Erste Pflegekräfte aus der Ukraine erhalten Berufsanerkennung am UKSH

Feierliche Urkundenübergabe an der UKSH Akademie, Campus Kiel: 16 Teilnehmende der Kenntnisprüfungskurse für internationale Pflegekräfte am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) haben erfolgreich ihre Prüfungen absolviert. Unter ihnen sind auch sechs Absolventinnen aus der Ukraine. Sie zählen bundesweit zu den ersten Ukrainerinnen, die ihre Berufsanerkennung an einem deutschen Universitätsklinikum erhalten.

„Wir freuen uns sehr, dass unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit so viel Engagement an den Kursen teilnehmen und die meisten von ihnen die Prüfungen erfolgreich beim ersten Versuch meistern“, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender (CEO) des UKSH, „und wir freuen uns, ihnen eine hervorragende Perspektive bieten zu können – und dies nicht nur beruflich, sondern auch im privaten Lebensumfeld. Denn vor dem Hintergrund des brutalen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine möchten wir auch die Botschaft senden: Wir fühlen mit Ihnen und Sie sind bei uns herzlich willkommen!“

Seit 2017 bietet die UKSH Akademie in Zusammenarbeit mit dem UKSH für Pflegekräfte aus dem Ausland Vorbereitungskurse auf die Kenntnisprüfung an, um ihre berufliche Qualifikation anerkennen zu lassen. Je drei Kurse pro Jahr werden an den Standorten Kiel und Lübeck angeboten. Begleitet werden die Ankerkennungskurse durch das Programm „Pflege International“, welches das UKSH eigens für eine gelungene Integration internationaler Pflegekräfte ins Leben gerufen hat. Je nach fachlichem und sprachlichem Kenntnisstand werden Fachkräfte mit Pflegeerfahrung in das Programm des UKSH aufgenommen und vom Integrationsteam des UKSH individuell betreut.

Haben die Fachkräfte Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2 erworben, können die Teilnehmenden als Pflegehelferinnen und -helfer eine mindestens dreimonatige Eingewöhnungsphase absolvieren. In dieser Zeit absolvieren sie einen berufsbezogenen Deutschkurs. Mit Beginn der Kenntnisprüfungskurse erhalten die Teilnehmenden für mindestens sechs Monate theoretischen und praktischen Unterricht sowie eine Praxisanleitung. Die praktischen Einheiten finden in den Kliniken des UKSH statt und werden durch Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter auf den Stationen eng begleitet. Nach dem Ende der Vorbereitungskurse und erfolgreiche Anerkennungsprüfungen erhalten die Teilnehmenden ihre Berufsanerkennung durch das Schleswig-Holsteinische Institut für Berufliche Bildung (SHIBB Landesamt).

„Uns ist sehr bewusst, wie herausfordernd es für junge Menschen ist, in zunächst fremder Umgebung beruflich und privat Fuß zu fassen – insbesondere vor dem Hintergrund der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine“, sagt Dr. Annegret Goller, Integrationsbeauftragte der Pflegedirektion am Campus Kiel. „Daher bemühen wir uns, unsere neuen Kolleginnen und Kollegen nicht nur fachlich und sprachlich zu unterstützen, sondern auch auf persönlicher Ebene die Integration zu erleichtern. Wir sind sehr dankbar, dass wir dabei auf ein großes Engagement bei den Mitarbeitenden auf den Stationen bauen können.“

Bislang sind 35 Pflegekräfte aus der Ukraine an beiden Standorten des UKSH eingestellt, davon 15 in Kiel und 20 in Lübeck. Unter den aktuellen Absolventinnen und Absolventen sind neben sechs Ukrainerinnen außerdem Pflegekräfte aus Kroatien, Vietnam Thailand, Philippinen, Argentinien und Brasilien. Insgesamt wurden seit 2017 über 600 internationale Pflegekräfte angeworben und das Programm wird stetig erweitert. Am UKSH sind Mitarbeitende aus über 120 Nationen beschäftigt. Weitere Informationen über die Integrationsprojekte in der Pflege des UKSH gibt es unter www.uksh.de/Pflege/Projekte+in+der+Pflege 

Die medizinisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit des UKSH mit den Nationalen Medizinischen Universitäten in der Ukraine besteht seit 2014. Mit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat das UKSH eine umfassende Hilfsaktion für Krankenhäuser in der Ukraine initiiert. Seit Kriegsbeginn hat das UKSH Medizintechnik und Medikamente im Wert von über 4,6 Mio. Euro an mehr als 20 Kliniken direkt in der Ukraine geliefert. Am UKSH sind 2.700 ukrainische Patientinnen und Patienten versorgt. Weitere Informationen zum Engagement des UKSH gibt es unter www.uksh.de/ukrainehilfe

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