Topthema Energie: Spitzenforschung trifft Wirtschaft, Politik und Gesellschaft

„Entscheidend ist, wie der Winter wird.“ Energieexperte Holger Hanselka rechnet bei einem langen und sehr kalten Winter mit Engpässen in der Strom- und Wärmeversorgung. Für diesen Fall müssten schon jetzt Notfallpläne entwickelt werden, erklärte der Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im Interview. Bei regulärem Wetter würde Deutschland dagegen voraussichtlich „mit einem blauen Auge davonkommen“, so Hanselka, der auch Vizepräsident für den Forschungsbereich Energie bei Helmholtz ist. Sorge bereitet ihm die große Anzahl an Elektroheizern, die von Privathaushalten gekauft wurde: Sollten sie alle angeschlossen und in Betrieb genommen werden, könnte das Stromnetz überlastet werden, warnt der Experte. Im Extremfall könnte es punktuell sogar zusammenbrechen. Mittel- und langfristig sieht Hanselka großes Potenzial in der Geothermie.

Hanselka stellt bei der Jahrestagung von Helmholtz die Forschungsaktivitäten der Gemeinschaft vor. Das Treffen von Fachleuten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Energieforschung. Hier engagiert sich Helmholtz stark und informiert auch die breite Öffentlichkeit, etwa durch Expertengespräche, Videos und eine neue Website

„Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie sehr wir die Innovationskraft der Spitzenforschung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft brauchen“, erklärt dazu Otmar D. Wiestler, Präsident von Helmholtz. „In Energiefragen ist Helmholtz dabei hervorragend aufgestellt: Im Sinne des Klimaschutzes treiben wir die Nutzung regenerativer Energien voran und entwickeln dafür zum Beispiel vollkommen neue Speicher, höchst effektive Solarzellen oder Anlagen für die Gewinnung von grünem Wasserstoff. Außerdem sorgen wir für eine smarte Vernetzung der unterschiedlichen Energiequellen und forschen auch an den Energiequellen von morgen, etwa an Fusionskraftwerken. Dabei stehen wir im ständigen Austausch mit der Praxis – denn nur im Verbund kann so eine gewaltige Aufgabe wie die Energiewende gelingen.“

Deutschland größte Forschungsorganisation erwartet zu ihrer Jahrestagung mehr als 500 Gäste und überträgt das Programm auch per Livestream. Auf dem Podium sprechen unter anderem Nobelpreisträger Steven Chu (Stanford University) und Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger (Bildung und Forschung). Im Anschluss verleiht Helmholtz gemeinsam mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft den ESP-Preis für herausragende interdisziplinäre Forschung.

Lust dabei zu sein? Klicken Sie sich in unseren Livestream

Programm Jahrestagung Helmholtz, Mittwoch 21. September 2022

  • Beginn 18:30 Uhr in der Hauptstadt-Repräsentanz der Deutschen Telekom und per Livestream
  • Im Gespräch: Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerium für Bildung und Forschung und Otmar D. Wiestler, Präsident Helmholtz
  • Keynote: Steven Chu, Stanford University, Nobelpreisträger, ehem. Energieminister der USA in der Regierung Obama
  • Energieforschung für morgen: Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft debattieren
  • Verleihung des Erwin-Schrödinger-Preises des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft
  • ca. 19:30 Uhr Ende der Veranstaltung und Empfang

Weitere Informationen:

Reichen unsere Energievorräte für den Winter? Antworten aus der Spitzenforschung bei der Helmholtz-Jahrestagung. Heute Abend, auch per Livestream.

Über den Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.

Wir sind Deutschlands größte Forschungsorganisation und entwickeln Lösungen und Technologien für die Welt von morgen. Dabei stellen wir uns zentralen Fragen: Was hilft im Kampf gegen lebensbedrohliche Krankheiten? Wie lässt sich der Klimawandel bremsen? Wie verändert die nächste Quantenrevolution unser Leben?

Um Herausforderungen wie diese zu bewältigen, braucht es Spitzenforschung. Bei Helmholtz arbeiten mehr als 43 000 Mitarbeiter:innen in 18 Zentren zusammen, um Außergewöhnliches zu schaffen. Gemeinsam wollen wir innovative Technologien entwickeln und so die Lebensgrundlagen des Menschen erhalten.

Mit einem Jahresbudget von fünf Milliarden Euro und langfristig angelegten, interdisziplinären Forschungsprogrammen zählt Helmholtz auch im internationalen Vergleich zu den führenden Forschungsorganisationen. Weltweit kooperieren wir mit den besten Institutionen der Wissenschaft.

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