Adipositas-Aktionstag am Knappschaftskrankenhaus

In Deutschland gilt bereits jeder dritte Erwachsene als übergewichtig. Europaweit, so gab die Weltgesundheitsorganisation WHO in 2022 bekannt, sind sogar rund 60 Prozent aller Erwachsenen und ein Drittel aller Kinder übergewichtig oder adipös. Das sind alarmierende Zahlen, vor allem vor dem Hintergrund, dass insbesondere die krankhafte Adipositas als entscheidender Risikofaktor für eine Reihe von schwerwiegenden und sogar lebensbedrohlichen Folgekrankheiten gilt. Ausschlaggebend für das Übergewicht sind nicht nur falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Die Ursachen können vielfältig sein und müssen vor einer Therapie identifiziert werden.   

„Übergewicht und Adipositas sind mit unterschiedlichen Risiken für die Gesundheit verbunden und haben verschiedenste Ursachen. Jeder Patient bei uns hat seine ganz eigene Geschichte. Daher setzen wir auf ein modulartiges Konzept, das individuelle Herangehensweisen und Therapieansätze möglich macht“, berichten die Fachkoordinatorinnen Simone Rduch und Julia Claßes, aus den Erfahrungen mit den Patienten im Bottroper Adipositaszentrum am Knappschaftskrankenhaus.

Beim 5. Bottroper Adipositastag stellte das Team des Adipositaszentrums gemeinsam mit verschiedenen Gastreferenten Ursachen und Folgen von krankhaftem Übergewicht vor und erläuterten die möglichen chirurgischen Therapieformen. Auf der Vortragsliste standen Beiträge zu häufigen Nebenerkrankungen, zur Wiederherstellungschirurgie nach massiver Gewichtsreduktion aber auch zu psychologischen Aspekten sowie den Themen Ernährung und Bewegung. Zudem stellte sich die örtliche Selbsthilfegruppe vor. Eine Themenausstellung bot die Möglichkeit sich individuell zu informieren. Der Adipositastag war nach drei Jahren Corona bedingter Pause erstmals wieder angeboten worden und trotz des widrigen Wetters gut besucht.

Im zertifizierten Bottroper Adipositaszentrum werden jährlich über 100 schwer übergewichtige Patienten operiert, um einen effektiven und nachhaltigen Gewichtsverlust zu erreichen. Eine Operation kommt in Betracht, wenn im Vorfeld alle konservativen therapeutischen Maßnahmen zur effektiven Gewichtsreduktion ausgeschöpft sind oder bereits relevante mit der Adipositas vergesellschaftete Erkrankungen (z.B. Diabetes, Bluthochdruck, Fettleber, etc.) aufgetreten sind. Ein erfahrenes Team aus Spezialisten begleitet die Patienten kontinuierlich vom Erstkontakt bis zur langfristigen Nachsorge nach dem chirurgischen Eingriff.

„Die Behandlung der krankhaften Adipositas ist eines unserer Spezialgebiete. Die Eingriffe werden in der Regel mit kleinsten Schnitten minimal-invasiv vorgenommen und unser daVinci Roboter kommt bei den Operationen auch immer häufiger zum Einsatz. Sie sind hierdurch für unsere Patienten besonders schonend“, erklärt der leitende Oberarzt Dr. Bernhard Limper.  „Es hat sich gezeigt, dass die operative Behandlung oft die einzige Chance für adipöse Patienten ist, relevant Gewicht zu verlieren und die Begleiterkrankungen in den Griff zu bekommen. Der Zugewinn an Lebensqualität ist immens!“, so der Chefarzt und Leiter des Adipositaszentrums Dr. Jörg Celesnik

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