Mut zur Versorgungslücke – auf Kosten der Bürger

Welches Krankenhaus wird wohl die „revolutionäre“ große Krankenhausreform vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach noch erleben? Die Insolvenzwelle rollt.  Ein Blick in regionale Zeitungen sollte ihm sowie seinen Mitarbeitern und Beratern doch genügen, um das zu sehen. Die Lücken in der stationären Versorgung werden immer größer – gar nicht zu reden von den Lücken im ambulanten Bereich. Wer dringend einen Facharzt in ländlichen Regionen sucht, verzweifelt oft. Da bleibt nur das Krankenhaus als Rettungsanker – wenn es noch vorhanden ist. Und das wird bis Ende dieses Jahres deutlich seltener sein. Sogar Einrichtungen, die Sicherstellungszuschläge erhalten, weil sie rechtlich als unbedingt versorgungsnotwendig erachtet wurden, sind nun gefährdet.

„Die im vorigen Herbst den Krankenhäusern zugesagten Hilfen zur Kompensation der Preissteigerungen im Energiesektor und für die Kinderkliniken hängen in bürokratischen Regelungen fest. Die Inflation mit ihren enormen Kostensteigerungen für die Krankenhäuser, die sie nicht weitergeben können, wird von der Bundespolitik weitgehend ignoriert. Unser Verband hat im vergangenen Jahr immer wieder vor dieser Situation gewarnt und gefordert, zunächst die Lage der Kliniken finanziell zu stabilisieren, ehe es an ein großes Reformwerk gehen kann, das in den kommenden Monaten diskutiert werden soll. Wir steuern sehenden Auges auf eine Krankenhausversorgung zu, die den Begriff ‚flächendeckend‘ nicht mehr verdient. Und mit dem Laufenlassen der akuten Finanzkrise der Kliniken wird auch noch die Zukunft verspielt“, sagt VKD-Präsident Dr. Josef Düllings.

Abbruch statt Aufbruch. Vielfach beginnt es mit Betten- und Stationsschließungen. Wie viele Geburtshilfen wurden inzwischen bereits geschlossen? Es werden immer mehr. Verunsicherte Eltern suchen händeringend nach Alternativen in gut erreichbarer Entfernung. Mit den Krankenhäusern schließen auch Notaufnahmen, fehlen Möglichkeiten zur Fortbildung für Ärzte. Nicht zuletzt sind Krankenhäuser oft auch wichtige Wirtschaftsfaktoren für Kommunen und Regionen. „Inzwischen haben oft sogar bisher sehr gut aufgestellte größere Häuser kaum noch Möglichkeiten, in dieser Situation gegenzusteuern. Standorte, die geschlossen wurden, können in der Regel nicht wiederbelebt werden.

Die meisten Krankenhäuser stecken tief – und unverschuldet – in roten Zahlen. Würde man eine Karte der Krankenhausstandorte, die betroffen sind, rot einfärben, wäre das ein Alptraum in Dunkelrot. Die von Bund und Ländern sehenden Auges herbeigeführte Lage durch falsche gesetzliche Formatierung des Finanzierungssystems für Krankenhäuser darf nicht weiter verschärft werden. Für viele Krankenhäuser geht es um den Bestand, für die Bürger um Leben und Gesundheit.

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