„Es geht um das Gefühl von Gerechtigkeit“

Im Januar hat der Deutsche Bundestag die Verbrechen des IS an Jesidinnen und Jesiden als Völkermord anerkannt. Wie wichtig das für traumatisierte Jesid*innen ist, weiß Professor Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan. Er ist Leiter des Instituts für Transkulturelle Gesundheitsforschung an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und der Abteilung Transkulturelle Psychosomatik in der MEDICLIN Klinik am Vogelsang. Hier werden Menschen anderer Kulturkreise, die unter seelischen Krankheiten leiden, in einem interkulturellen Team behandelt.

„Die Jesidinnen und Jesiden haben ein kollektives Trauma erlitten. Die Anerkennung des Genozids bedeutet auch für unsere Patientinnen und Patienten, die wir seit 2017 immer wieder behandeln, Anerkennung ihres erlebten Leids und der Traumata. Es gibt ihnen wieder Hoffnung“, sagt Professor Kizilhan. „Das ist außerordentlich wichtig, damit sie sich auf die psychosomatische Therapie einlassen können.“

„Es geht um das Gefühl von Gerechtigkeit“, betont er und erklärt: „Wenn unsere Patientinnen und Patienten ein Stück Gerechtigkeit erfahren, hilft ihnen das dabei, mit ihrem Trauma umzugehen und eine Perspektive für die Zukunft zu entwickeln. Und das hilft bei unserer psychotherapeutischen Arbeit.“

Bereits im Juni vergangenen Jahres wurde Kizilhan im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe als Sachverständiger gehört. Dort berichtete er aus seiner Arbeit mit traumatisierten Opfern, die nach den Gewalttaten der IS-Terrormiliz nach Deutschland geflohen waren. Viele von ihnen fanden und finden in der Klinik am Vogelsang adäquate Hilfe in ihrer Sprache. Kizilhan weiß: „Mit unserer Expertise und langjährigen Erfahrung ist die Abteilung Transkulturelle Psychosomatik bestens aufgestellt, um den Überleb​enden zu helfen.“

Über die Transkulturelle Psychosomatik in Donaueschingen
Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen, die unter psychosomatischen Krankheiten leiden, finden in Deutschland häufig keine Behandlung, die ihnen wirklich hilft. Gründe dafür sind unter anderem andere Muttersprachen und kulturelle Unterschiede, die das gegenseitige Verständnis von Patient und Therapeut erschweren. In der Klinik am Vogelsang berücksichtigt eine speziell entwickelte rehabilitative Therapie deshalb kulturelle, sprachliche und religiöse Besonderheiten. Die Ärzt*innen und Therapeut*innen sprechen nicht nur deutsch, sondern auch die Muttersprache der türkischen, kurdischen und arabischen Patient*innen. Behandelt werden hauptsächlich affektive Störungen, Angst- und Zwangsstörungen, somatoforme Störungen und Traumafolgestörungen.

Professor Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan ist Leiter der transkulturellen, psychosomatischen Abteilung an der MEDICLIN Klinik am Vogelsang in Donaueschingen. In der Rehabilitationsbehandlung werden Behandlungsgespräche in der Muttersprache der Patienten durchgeführt, in der kulturspezifische Aspekte von Krankheitsverständnis und Krankheitsverarbeitung Berücksichtigung finden.

Kizilhan ist Professor an der DHBW Villingen-Schwenningen, Leiter des Instituts für Transkulturelle Gesundheitsforschung an der DHBW und Gründungsdekan des »Institutes for Psychotherapy and Psychotraumatology« an der Universität Dohuk.

Über die MEDICLIN Klinik am Vogelsang
Die MEDICLIN Klinik am Vogelsang in Donaueschingen ist eine Fachklinik für Psychosomatik und Verhaltensmedizin. Die Schwerpunkte der Einrichtung liegen in der Behandlung von Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen, funktionellen Störungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, nichtorganischen Schlafstörungen sowie Anpassungsstörungen im beruflichen und sozialen Bereich. Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik ist die transkulturelle psychosomatische Rehabilitationsbehandlung in der Muttersprache der Patient*innen, in der kulturspezifische Aspekte von Krankheitsverständnis und Krankheitsverarbeitung Berücksichtigung finden. Die Klinik verfügt über 122 Betten und beschäftigt rund 90 Mitarbeiter*innen.
Am MEDICLIN-Standort Donaueschingen befinden sich neben der Klinik am Vogelsang auch das MEDICLIN Zentrum für Psychische Gesundheit Donaueschingen.

Über MEDICLIN

Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 34 Kliniken, sechs Pflegeeinrichtungen und elf Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über rund 8.350 Betten/ Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.200 Mitarbeiter*innen.

In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN den Patient*innen die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf.

MEDICLIN – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

MEDICLIN
Okenstr. 27
77652 Offenburg
Telefon: +49 (781) 488-189
Telefax: +49 (781) 488-133
http://www.mediclin.de

Ansprechpartner:
Silvia Schilling
Pressereferentin
Telefon: +49 (781) 488-189
E-Mail: silvia.schilling@mediclin.de
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel