Hellabrunn begrüßt neue Wolfsgruppe auf der modernisierten Anlage

Nach den weitreichenden Umbaumaßnahmen ist die Wolfsanlage für Besucher geöffnet. Die drei jungen Wölfe gehören mit zu den Besucher-Lieblingen und haben sich in den letzten Wochen auf der neuen Anlage sehr gut eingelebt. Tierparkgäste haben mit der neuen Besucherplattform in absehbarer Zeit die Möglichkeit, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten und sich dank des barrierefreien Edukationskonzepts umfassend zu informieren.

Mit dem Spatenstich im September 2021 wurden die Bauarbeiten an der Wolfsanlage eingeleitet. Neben der kompletten Umgestaltung und Modernisierung der Anlage mit einer neuen Schutzhöhle und Beschäftigungsbäumen entstand während der Wintermonate auch eine holzverkleidete überdachte Besucherplattform mit direktem Einblick in die Anlage und einer neuen edukativen Gestaltung, bei der 12 Infoschilder an der gesamten Anlage entlang anschaulich über die Lebensraumgefährdung und Rückkehr des Wolfes nach Deutschland informieren. Die männliche Bachelor-Gruppe aus dem Zoo in Riga ist seit dem Frühjahr in Hellabrunn.

Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Verena Dietl ist sehr erfreut über die Eröffnung der Anlage und lobt die vorbildliche Umsetzung und zeitgemäße Aufbereitung der Edukation: „Insbesondere beim Thema Barrierefreiheit setzen die neuen Edukationselemente neue Maßstäbe. Die beiden Besucherbuchten sind stufenlos erreichbar. Die anschaulich aufbereiteten Edukationselemente erfüllen und unterstützen den wichtigen Bildungsauftrags von Hellabrunn. Die Beschilderung wurde unter Rücksichtnahme auf Rollstuhlfahrer*innen und Kinder leicht zugänglich und in moderater Höhe montiert, ohne dass sie an Sichtbarkeit für Erwachsene einbüßt. Außerdem wurden zwei Audio-Tierschilder angebracht, die es zum Beispiel Sehbehinderten in Blindenschrift und mit Hilfe einer QR-Code-Verlinkung ermöglichen, eine Hörversion des Tierschilds am Smartphone abzuspielen. Inklusion wird hier großgeschrieben!“

Auch Hellabrunns Vorstand und Tierparkdirektor Rasem Baban freut sich über den Fortbestand der Europäischen Wölfe in Hellabrunn. Er weist auf die Rolle des Wolfes hin, der seit Tausenden von Jahren ein Begleiter des Menschen sei und fordert zu mehr Sensibilität im Umgang mit der Begegnung des heimischen Raubtieres auf. Während der Wolf in vielen Geschichten und Märchen als Bösewicht die oftmals unbewusste Haltung der Menschen zu dem Raubtier prägt, wurde er in anderen alten Kulturen sogar als heiliges Tier verehrt. „Der Mensch war und ist fasziniert vom Wolf als einer mystischen Märchenfigur. Es ist wichtig, hier zu einer Entmystifizierung beizutragen.“, erläutert Baban.

„Obwohl der Lebensraum des Europäischen Wolfes durch menschliches Einwirken massiv eingeschränkt ist, kehrt er nach langer Abwesenheit seit etwa 20 Jahren langsam wieder in heimische Gefilde zurück. Es ist unsere elementare Aufgabe, seine Funktion im Ökosystem anzuerkennen, ihn in Deutschland vor erneuter Bedrohung zu schützen und die Vorbehalte in der Bevölkerung gegenüber diesem intelligenten Tier abzubauen. Die innovative Edukation informiert über den Lebensraum und die Aufgabe des Wolfes bei der Gesunderhaltung von Tierbeständen sowie über seine Rolle als Landschaftsgestalter“, konkretisiert Baban.

Zudem lobt Rasem Baban die unverzichtbare Unterstützung des Projekts durch Drittmittelzuwendungen: „Die Finanzierung der Umbaumaßnahme konnte insbesondere durch die wichtige Unterstützung des Hellabrunner Förderkreises sowie weiterer Spenden realisiert werden. Hier gilt mein großer Dank allen Spender*innen, die den Tierpark regelmäßig und oftmals großherzig unterstützen. Sie können hier live und in Farbe sehen, wie Ihr Engagement dem Tierwohl zugutekommt“.

„Besonders zu erwähnen ist auch die großzügige Unterstützung der Horst-Rohde-Stiftung. Der Stifter fördert Initiativen, die dem Tier-, Natur- und Umweltschutz dienen. Mit der Horst-Rohde-Stiftung haben wir einen Partner an unserer Seite, dessen Unterstützung am Beispiel der Wolfsanlage verdeutlicht, wie positiv und glaubwürdig finanzielles Engagement im Bereich des Artenschutzes gelingt“, so Rasem Baban über die Zusammenarbeit mit der Stiftung.

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