen nicht verschont. So kletterte der Preis an der Börse für eine Megawattstunde Erdgas von fünf Euro im Jahr 2020 auf bis zu 230 Euro im März 2022 und liegt seit Monaten stabil über 100 Euro. Die Folge: Anfang 2022 musste die Mainzer Fernwärme GmbH erstmals seit vielen Jahren die Preise um rund 45 Prozent anheben. Fernwärme- und Wärmekunden sind von den außergewöhnlichen Entwicklungen an den Energiemärkten aber zumindest aktuell noch deutlich weniger stark getroffen als beispielsweise Heizöl- und Erdgaskunden. Preisdämpfend wirkt sich zum einen aus, dass ein Teil der Fernwärme im Mainzer Müllheizkraftwerk bei der Verbrennung des Abfalls gewonnen wird. Zum anderen können Steigerungen bei den Energiepreisen für Öl und Erdgas nur sehr zeitverzögert von den Wärrmegesellschaften an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden. Waren die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen 2021 für die Wärmegesellschaften der Stadtwerke also nicht die besten, so gab es im vergangenen Jahr dennoch auch einige positive Aspekte: So konnte erstmals Fernwärme aus der Klärschlammverbrennung im Mainzer Klärwerk durch die Thermische Verwertung Mainz GmbH und die Mainzer Fernwärme GmbH ausgekoppelt werden. Zudem ist man bei der geplanten Anbindung der früheren Wag-gonfabrik in Mombach ans Fernwärmenetz spürbar vorangekommen. Läuft alles glatt, könnte das Areal schon 2023 mit Fernwärme versorgt werden. Im Stadtteil Mainz-Lerchenberg und in der Berliner Siedlung in der Mainzer Oberstadt beliefern die Mainzer Wärme GmbH und die Mainzer Wärme Plus GmbH rund 2500 Wohnungen mit Wärme.

2022 geht es im Geschäftsbereich Infrastrukturentwicklung weiter darum, die beiden Projekte Heiligkreuz-Viertel und Zollhafen voranzubringen. Der Fokus im laufenden Jahr liegt dabei eher im HKV. Daniel Gahr: „Der Mainzer Wohnungsmarkt steht nach wie vor unter großem Druck – und auch neuen Herausforderungen – zum Beispiel durch die aus der Ukraine Geflüchteten. Daher geht es darum, zügig weitere Baufelder in die Umsetzung zu bringen.“ 2021 konnten im Zollhafen neue Baufelder veräußert und mit dem Bau der Grünanlage auf der Nordmole begonnen werden. Im Heiligkreuz-Viertel haben die Mainzer Stadtwerke zwei weitere Baufelder verkauft – damit sind in Weisenau acht von insgesamt 23 Grundstücken der MSW vermarktet. Zum Jahresende 2021 waren im neuen Wohnquartier in Weisenau schon über 420 Wohnungen fertiggestellt, weitere 13 Baufelder mit knapp 1000 Wohnungen in Planung oder im Bau.

Das Corona-Jahr 2021 stellte die Betreiber der Schwimmbäder bundesweit vor große Herausforderungen: „Gefühlt alle ein, zwei Wochen kam eine neue Verordnung heraus und wir mussten die Hygieneregeln und Abläufe im Schwimmbadbetrieb immer wieder ändern“, beschreibt Kerstin Stumpf die Situation im vergangenen Jahr im Taubertsbergbad. Stolz ist die Geschäftsführerin der Mainzer Stadtbad GmbH darauf, dass es ihr und ihrem Team dennoch gelungen ist, den Badegästen im Taubertsbergbad von Juni bis September eine komplette Freibadsaison anzubieten und das Sportbad wenigstens ab September wieder für die breite Öffentlichkeit öffnen zu können. Mehr noch: Nach der Sommersaison konnte im Herbst über dem 50-Meter-Becken des Freibades erstmals die neue Traglufthalle aufgespannt werden: In der Wintersaison 21/22 standen den Badegästen, den Schulen und den Sportvereinen damit oberhalb des Hauptbahnhofes mit der neuen Traglufthalle und dem Sportbad erstmals zwei Schwimmmöglichkeiten zur Verfügung. Mit 52 000 Besucherinnen und Besuchern fiel die Bilanz der Freibadsaison im vergangenen Jahr ordentlich aus – immerhin kamen rund 10 000 Gäste mehr ins Freibad als 2020. Von den Vor-Corona-Zeiten und -Zahlen ist man aber noch ein gutes Stück weg: 2019 waren etwa 80.000 Besucherinnen und Besucher ins Freibad gekommen. Voll durchgeschlagen ist die coronabedingte Zwangsschließung bis zum Herbst allerdings im Sportbad: Mit 35.000 Badegästen sank 2021 die Besucherzahl im Vergleich zum Jahr davor auf fast die Hälfte.

Der Geschäftsbericht 2021 ist unter www.mainzer-stadtwerke.de veröffentlicht.

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