Die Zukunft ist MINT – mit dem MINTmit-Netzwerk für Mittelhessen

Der Landkreis Gießen, die Technische Hochschule Mittelhessen und das Regionalmanagement Mittelhessen machen es sich in den nächsten drei Jahren zur Aufgabe, mit dem Verbundprojekt „MINTmit – MINT-Netzwerk Mittelhessen“ die Neugier am Entdecken und die Lust am Experimentieren zu fördern und damit Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Ihr Ziel ist es, mit spannenden Nachmittagsangeboten wie Experimentierwerkstätten, Makerspaces und mobilen MINT-Laboren zu vermitteln, welche Bedeutung Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) haben. „Für Mittelhessen ist es wichtig, MINT-Qualifikationen früh zu unterstützen“, erklärt Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner, aktuell der Vorsitzende des Regionalmanagement-Aufsichtsrates. „Nur so gelingt es uns, als starke Industrie- und Handwerksregion zu bestehen.“

Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren sollen außerhalb der Schule für MINT begeistert und gefördert werden, insbesondere im ländlichen Raum sollen die Angebote stärker vernetzt und ausgebaut werden. Im Produktions- und Wissensstandort Mittelhessen gibt es bereits eine Vielzahl an MINT-Akteuren. Ziel von „MINTmit“ ist es, diese MINT-Aktiven in ganz Mittelhessen zu vernetzen, die Angebote zu bündeln und dabei Synergien zu schaffen. „Als Regionalmanagement bilden wir die ideale Plattform und laden alle ein, sich an dem Projekt zu beteiligen“, betont Manfred Wagner.

Die drei Partner sind im Rahmen des Förderprogramms „MINT-Bildung für Jugendliche“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgewählt worden, um ein regionales Cluster zu bilden. Der Zusammenschluss ist kein Zufall: Die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) bringt das fachliche Know-How und sehr viel Erfahrung in der Entwicklung von MINT-Angeboten mit. Prof. Dr. Matthias Willems, Präsident der THM: „Ich freue mich, dass wir als wichtiger Teil des MINT-Netzwerks dazu beizutragen können, dringend benötigte Fachkräfte für die Region zu gewinnen.“ Im Rahmen von MINTmit erweitert die THM ihre derzeit für Jugendlichen-Gruppen entstehenden MINT-Labore für zusätzliche außerschulische Aktivitäten. „Mit ihrer Stärke im MINT-Bereich möchte die THM Freude an MINT-Themen bei Kindern und Jugendlichen wecken und fördern. Daher bringen wir MINT-Experimente mit mobilen Angeboten niedrigschwellig zu den Kindern und Jugendlichen aufs Land, bauen das Angebot an MINT-Laboren für diese junge Zielgruppe an der THM aus und legen besonderen Wert auf die Ansprache von Mädchen u. a. mit einer gesonderten Mädchen MINT-AG“, erläutert Miriam Altenhöfer, THM-Mitarbeiterin in der Zentralen Studienberatung, den Part der Hochschule.

Gemeinsam mit Akteuren im ländlichen Raum des Landkreises Gießen (z.B. Jugendpflegen und Vereinen, Jugendfeuerwehren und Unternehmen vor Ort) sollen Aktivitäten in Form von „mobilen MINT-Laboren“ (MINTmit-Mobil) in die Fläche gebracht werden, um MINT-Interesse zu wecken und vor Ort zu fördern. Das MINTmit-Mobil ist dabei als Plattform konzipiert, die von allen genutzt werden kann. Anita Schneider, Landrätin des Landkreises Gießen, erklärt: „In vielen mittelständischen Unternehmen bleiben derzeit Stellen lange Zeit unbesetzt, weil es an gut ausgebildeten Fachkräften mangelt. Das trifft auch in unserem Landkreis vor allem auf Berufe aus den MINT-Aufgabenfeldern zu. Genau hier wollen wir gemeinsam mit dem Regionalmanagement Mittelhessen und der THM ansetzen. In den kommenden Jahren werden wir weit über die bestehenden guten Angebote in den Schulen hinaus ein großes Netzwerk an Partnern aufbauen, um die Rahmenbedingungen in der Aus- und Fortbildung zu verbessern und bereits bestehende Projekte in die Fläche bringen. Dabei wollen wir das Interesse an diesen Bereichen bei jungen Menschen – insbesondere auch jungen Frauen – wecken, Kompetenzen fördern und Begleitung anbieten. Darin sehe ich einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftegewinnung.“ Der Landkreis Gießen und die THM sehen sich als Piloten, die gewonnenen Erkenntnisse sollen im weiteren Verlauf an die weiteren mittelhessischen Landkreise und Hochschulen transferiert werden. Dr. Manfred Felske-Zech, Leiter der Kreis-Wirtschaftsförderung ergänzt: „Bildung ist eine kreisweite Aufgabe und wir helfen, MINT in die Städte und Gemeinden zu bringen und mit dem Ehrenamt zu verknüpfen – das ist Herausforderung und Chance zugleich.“

Am Ende der Projektlaufzeit soll dieser Wissenstransfer auch für andere Regionen möglich sein, um damit flächendeckend MINT-Angebote insbesondere im ländlichen Raum zu ermöglichen. Mit der Kernkompetenz des Regionalmanagement Mittelhessens, dem Aufbau von Strukturen und der Netzwerkbildung, ist der Verbund für eine erfolgreiche Projektumsetzung gewappnet. Die Betreuung und Kommunikation des Clusters übernimmt im Auftrag des Regionalmanagement Mittelhessen die MIND gGmbH (Mittelhessisches Institut für Nachhaltigkeit und Diversität) als MINTmit-Koordinierungsstelle.

„Wir fördern MINT in der Region mit unserem MINTmit-Preis, den wir aktuell für 2023 und schon seit 2013 alle zwei Jahre ausschreiben“, erklärt Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen. „Dadurch wissen wir um den Reichtum an MINT-Akteuren, die wir möglichst alle in einem mittelhessischen MINT-Netzwerk vernetzen und ihre Angebote sichtbar machen wollen.“

„Wir sind mitten in der digitalen Transformation und gestalten den technologischen Wandel – MINT-Förderung bedeutet für mich, die lebendige Industriekultur in Mittelhessen zu erhalten“ betont Manfred Wagner abschließend den ganzheitlichen Ansatz der Zusammenarbeit.

Das MINTmit-Netzwerk wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Regionale Cluster für die MINT-Bildung von Jugendlichen“ bis zum 31. August 2025 gefördert. Mehr Information unter www.mintmit.de

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