Wirtschaftsberichterstattung und Frames in der ARD-Sendung »Börse vor acht«

In der kommunikationswissenschaftlichen Neuerscheinung Noise wird der Frage nachgegangen, wie Börsenereignisse in der ARD-Sendung Börse vor acht (seit 2022 Wirtschaft vor acht) erklärt werden. Die Analyse der Sendung ergibt ein ›Ungenügend‹ im Fach ›gute journalistische Praxis‹.
 
Die ARD-Sendung Börse vor acht (ehemals Börse im Ersten und seit 2022 Wirtschaft vor acht) hat seit über 20 Jahren den Anspruch, in TV-Beiträgen von 2 bis 3 Minuten Länge, Ereignisse an der Börse darzulegen und zu analysieren. In dieser kurzen Zeit sollen rationale, faktenbasierte Erklärungen in der Regel für mehrere Ereignisse des Tages an der Börse das Publikum informieren. Diese Sendung trägt mit ihren hohen Einschaltquoten Verantwortung, denn sie ist potenziell in der Lage, das Bild von Börsen und Märkten zu prägen. Allerdings erklären die Journalist*innen ein Phänomen, das rational überhaupt nicht erklärt werden kann. In der Volkswirtschaftslehre wird das von den Journalist:innen besprochene tägliche Auf und Ab der Aktienkurse als »Noise« bezeichnet. Und obgleich die Welt der Wirtschaft Ereignisse mit komplexem Hintergrund hervorbringt, erklären die Journalist*innen der analysierten Sendung Börsenereignisse in einfachsten Reiz-Reaktionsmustern.
 
Für die Analyse wird der Framing-Ansatz als Konstrukt für die empirische Medienanalyse genutzt, da Erklärungen dieselben Merkmale aufweisen, wie sie für Frames in der Kommunikationswissenschaft beschrieben werden. Zur Erfassung der moralischen Dimension von Frames fanden erstmals die Kategorien der Moral Foundation Theory Anwendung. Ein weiteres Novum ist das Auffinden des bisher nicht beschriebenen Frame-Elements »funktionale Bewertung«. Mit Anhängen zum Download.
 
Noise. Wirtschaftsberichterstattung in der ARD-Sendung Börse vor acht richtet sich an Publizist*innen und Jounalist*innen im Bereich aktueller Berichterstattung (nicht nur der Wirtschaftsberichterstattung) sowie an Forschende der Kommunikationswissenschaft.

Dirk Schultze, Dr. phil., Jahrgang 1968, hat von 2007 bis 2015 Kommunikations- und Medienwissenschaft (BA) sowie empirische Medienforschung (Master) an der Universität Leipzig studiert. Er promovierte 2022 an der Universität Leipzig über Wirtschaftsberichterstattung in der ARD-Sendung "Börse vor acht". Vor seinem Studium arbeitete er als Radiojournalist. Er ist Publishing Manager an der Fakultät Medien der Fachhochschule Mittweida. Seine Forschungsschwerpunkte sind Journalismusforschung, Kommunikations- und Medienethik, Wissenschaftskommunikation, digitale Kommunikation sowie Methoden der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. E-Mail: schultze@hs-mittweida.de

Dirk Schultze
Noise. Wirtschaftsberichterstattung in der ARD-Sendung Börse vor acht

2023, 380 S., Broschur, 142 x 213 mm, dt.

ISBN (Print) 978-3-86962-654-3
ISBN (PDF) 978-3-86962-655-0

 

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